02.04.2020, 12:08
Hallo Ihr Lieben,
ich bin auch mal wieder hier. Seit Tagen leide ich unter Ängsten, Bluthochdruck zu haben, mein Kopf fühlt sich „dicker“ an und ich denke dann, es wird bald zum Schlaganfall o. ä.  kommen. Ein Freund von mit starb genau so im Oktober 2017 auf der Straße, er hatte längere Zeit starken Bluthochdruck. Ich bin eigentlich weniger ein Kandidat dafür, denn ich bin mit 1,72 Größe und 74 kg Gewicht nicht übergewichtig und rauche nur gelegentlich man eine halbe Zigarette und bezeichne mich gar nicht als Raucher. Aber ich habe genetisch bedingt erhöhte Cholesterinwerte und eine Fettleber obwohl ich kein übermäßiger Alkoholzrinker bin, außerdem bewege ich mich viel in Abwechslung mit meiner Tätigkeit am PC und treibe seit vielen Jahren Sport (zur Zeit ist er leider abgesagt, was mir sehr fehlt). Ich habe kein Blutdruckmessgerät, will es aber in den nächsten Tagen mal messen (haben ja viele zu Hause). Die Angstgedanken verderben mir die gute Laune. Heute beruhige ich mich erst mal mit einer kleinen Dosis Bromazepam.Â
Ich las eure Berichte und finde euch unglaublich tapfer und kämpferisch, wie ihr mit den verschiedenen Ängsten und Einschränkungen umgeht. Von Partnern darf man nicht erwarten, dass sie zu viel Rücksicht auf die eigenen Ängste nehmen, denn dann würden sie die neurotischen Muster ja füttern und langfristig dazu beitragen, dass man nicht mehr herauskommt aus dem Angstgefängnis. Je normaler sich andere verhalten, natürlich mit Empathie, desto besser ist es für uns AngstneurotikerInnen. Die Angst hat zum Ziel, uns immer weiter einzuschränken und einzuengen, bis man vor Angst erstickt oder vergeht. Dem muss man unbedingt, wie eine Heldin, wie ein Held, entgegentreten. Aufrecht, liebevoll, akzeptierend, stark. Dabei helfen im Notfall Medikamente (ich nehme seit Anfang Januar kontinuierlich Opipramol in niedrigster Dosierung), dabei hilft rationales Denken, dabei helfen Partner und Freunde, die Empathie zeigen und sich nicht dem Diktat der Angst beugen sondern „normal“ bleiben (das ist auch für sie anstrengend). Wenn sich Partner und Freunde der Angst beugen und versuchen, die einschränkenden Forderungen („Tu das nicht mehr, du siehst doch, wie schlimm das für mich ist“, „mach es ab jetzt nur noch so und so“) zu erfüllen, werden sie zu Co-Abhängigen und das Angstsystem manifestiert sich zum unerträglich werdenden Dauerzustand. Je früher man darum kämpft, die Kreise der Ängstlichkeit, Angst und Panik zu durchbrechen, desto besser. Das Motto könnte sein: „Ich lasse mich weder unterkriegen, noch einschränken, schließlich bin ich der Chef, bzw. die Chefin in meinem Leben und ich kann viel, ich habe schon viel geleistet und darauf bin ich stolz und das lasse ich mir von den dahergekommenen Angstgedanken nicht kaputt machen!“ Hilft natürlich nicht akut, aber wenn ich es mir so richtig sage, bemerke ich sofort eine kleine, sehr kleine Stimmungsverbesserung. Deshalb liegt hier der richtige Weg. Das sollte man sich immer und immer wieder sagen und vergegenwärtigen. Ich glaube, Angsterkrankungen sind keine Krankheiten sondern Eigenschaften sehr sensibler Menschen (die das oft gar nicht von sich wussten), die kreativ sind, zuverlässig, penibel, genau, gründlich, und am liebsten alles perfekt und vorbildlich machen. Sie wollen eine bessere Welt (die Welt, die sie sich so sehr wünschen, und nie hatten) schaffen, indem sie so richtig gut sind, auch sehr sehr hilfsbereit. Sorry, jetzt habe ich so lang vor mich hin gelabert, aber vielleicht können einige meiner Gedanken hier oder dort einen Impuls geben, es würde mich freuen (ich will ja auch diese bessere Welt, in der es allen gut geht Â
Herzliche Grüße, Ihr Lieben
ich bin auch mal wieder hier. Seit Tagen leide ich unter Ängsten, Bluthochdruck zu haben, mein Kopf fühlt sich „dicker“ an und ich denke dann, es wird bald zum Schlaganfall o. ä.  kommen. Ein Freund von mit starb genau so im Oktober 2017 auf der Straße, er hatte längere Zeit starken Bluthochdruck. Ich bin eigentlich weniger ein Kandidat dafür, denn ich bin mit 1,72 Größe und 74 kg Gewicht nicht übergewichtig und rauche nur gelegentlich man eine halbe Zigarette und bezeichne mich gar nicht als Raucher. Aber ich habe genetisch bedingt erhöhte Cholesterinwerte und eine Fettleber obwohl ich kein übermäßiger Alkoholzrinker bin, außerdem bewege ich mich viel in Abwechslung mit meiner Tätigkeit am PC und treibe seit vielen Jahren Sport (zur Zeit ist er leider abgesagt, was mir sehr fehlt). Ich habe kein Blutdruckmessgerät, will es aber in den nächsten Tagen mal messen (haben ja viele zu Hause). Die Angstgedanken verderben mir die gute Laune. Heute beruhige ich mich erst mal mit einer kleinen Dosis Bromazepam.Â
Ich las eure Berichte und finde euch unglaublich tapfer und kämpferisch, wie ihr mit den verschiedenen Ängsten und Einschränkungen umgeht. Von Partnern darf man nicht erwarten, dass sie zu viel Rücksicht auf die eigenen Ängste nehmen, denn dann würden sie die neurotischen Muster ja füttern und langfristig dazu beitragen, dass man nicht mehr herauskommt aus dem Angstgefängnis. Je normaler sich andere verhalten, natürlich mit Empathie, desto besser ist es für uns AngstneurotikerInnen. Die Angst hat zum Ziel, uns immer weiter einzuschränken und einzuengen, bis man vor Angst erstickt oder vergeht. Dem muss man unbedingt, wie eine Heldin, wie ein Held, entgegentreten. Aufrecht, liebevoll, akzeptierend, stark. Dabei helfen im Notfall Medikamente (ich nehme seit Anfang Januar kontinuierlich Opipramol in niedrigster Dosierung), dabei hilft rationales Denken, dabei helfen Partner und Freunde, die Empathie zeigen und sich nicht dem Diktat der Angst beugen sondern „normal“ bleiben (das ist auch für sie anstrengend). Wenn sich Partner und Freunde der Angst beugen und versuchen, die einschränkenden Forderungen („Tu das nicht mehr, du siehst doch, wie schlimm das für mich ist“, „mach es ab jetzt nur noch so und so“) zu erfüllen, werden sie zu Co-Abhängigen und das Angstsystem manifestiert sich zum unerträglich werdenden Dauerzustand. Je früher man darum kämpft, die Kreise der Ängstlichkeit, Angst und Panik zu durchbrechen, desto besser. Das Motto könnte sein: „Ich lasse mich weder unterkriegen, noch einschränken, schließlich bin ich der Chef, bzw. die Chefin in meinem Leben und ich kann viel, ich habe schon viel geleistet und darauf bin ich stolz und das lasse ich mir von den dahergekommenen Angstgedanken nicht kaputt machen!“ Hilft natürlich nicht akut, aber wenn ich es mir so richtig sage, bemerke ich sofort eine kleine, sehr kleine Stimmungsverbesserung. Deshalb liegt hier der richtige Weg. Das sollte man sich immer und immer wieder sagen und vergegenwärtigen. Ich glaube, Angsterkrankungen sind keine Krankheiten sondern Eigenschaften sehr sensibler Menschen (die das oft gar nicht von sich wussten), die kreativ sind, zuverlässig, penibel, genau, gründlich, und am liebsten alles perfekt und vorbildlich machen. Sie wollen eine bessere Welt (die Welt, die sie sich so sehr wünschen, und nie hatten) schaffen, indem sie so richtig gut sind, auch sehr sehr hilfsbereit. Sorry, jetzt habe ich so lang vor mich hin gelabert, aber vielleicht können einige meiner Gedanken hier oder dort einen Impuls geben, es würde mich freuen (ich will ja auch diese bessere Welt, in der es allen gut geht Â
Herzliche Grüße, Ihr Lieben