02.05.2020, 23:33
Liebe Sunny,
Du hast so schön eure Reisen beschrieben, dass man direkt Lust auf Wohnwagentripp bekommen hat.
Ich hatte vor ca. 20 Minuten einen leichten Einflug von Panik, also stand ich vom Sofa auf und habe mich hier eingeloggt. Nachdem ich deinen Beitrag gelesen habe, ist es verflogen.
Ist das nicht klasse! :-).
Jetzt schreibe ich Dir einfach eine Antwort, weiter nicht wissend, was die Ansgt wieder angetriggert hat. Vieleicht ist das weitere Steigerung meiner momentanen "Angstwelle", die sich seit ca. zwei Wochen bemerkbar macht. Vielleicht ist das der Actionfilm gewesen, den mein Mann gerade guckt, mit lauter spanugsgeladener Musik, Kampfszenen usw.. Ich stelle immer wieder fest, wie wenig ich sowas jetzt aushalten kann. Früher machte mir das nichts aus.
Der Grund für die Angst ist dennoch jetzt in den Hintergrund geraten. Ich konzentriere mich auf das Schreiben. Das lenkt ab.
Ich wünsche Dir Sunny, dass ihr eure Reisepläne mit dem Wohnmobil realisieren könnt. Ich stelle mir so eine Reise mit einem schönen Ziel sehr interessant und entspannt vor.
Wann ich das nächste Mal reise, weiß ich nicht. Vieles dreht sich bei mir momentan um Arbeit und nochmal Arbeit. Ich habe viel Geld in ein Schulungsraum investiert, den ich mir Ende 2018 bei mir zu Hause ausgebaut habe. Das hat Zufolge, dass ich zwar mein Traum vom Nebenberuf als Sprachdozentin und Referentin und von einer Sprachschule langsam auf die Beine stelle, aber die Finanzen erlauben es erstmal keine ausgedehnten Urlaube. Höchstens eine Tagesreise liegt drinn, oder ein Wochenende, mehr aber auch nicht.Â
Meine Entscheidung mit dem Schulungsraum hat auch eine lange Vorgeschichte, die zum Teil direkt mit der Situation in der Beziehug und in meiner Ehe zu tun hat. Das ist aber kein Thema für hier.
Ich kann Dich Sunny jedoch sehr, sehr, sehr gut verstehen, wenn Du von den Unstimmigkeiten bei Euch erzählst. Ich glaube nicht Falsches zu sagen, wenn ich behaupte, dass sich mit dem Handy zu beschäftigen, während jemand anders versucht etwas zu vermitteln, nicht gerade zum höflichen Verhalten gehört und kann als verletzend empfunden werden.
Es mag auch sehr gut sein, dass deine Vermeidung der weiteren Streit nach Konfrontation und nach einer heftigen Reaktion deines Mannes mit deinen Kindheitserlebnissen und der Figur Deines Vaters zusammenhängt. Letzten Endes sind wir Menschen Lernwesen, welche sich Strategien zurecht legen, um am besten überleben zu können und Sicherheit zu erlangen. Das ist an dieser Stelle sehr allgemein ausgedrückt, würde aber in Deinem Fall bedeuten, dass die Erlebnisse aus der Kindheit und eure Reaktionen auf die Ausbrüche Deines Vaters dauerhalft angelegte Strategie zufolge hatten - einen Rückzug, um Streit und Eskalation zu vermeiden. Dieses gelernte Verhalten hat funktioniert, Rückzug war eine Sicherheitsoption und diese habt ihr als Kinder angewendet um Strafe, Streit oder Schlimmeres zu verhindern.
Jetzt überträgtst Du wahrscheinlich die Reaktionen oder die gelernten Strategien auf die Situationen mit Deinem Mann. Sobald es lauter wird greift dann das automatische Programm und wird automatisiert abgespult. Die Angst spielt dabei eine entscheidende Rolle.Â
Du hast dich damit beschäftigt und eigentlich selbst zu dem Schluß gekommen, dass es mit der Kindheitsprägung zu tun haben könnte. Hast du das in Deiner Therapie angesprochen?
Wichtig dabei ist meiner Menung nach zu erkennen, kann und will ich diese Strategie weiterfahren oder bring sie mich nicht weiter. Soll ich versuchen Sie zu ändern, soll ich meine Reaktionen in der Sitiation ändern? Dein Mann hat auch gelernt. Denn sobald es lauter wird, ziehst Du dich wahrscheinlich gänzlich zurück, vermeidest Du. Für ihn bedeutet das - ganz schlicht ausgedruckt - er geht aus dieser Situation als "Gewinner / Ãœberlegener" raus. Wenn sich das des Öfteren wiederholt und er das Gefühl hat, Dir in desen Situationen überlegen zu sein, warum soll er seine Strategie/ Verhalten ändern?
Die Welt und zwischenmenschliche Beziehungen funktionieren nach ganz simplen Mustern. Egal wieviel Gedanken wir uns über Fairness, Gleciheit, Gleichstellung, Partnerschaft und noch solche noblen Begriffe machen, leben wir in einem ständigen "Kräftemessen". Das sind die Urregel der Natur, die mit unseren gesellschaftlichen Idealen und Errungenschaften nichts zu tun haben. Tief in uns sind wir alle Urmenschen die entweder sinnbildlich "fressen oder gefressen werden".
Wenn Menschen die anderen Menschen anschreien, erinnert mich das an tierischen Einschüchterungsversuche, wenn ein Gorilla, den anderen anbrüllt, sich aufbaut, um ihn einzuschüchtern. Lässt sich der Gegner einschüchtern, bleibt er in der Position des Unterworfenes. Entweder kann er damit leben oder nicht und der Kampf entfammt erneut.
Sorry Sunny, ich habe jetzt ausgeholt. Ich hoffe, dass ich dich mit diesen Vergleichen nicht vom Kopf gestoßen habe. Bei Menschen spielt neben diesen recht primitiven Instinkten natürlich noch der Intelekt eine Rolle und genau hier liegt die Chance auf einen schlauen strategischen Zug. Ahhh...ich könnte so weiter schreiben, aber ich wil hier nicht klugsch.......Schluß!
Jeder hat eigene Art und Weise mit Frustraitionen umzughenen und letzten Endes ausch zurecht zu kommen. Wenn Du weinst Sunny, lässt Du einen gro0ßen Teil Dener Enttäuschung raus, die aufgestauten Emotionen fleißen mit den Tränen weg. Es reinigt. Wie fühlst du dich danach? Bring dir das eine Erleichterung? Wenn ja, dann ist es ein Weg, den Du für dich gefunden hast um Erleichterung zu erleben. Das hat ncihts mit Schwäche zu tun, das ist Selbstschutz. Â
Wenn Du intensiver darüber reden möchtest und ein Ohr brauchst, kannst Du mich gerne anschreiben. Manchmal bringt ein Austausch mit einer unbekannten Person mehr als mit Freunden, die einen mit besten Absichten "nach dem Mund" reden. 'Mir geht es manchmal so. Ich unterhalte mich seit fast zwei Jahren über WhatsApp mit einer etwas älteren Dame, die ich in einem anderen Forum kennenlernte. Sie hat mir in so manchen schwierigen Minuten durch pures Zuhören geholfen.
Meine Tochter ist 23 und geht Ihre Wege, mein Mann ist verständnisvoll aber er versteht mein inneres Erleben mit der Angst nicht, meine Familie hat eigene Probleme, und meine Fruende sind für mich da, wenn ich Sie brauche, ich mag sie aber nicht zu oft mit meinen Erzählungen über Angst und co. belästigen.
Mit meiner Bekannten kann ich darüber sprechen, sie versteht mich und hört zu, sie antwortet immer, auch wenn nur mit wenigen Worten. Ihr liest hier auch die Beiträge von mir und den anderen, ihr versteht sie und antwortet einfühlsam. Das meine ich damit, wenn ich sage, dass manchmal ein Fremder eine größere Stütze sein kann als ein Vertrauter.
Ich finde es von Vielen hier und von Dir sehr mutig und sehr menschlich, sich die Sorgen und Gfühle von der Seele zu schreiben. Man hat hier auf jeden Fall das Gefühl verstanden zu werden, weil man unter "Gleichgesinnten" ist. Es macht "die Einsamkeit der Erkrankung" besser erträglich.
Ich bin sehr froh und dankbar hier schreiben und mit Euch kommunizieren zu dürfen.
Ich wünsche Dir Sunny und Euch allen eine gute Nacht. Morgen ist auch ein Tag, viellecht ein besserer Tag, als der vorherige.
LG
Edyta
Du hast so schön eure Reisen beschrieben, dass man direkt Lust auf Wohnwagentripp bekommen hat.
Ich hatte vor ca. 20 Minuten einen leichten Einflug von Panik, also stand ich vom Sofa auf und habe mich hier eingeloggt. Nachdem ich deinen Beitrag gelesen habe, ist es verflogen.
Ist das nicht klasse! :-).
Jetzt schreibe ich Dir einfach eine Antwort, weiter nicht wissend, was die Ansgt wieder angetriggert hat. Vieleicht ist das weitere Steigerung meiner momentanen "Angstwelle", die sich seit ca. zwei Wochen bemerkbar macht. Vielleicht ist das der Actionfilm gewesen, den mein Mann gerade guckt, mit lauter spanugsgeladener Musik, Kampfszenen usw.. Ich stelle immer wieder fest, wie wenig ich sowas jetzt aushalten kann. Früher machte mir das nichts aus.
Der Grund für die Angst ist dennoch jetzt in den Hintergrund geraten. Ich konzentriere mich auf das Schreiben. Das lenkt ab.
Ich wünsche Dir Sunny, dass ihr eure Reisepläne mit dem Wohnmobil realisieren könnt. Ich stelle mir so eine Reise mit einem schönen Ziel sehr interessant und entspannt vor.
Wann ich das nächste Mal reise, weiß ich nicht. Vieles dreht sich bei mir momentan um Arbeit und nochmal Arbeit. Ich habe viel Geld in ein Schulungsraum investiert, den ich mir Ende 2018 bei mir zu Hause ausgebaut habe. Das hat Zufolge, dass ich zwar mein Traum vom Nebenberuf als Sprachdozentin und Referentin und von einer Sprachschule langsam auf die Beine stelle, aber die Finanzen erlauben es erstmal keine ausgedehnten Urlaube. Höchstens eine Tagesreise liegt drinn, oder ein Wochenende, mehr aber auch nicht.Â
Meine Entscheidung mit dem Schulungsraum hat auch eine lange Vorgeschichte, die zum Teil direkt mit der Situation in der Beziehug und in meiner Ehe zu tun hat. Das ist aber kein Thema für hier.
Ich kann Dich Sunny jedoch sehr, sehr, sehr gut verstehen, wenn Du von den Unstimmigkeiten bei Euch erzählst. Ich glaube nicht Falsches zu sagen, wenn ich behaupte, dass sich mit dem Handy zu beschäftigen, während jemand anders versucht etwas zu vermitteln, nicht gerade zum höflichen Verhalten gehört und kann als verletzend empfunden werden.
Es mag auch sehr gut sein, dass deine Vermeidung der weiteren Streit nach Konfrontation und nach einer heftigen Reaktion deines Mannes mit deinen Kindheitserlebnissen und der Figur Deines Vaters zusammenhängt. Letzten Endes sind wir Menschen Lernwesen, welche sich Strategien zurecht legen, um am besten überleben zu können und Sicherheit zu erlangen. Das ist an dieser Stelle sehr allgemein ausgedrückt, würde aber in Deinem Fall bedeuten, dass die Erlebnisse aus der Kindheit und eure Reaktionen auf die Ausbrüche Deines Vaters dauerhalft angelegte Strategie zufolge hatten - einen Rückzug, um Streit und Eskalation zu vermeiden. Dieses gelernte Verhalten hat funktioniert, Rückzug war eine Sicherheitsoption und diese habt ihr als Kinder angewendet um Strafe, Streit oder Schlimmeres zu verhindern.
Jetzt überträgtst Du wahrscheinlich die Reaktionen oder die gelernten Strategien auf die Situationen mit Deinem Mann. Sobald es lauter wird greift dann das automatische Programm und wird automatisiert abgespult. Die Angst spielt dabei eine entscheidende Rolle.Â
Du hast dich damit beschäftigt und eigentlich selbst zu dem Schluß gekommen, dass es mit der Kindheitsprägung zu tun haben könnte. Hast du das in Deiner Therapie angesprochen?
Wichtig dabei ist meiner Menung nach zu erkennen, kann und will ich diese Strategie weiterfahren oder bring sie mich nicht weiter. Soll ich versuchen Sie zu ändern, soll ich meine Reaktionen in der Sitiation ändern? Dein Mann hat auch gelernt. Denn sobald es lauter wird, ziehst Du dich wahrscheinlich gänzlich zurück, vermeidest Du. Für ihn bedeutet das - ganz schlicht ausgedruckt - er geht aus dieser Situation als "Gewinner / Ãœberlegener" raus. Wenn sich das des Öfteren wiederholt und er das Gefühl hat, Dir in desen Situationen überlegen zu sein, warum soll er seine Strategie/ Verhalten ändern?
Die Welt und zwischenmenschliche Beziehungen funktionieren nach ganz simplen Mustern. Egal wieviel Gedanken wir uns über Fairness, Gleciheit, Gleichstellung, Partnerschaft und noch solche noblen Begriffe machen, leben wir in einem ständigen "Kräftemessen". Das sind die Urregel der Natur, die mit unseren gesellschaftlichen Idealen und Errungenschaften nichts zu tun haben. Tief in uns sind wir alle Urmenschen die entweder sinnbildlich "fressen oder gefressen werden".
Wenn Menschen die anderen Menschen anschreien, erinnert mich das an tierischen Einschüchterungsversuche, wenn ein Gorilla, den anderen anbrüllt, sich aufbaut, um ihn einzuschüchtern. Lässt sich der Gegner einschüchtern, bleibt er in der Position des Unterworfenes. Entweder kann er damit leben oder nicht und der Kampf entfammt erneut.
Sorry Sunny, ich habe jetzt ausgeholt. Ich hoffe, dass ich dich mit diesen Vergleichen nicht vom Kopf gestoßen habe. Bei Menschen spielt neben diesen recht primitiven Instinkten natürlich noch der Intelekt eine Rolle und genau hier liegt die Chance auf einen schlauen strategischen Zug. Ahhh...ich könnte so weiter schreiben, aber ich wil hier nicht klugsch.......Schluß!
Jeder hat eigene Art und Weise mit Frustraitionen umzughenen und letzten Endes ausch zurecht zu kommen. Wenn Du weinst Sunny, lässt Du einen gro0ßen Teil Dener Enttäuschung raus, die aufgestauten Emotionen fleißen mit den Tränen weg. Es reinigt. Wie fühlst du dich danach? Bring dir das eine Erleichterung? Wenn ja, dann ist es ein Weg, den Du für dich gefunden hast um Erleichterung zu erleben. Das hat ncihts mit Schwäche zu tun, das ist Selbstschutz. Â
Wenn Du intensiver darüber reden möchtest und ein Ohr brauchst, kannst Du mich gerne anschreiben. Manchmal bringt ein Austausch mit einer unbekannten Person mehr als mit Freunden, die einen mit besten Absichten "nach dem Mund" reden. 'Mir geht es manchmal so. Ich unterhalte mich seit fast zwei Jahren über WhatsApp mit einer etwas älteren Dame, die ich in einem anderen Forum kennenlernte. Sie hat mir in so manchen schwierigen Minuten durch pures Zuhören geholfen.
Meine Tochter ist 23 und geht Ihre Wege, mein Mann ist verständnisvoll aber er versteht mein inneres Erleben mit der Angst nicht, meine Familie hat eigene Probleme, und meine Fruende sind für mich da, wenn ich Sie brauche, ich mag sie aber nicht zu oft mit meinen Erzählungen über Angst und co. belästigen.
Mit meiner Bekannten kann ich darüber sprechen, sie versteht mich und hört zu, sie antwortet immer, auch wenn nur mit wenigen Worten. Ihr liest hier auch die Beiträge von mir und den anderen, ihr versteht sie und antwortet einfühlsam. Das meine ich damit, wenn ich sage, dass manchmal ein Fremder eine größere Stütze sein kann als ein Vertrauter.
Ich finde es von Vielen hier und von Dir sehr mutig und sehr menschlich, sich die Sorgen und Gfühle von der Seele zu schreiben. Man hat hier auf jeden Fall das Gefühl verstanden zu werden, weil man unter "Gleichgesinnten" ist. Es macht "die Einsamkeit der Erkrankung" besser erträglich.
Ich bin sehr froh und dankbar hier schreiben und mit Euch kommunizieren zu dürfen.
Ich wünsche Dir Sunny und Euch allen eine gute Nacht. Morgen ist auch ein Tag, viellecht ein besserer Tag, als der vorherige.
LG
Edyta
