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Schlafen - Kindheitsangst
#6
Lieber Ado89,
bei mir ist es so, dass wenn ich tagsüber aktiv bin, ich meistens gut drauf bin. Ängste kommen, wenn Druck entsteht, das kann zeitlicher Druck sein oder inhaltlicher. Er baut sich nur in mir selbst auf - wenn ich die Sache nüchtern betrachte, ganz rational, gibt es gar keinen Grund für die Ängste. Ich bin in meiner Arbeit sogar extrem frei, mein Arbeitgeber ist voll auf meiner Seite und sagt sogar bei Problemen, dass ich mir überhaupt keinen Stress zu machen brauche, entweder es klappt und wenn nicht, macht es gar nichts, wir finden dann eben eine andere Lösung. Diese stressfreie Umgebung habe ich mir bewusst organisiert. Es findet also nur in meinem Kopf statt. Wenn ich allein bin, dann können die Ängste schön blühen, das ist die schlechteste Zeit. Zum Glück habe ich keine Schlafprobleme, ich brauche nur die Augen zu schließen und bin nach spätestens drei Minuten „weg“. Ich kann mir aber gut vorstellen, dass wenn man gerade vorm Schlafen (-müssen) Angst hat, es eine gemeine Problematik ist, zumal man auch da alleine ist, was meines Erachtens Ängste sehr fördern kann. Kannst du besser schlafen auf Reisen oder wenn jemand im selben Raum oder Bett schläft?
Zum „Klammern“ will ich auch etwas sagen: ich halte es für normal. Leider wird so vieles heute pathologisiert. Wir Menschen brauchen alle (bis auf ganz wenige Erleuchtete) Geborgenheit, Sicherheit und menschliche Wärme (abgesehen von Sex). Da ist doch ganz klar und normal, dass man versucht, sie zu bekommen und zu behalten. Wenn eine Beziehung nicht mehr beiderseitig funktioniert, also einer will die Nähe, der/die andere weniger, gerät alles aus dem Gleichgewicht. Es mag auch sein, dass der eine zu sehr „klammerte“, also über die Zeit hinaus und vielleicht mit Forderungen und Ansprüchen (was den anderen eher noch mehr seine Freiheit suchen lässt). Man sollte sich das aber nicht vorwerfen und die lieben Psychologen sollten es nicht als „Problem“ oder krankhaftes Verhalten bezeichnen. Schwierig ist es allemal, das richtige Gleichgewicht in menschlichen Beziehungen, besonders in intimen, zu finden und über lange Zeit zu erhalten. Früher war man aus existenziellen Gründen viel mehr dazu bereit, zu „klammern“, heute weniger. Heute erlebt man oft das Gegenteil: Freiheit ist dann reiner Egoismus und die fehlende Bereitschaft, Kompromisse zu machen, Die „Selbstverwirklichung“ steht dann im Mittelpunkt. Ich finde das wird von den Psychologen zu sehr unterstützt. Was ich sagen will: wirf dir nicht vor, „geklammert“ zu haben, es entspringt einem echten menschlichen Bedürfnis und ist auch eine positive Kraft. Tja, wie weiter?
Ich wünsche dir folgendes: dass du dich traust, zu dir zu stehen, auch nachts allein, und wenn du müde bist, voller Vertrauen in dich und die Welt da draußen, wie ein Lämmchen einschläfst um morgens erfrischt aufzuwachen. Eigentlich gibt es nichts einfacheres als schlafen. Man braucht nur ein Bett, ein Kissen, eine Decke, etwas Liebes in der Nähe (ein Buch, ein Lämpchen, ne Katze, eine Blume ...). Und wenn es gar nicht gehen will, dann entspanne dich mit Atemübungen und vertraue darauf, dass sich der Körper den Schlaf unabhängig von den Gedanken holt, denn er braucht ihn wie die Luft zum Atmen. Vielleicht stellst du dir mal vor, du seist ein Kätzchen, die schlafen, ganz kuschelig eingrollt, den halben Tag glaube ich. Das Kätzchen kann übrigens auch durchaus ein Tiger sein, 
Herzliche Grüße!
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Nachrichten in diesem Thema
Schlafen - Kindheitsangst - von Ado89 - 01.06.2020, 00:07
RE: Schlafen - Kindheitsangst - von Karin - 01.06.2020, 17:53
RE: Schlafen - Kindheitsangst - von Ado89 - 01.06.2020, 19:16
RE: Schlafen - Kindheitsangst - von DoubleYou - 02.06.2020, 20:53
RE: Schlafen - Kindheitsangst - von Ado89 - 05.06.2020, 08:25
RE: Schlafen - Kindheitsangst - von DoubleYou - 07.06.2020, 13:07
RE: Schlafen - Kindheitsangst - von Ado89 - 29.06.2020, 10:55
RE: Schlafen - Kindheitsangst - von DoubleYou - 01.07.2020, 22:12

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