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Meine Geschichte in Kurzfassung (Achtung, trotzdem lang)
#1
Toungue 
Wo fange ich an.. 

Um alles zu erfassen muss ich denke ich etwas weiter ausholen. Kurz vorab: ich habe seit meinem 11. Lebensjahr - ich bin jetzt 27 - unerklärliche Darmprobleme. Wurde gespiegelt und gecheckt, geschallt und sogar aufgemacht. Nichts. Diese Situation belastet mich ungemein, weswegen die Attacken mMn sogar angefangen haben werden.

Meine erste richtige Panikattacke hatte ich in etwa vor 10 Jahren zum Ende der Sommerzeit. Ich saß in der Schule und hatte plötzlich massive Schwindelanfälle, mein Puls ist bis ins unendliche gestiegen und ich dachte ich müsste sterben. Nicht wissend was genau mit mir los ist, ging danach ein Ärztemarathon los. Ohne befund. Kreislauf gut und stabil, im Kopf ist organisch auch alles hübsch und ansonsten waren auch keine erkennbaren Ursachen für meine Sorgen ersichtlich.

Ich habe es jahrelang einfach so hingenommen, frei nach dem Motto "so bin ich eben, das gehört zu mir". Phasenweise wurden die Attacken weniger und dann immer häufiger, extremer und unangenehmer. Irgendwann hat sich die Angst vor der Angst eingeschlichen. Ich habe unbewusst angefangen gewissen Situationen zu meiden und mich stark zurückgezogen. Bin kaum noch ausgegangen, habe jegliche Situationen gemieden in der ich keine Toilette in der Nähe hatte (deswegen meine obige, kurze Einleitung). Ich kann keine Autobahn fahren, weil ich jedes Mal eine Attacke kriege wenn ich nur daran denke und und und.
2012 habe ich dann meinen jetzigen Ehemann kennengelernt, danach ging es mir schlagartig besser. Ich bin zu Hause ausgezogen und war eine lange zeit lang wirklich Symptomfrei! Bis meine oben genannte Problematik wieder schlimmer wurde und die Anfälle wiederkamen. Jede kleinste Empfindung in meinem Bauchraum lässt meinen Puls in die Höhe rasen. Die Wade zwickt? "Ach du scheiße, ich hab eine Thrombose!", der Arm ist eingeschlafen und kribbelt "ich habe einen Herzinfarkt!"... Ich könnte die Liste ewig fortführen, aber ich vermute ich wisst ganz genau was ich meine. Ich gebe mir und meinem Körper keine einzige Sekunde Ruhe, weil ich immer in Alarmbereitschaft stehe. 

2019 habe ich dann endlich meine erste Psychotherapie angefangen. Leider auch nur angefangen, da ich mit der Dame leider so gar nicht zurecht kam. Ich fühlte mich wenig verstanden und hatte den Eindruck meine Ängste und Sorgen würden sie schlichtweg nicht interessieren. Nachdem ich irgendwann begonnen habe meine Gespräche schriftlich vorzubereiten, um ihr alles vorzulesen (ich neige zu akuter Vergesslichkeit in unangenehmen Situationen) und ein für mich extrem heikles Thema angesprochen habe, hatte ich für eine Millisekunde den Eindruck dass sie sich über mich lustig macht und bin ab da an nicht mehr hingegangen. Ich denke das war das Dümmste was ich jemals getan habe. Danach wurde es nämlich so richtig mies. 

Corona kam und hat mich völlig ausgenockt. Ich war jetzt beinahe ein komplettes Jahr im Homeoffice. Schon vorher massivst unglücklich mit meiner Situation, bin ich in ein meilentiefes Loch gefallen. Habe mich komplett zu Hause verkrochen und isoliert. Hätte ich mein Pferd nicht, wäre ich vermutlich gar nicht mehr vor die Türe gegangen. Mein einziger Sozialkontakt mein Mann. Mein wundervoller Ehemann.. Ohne ihn wäre ich nichts. Wir versuchen nun seit beinahe einem Jahr Nachwuchs zu bekommen, ohne Erfolg. Das belastet mich auch ungemein..

Vergangenen August habe ich mich also dazu entschlossen zu Kündigen und einen kompletten Neustart zu wagen. War dann mehrere Monate freigestellt und habe im Januar eine neue Anstellung begonnen. Grundsätzlich bin ich wahnsinnig glücklich und froh diesen Schritt gegangen zu sein. Aber seit dem ich mich meinen Attacken wieder stellen muss, werden sie immer schlimmer. Meine Chefin braucht nur das Wort "Teammeeting" in den Mund zu nehmen und schon sitze ich auf meinem Stuhl, der Puls geht in die Höhe, es folgen Schwindel und Luftnot. Ich schwitze. Wirklich. Wie ein Tier. Mein Gesicht läuft feuerrot an und gefühlt starrt mich jeder an. 

Und das einzige was mir in dieser Situation wirklich hilft ist mir weh zu tun. Ich kralle meine Finger so tief es geht in die Schulter oder die Innenseite meines Oberarms, die andere greift in eine Bauchrolle und drückt zu. Ich habe dadurch regelmäßig blaue Flecken und offene Stellen durch meine Nägel. Atemübungen helfen mir nicht, dadurch steigere ich mich nur noch mehr in meine nicht korrekt funktionierende Atmung hinein. Den Schwindel kriege ich null in den Griff. Ich habe dann das Gefühl vom Stuhl zu fallen, eine helle Umgebung macht mich noch bekloppter...

Ich weiß nicht mehr weiter, Therapieplätze sind rar geworden und kaum noch zu bekommen. Diese Attacken kommen immer aus dem Nichts und zu 80% komplett unerwartet. Beim einkaufen, am Esstisch, unter der Dusche, Abends vorm Fernseher, im Auto, bei Freunden... 
Situationen in denen ich bereits eine Attacke hatte sind kaum noch zu bewältigen. Diese Erinnerung sitzt so fest dass ich immer wieder eine Bekomme sobald sich eine der Situation wiederholt... 

Vielleicht gibt es hier gleichgesinnte. Ich lese mich gleich auf jeden Fall noch mal in die ganzen Tipps und Tricks ein, in der Hoffnung auf Neues zu stoßen. Und danke an jeden der sch den ganzen Bumms bis hier unten durchgelesen hat haha
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Meine Geschichte in Kurzfassung (Achtung, trotzdem lang) - von Pampelmuhse - 25.05.2021, 17:23

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