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gen. Angststörung mit Agoraphobie,Angst vor Krankheiten
#1
Hallo zusammen,
ich bin neu hier und leide unter einer gen. Angststörung  und Angst vor Krankheiten. Jetzt habe ich Citalopram in 10 Tageschritten ausgeschlichen, bis auf die letzten 10mg, die hatte ich aufgrund eines starken gripp. Infekt hinterher vergessen, weiter runter zu dosieren. Ich habe das Medikament abgesetzt, da es mir nicht mehr geholfen hat ,nun geht es mir seitdem sehr schlecht(nehme seit 2 Wo. gar nichts mehr) ,ich habe manchmal schwanken im Kopf,Aussetzer irgendwie, kribbeln im Gesicht usw.. Und kennt das von euch jemand, wenn man etwas essen möchte und kann es nicht runterschlucken. Es ist zum verrückt werden. Auch meine Gefühlswelt ist so durcheinander, manchmal total wütend, hass gegen mich selbst, dann wieder tief traurig, einfach nicht mehr schön. Ich möchte trotzdem keine Medikamente mehr nehmen, es heilt mich auch nicht. Mein Psychologe, der mir dass Medikament aufgeschrieben hat, wollte mich auf Cymbalta umstellen, er meinte bei eine chron. Angststörung müsse man immer Medikamente nehmen, da der Leidensweg sonst zu hoch wäre.  Was sagt ihr da zu?? Zudem lese ich z. zT. das Buch von Klaus Bernhardt, hat einer davon schonmal was gehört u. kann mir sagen ob es geholfen hat.
Ich wäre dankbar, wenn wir uns hier austauschen könnten.
Lg Jen
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#2
Hallo Jen!

Willkommen im Forum! Das war ein guter Schritt. Der Austausch hilft sehr.

Bei mir hat sich im Mai eine generalisierte Angststörung entwickelt. Grundlage war bei mir eine Anpassungsstörung (jedem alles recht machen wollen und immer lieb Kind sein ). Deshalb zu viel Stress -Erwartungsdruck etc. Plötzlich psychosomatische Symptome.
Ich hatte auch das kribbeln im Gesicht. Als würde es bald taub. Ich habe mich nicht mehr getraut zu lächeln. Ãœber Wochen. Und Schluckprobleme hatte ich. Bei mir aber eher beim Leerschlucken. Ich bin fast wahnsinnig geworden. Ich habe den Ärzten nicht wirklich getraut und immer gedacht "das wird nicht besser. Da steckt garantiert was anderes dahinter als psychokram. "
Zunächst muss ich heute sagen, dass die Ärzte recht hatten. Heute geht es mir fast wieder gut - ohne Psychopharmaka.

Zur Erklärung der Symptome wie sie bei mir zutrifft :

Schluckprobleme :
Anerzogene Verhaltensweise war, alle bösen Äußerungen oder, Kritik, eigene Gefühle und Widerworte runter schlucken. Die Psyche setzt zuerst an diesen Stellen an. Das ist kein HexenWerk und kein übersinnliches Phänomen. Man spannt unbewusst die Muskeln im Hals an. Blöd ist, dass man das nicht bewusst wieder lösen kann. Mein Tipp : herausfinden was bei dir das Basisproblem ist (bei mir die ja sagerei ), Einstellung zu sich selbst ändern (das braucht Ãœbung ) und Zeit geben.

Kribbeln im Gesicht :
Beginnt auch erst mit unbewusster Anspannung der Muskeln. Das fühlt sich seltsam an. Also richtet man seine Aufmerksamkeit darauf. Tatsächlich ist es so, dass sich bei jedem Menschen ein Taubheitsgefühl einstellt, wenn er sich länger auf ein Körperteil konzentriert.
Jeder gesunde mensch tut das als interessante Erfahrung ab und geht weiter zur nächsten sache. Er vergisst es einfach und alles ist gut.
Bei uns bleibt aber die Sorge. Wir konzentrieren uns weiter darauf, nehmen ggf sogar eine Schonhaltung ein und erwarten ja schon richtig, dass das noch taub sein muss.
Und zack - hält unser Hirn diese Täuschung aufrecht.

Schwindel und Aussetzer :
Ja, hatte ich auch. Die Aussetzer haben sich angefühlt wie wenn man man ganz kurz vorm einschlafen ist. Nur ein paar Sekunden länger.
Das ist vergleichbar mit den oberen punkten. Zunächst machen wir uns ständig und immer Sorgen. "Der Arzt hat gesagt es ist nichts körperliches. Aber das glaube ich nicht. Da ist doch was. Aber der Arzt hat doch Ahnung, oder? ... " dann kommt noch die Alltagsgrübelei dazu. Wir fahren Karussell im Kopf und drehen uns im Kreis. Resultat ist Schwindel. Wenn wir grübeln bewegen wir die Augen. Unsere Atmung wird flacher. Das ist nicht lebensbedrohlich. Aber die Sauerstoffsättigung im Blut ändert sich und uns wird schwindelig. Ganz normal und absolut nichts schlimmes.
Dann konzentrieren wir uns darauf, Atmung wird noch flacher und das Phänomen wie mit dem kribbeln im Gesicht greift.

Ich bin sehr überrascht. Bisher hab ich noch niemanden getroffen, der so viele ähnliche Symptome hat wie ich.

Du darfst nicht verzagen. Versuche die Angst als Teil von dir hinzunehmen. Bekämpfe nicht die angst und ihre Symptome. Deine Seele will dir damit was sagen. Wahrscheinlich dass du besser mit dir umgehen sollst. Das zu bekämpfen od er sich dagegen wehren funktioniert nicht. Deine Seele wird umso heftiger reagieren. Nimm es wahr und sei dir absolut sicher, dass es nichts lebensbedrohliches ist. Und wenn du deine Symptome wahr nimmst nimm sie als Hilferuf wahr und mach etwas, das du gerne machst. Tu dir was gutes. Seelenbalsam könnte sein ein Puzzle, Film aus Kindheitstagen, Spaziergang, urlaubsbilder, Sport, ein leckerer Tee, Meditation.

Sei gut zu dir selbst und gib dir zeit. Das vergeht nicht von heute auf morgen. Aber es vergeht. Die Symptome werden automatisch weniger und irgendwann bleiben die einfach weg.

Ich hoffe, ich konnte dir helfen.
LG
Pinki
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#3
Ich hab was wichtiges vergessen. Vorwürfe gegen dich selbst sind meiner Meinung nach normal. Aber lass die keine Oberhand gewinnen. Es bringt dir nichts. Nimm es hin, wie es ist. Nimm jeden Tag für sich und setze dir keine Frist bis wann es besser sein soll. Das funktioniert nicht.

Die ersten Tage muss man sich noch oft bewusst machen, dass die Symptome nichts schlimmes sind. Irgendwann geht es aber ins Blut über.

Und sei dir sicher, dass dein Körper tolle Selbstheilungskräfte hat. Der hat schon immer Viren, Bakterien, Entzündungen und wunden ganz automatisch und erfolgreich geheilt. Der heilt auch psychosomatische Symptome ganz einfach so. Das dauert nur etwas länger. Vertrau deinem Körper.

LG
Pinki
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