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Furchtbare Angst- von allen unverstanden
#1
Hallo liebe Forenmitglieder!

Lange Zeit habe ich still in den Foren mitgelesen und muss sagen, dass ich hier oft Mut und Aufmunterung gefunden habe! 

Kurz zu mir, ich bin 26 Jahre alt und habe vor ca. 10 Jahren, nach einem einschneidenden Lebensereignis, meine erste Panikattake erlebt. Damals hat es sich ganz typisch mit Herzrasen, Ohnmachtsgefühl, Todesangst und Atemnot angekündigt,  seit dem ich mit meinem Mann zusammenlebe, ist das ganze deutlich besser geworden,  ich hatte maximal 2-3 Mal im Jahr solche Symptome. 
Vor Kurzem habe ich eine leitende Tätigkeit übernommen,  zwar macht mir das ganze Spaß,  aber seit dem habe ich ein neues Level im Bereich der Angststörung/ Panikattacken erreicht und weiß nun nicht mehr weiter.

Das Ganze fühlt sich wirklich komplett anders an als sonst und ich kann die ganzen Symptome nicht mehr richtig zuordnen.
Unter anderem habe ich seit kurzem angefangen nachts und zum Teil auch tagsüber mit den Zähnen zu knirschen, habe ectreme HWS-Verspannungen, eine veränderte Wahrnehmung der Umwelt,  seit Wochen Kopfschmerzen die mich den gesamten Tag über begleiten und auch eine allgemeine Unruhe,  so als würde gleich etwas schlimmes passieren...das ganze ist schon so weit, dass ich mir einrede einen Hirntumor zu haben und je mehr ich bei Google nach solchen Symptomen suche, desto sicherer werde ich mir damitSad leider habe ich niemandem in meinem Umfeld der dsd ganze Ernst nimmt...man hört immer nur "Witze" darüber dass ich in die Psychiatrie sollte...

Ich hoffe Jemand versteht mich hier und kann mir vielleicht weiterhelfen.
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#2
Hallo Kathrin,

herzlich willkommen bei uns im Forum.
Einen Hirntumor hast du mit ziemlicher Sicherheit nicht. Deine Symptome sind alle typisch für eine Angsterkrankung.
Kann es sein, dass du leicht überfordert bist mit der leitenden Tätigkeit? Oder dass es mit den Kollegen nicht so klappt? Ist das die selbe Firma wie bisher? Veränderungen sind für uns Angsthasen oft nicht so leicht zu bewältigen, leider.
Kann es sein, dass du nicht mehr genügend Zeit für dich selber hast, seitdem du dich beruflich verändert hast?
Hast du schon mal darüber nachgedacht eine Therapie zu beginnen? Sicher wäre sie sehr hilfreich für dich damit es dir bald wieder besser geht.

Gruß
Karin
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#3
Oh man, ich bin gerade wirklich super froh über eine Antwort und gleichzeitig auch etwas sprachlos, weil es genau so ist, seitdem ich diese Position habe, hat sich wirklich alles verändert, die Leite die früher zum Teil Freunde waren, haben sich abgewendet...das beschäftigt mich tatsächlich und ich zerdenke wirklich alles...ob alle zufrieden sind, ob die mich noch mögen etc...

Ãœber eine Therapie habe ich tatsächlich schon des öfteren nachgedacht, aber immer wenn ich sowas anspreche, halten mich meine Freunde für einen "Psycho" und das macht mich unfassbar traurig, deswegen habe ich es leider auch noch nicht begonnen... 

Sind denn Kopfschmerzen,  Unwohlsein und eine veränderte Wahrnehmung auch typische Anzeichen? Ich habe das Gefühl meinen eigenen Körper nicht mehr zu kennenSad
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#4
Auch von mir Herzlich Willkommen. Ich hab auch sofort gedacht ob dir die neue Position zuviel ist , als ich  das gelesen habe. 
Leider gibt es noch viele Leute die das nicht verstehen. Das war bei mir teilweise auch so. Aber die meisten hatten doch Verständnis. Ein Psycho bist du deshalb nicht. Und eine Therapie hilft da mit Sicherheit auch. Und wenn deine Freunde das nicht verstehen ist das zwar traurig aber das ist dein Leben und dir muss es ja gut gehen. 

Ja die Symptome können tatsächlich Anzeichen dafür sein. Leider  Wink
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#5
Hallo und herzlich Willkommen liebe Kathrin, 

wie schön, dass du dich hier öffnest  Smile 

Ich finde es immer wieder schade und auch erschreckend, wie in unserer Zeit bei vielen das Thema Therapie noch solche Reaktionen auslöst. Ich habe in meinem Leben schon viele Therapien gemacht, die mir durch die Jahre geholfen haben und mit denen ich mich und die Welt, meine Vergangenheit, besser bearbeiten und verstehen konnte. Seitdem ich damit offen umgehe, trauen sich die Menschen in meiner Umgebung auch sich zu öffnen und von ihren Problemen / Therapien zu sprechen. Dadurch ist mir bewusst geworden, dass wirklich ein Großteil der Menschen eine Therapie machen, oder sie dringend bräuchten.
Also bitte, lass dir auf gar keinen Fall einreden du seist ein 'Psycho' oder müsstest nun in die Psychiatrie - ganz im Gegenteil - es ist ein Zeichen von Stärke seine Probleme anzugehen und diese offen zu kommunizieren. Am Ende sind die Symptome ziemlich wahrscheinlich ein Zeichen deines Inneren, das dir sagen möchte: 'Bitte mach langsam, einmal kurz die Handbremse ziehen, ich komme nicht mehr hinterher'. 

Gibt es denn jemanden in deinem Umfeld, dem du dich am ehesten anvertrauen könntest ? Von dem du denkst, dass er/sie dich nicht verurteilen würde ? Manchmal reicht es, ein paar Bezugspersonen zu haben um alles mal rauszulassen und sich Rat zu holen. 
Weiter würde ich dir auf jeden Fall empfehlen, eine Therapie zu beginnen. Im Prinzip ist das ja auch 'nur' ein Mensch mit dem du sprichst; eben mit dem Vorteil dass diese Person sich etwas besser auskennt und Außenstehend ist.
Vielleicht findest du mit dem anstehenden Wochenende ja auch Zeit, etwas nur für dich zu tun. Irgendetwas, das dir gut tut und deiner Seele etwas Ruhe gibt  Smile

Ich hoffe du findest deinen Weg und liebe Menschen, die dir die Hand reichen anstatt dir ein Bein zu stellen obwohl du eh schon hinkst. 

Hier findest du auch jeden Fall solche Menschen, berichte gerne wie es dir geht.  Tuschel

Viele Grüße, 

Potter
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#6
Es beruhigt mich wirklich dass es tatsächlich jemanden gibt der mich versteht und das ganze nicht nur belächelt.
Hatte auch schon bei zahlreichen Psychologen angerufen, aber leider sind die nächstfreien Termine nächstes Jahr im Frühjahr..
Ich dachte wirklich ich könnte das ganze alleine schaffen,  ich fühle mich so machtlos gegen meine eigenen Gedanken...
Kann man das irgendwie abstellen? Dass man wenigstens mal einen kurzen Augenblick Ruhe hat?
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#7
Smile 
Hallo nochmal Kathrin  Smile

Du könntest mal bei deiner Krankenkasse anrufen und denen erzählen, dass du recht dringend auf der Suche nach einem Therapeuten bist. Diese können dir dann eine Liste von Therapeuten in deiner Umgebung (nach deinen Wünschen - Ort,Art der Therapie, Mann oder Frau usw.) fertig machen und dir zukommen lassen. Das sind Therapeuten, die bei der Krankenkasse freie Plätze gemeldet haben. So hatte ich es zuletzt gemacht, ich musste zwar auch bei super vielen Anrufen oder denen schreiben, habe dann aber trotzdem recht schnell meine gefunden  Smile

Wenn du Verspannungen in der HWS hast und körperliche Dinge ausschließen möchtest, könntest du auch mal zum Hausarzt gehen und deine Probleme schildern. Der kann dich dann ja weiter überweisen usw. - eventuell gibt das dann auch schon etwas Erleichterung. 

Schau doch mal unter dem Thema 'Erste Hilfe' nach, da gibt es viele Dinge die anderen gut getan haben oder gut tun. Ich habe zuletzt vom Klopfen berichtet, das holt mich im Akutfall super runter Smile 

Ansonsten empfehle ich wie gesagt Dinge, die dir und deiner Seele gut tun. Ob es nun Entspannung, Sport oder Ähnliches ist. 


Liebe Grüße, 

Potter
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#8
Ihr seid wirklich toll! 
Ich habe mich mal einer Freundin anvertraut, es hat sie aber leider etwas abgeschreckt,  dass ich dann doch nicht mehr das federleichte und unbeschwerte Leben führe wie sie dachte...das war auch eine große Enttäuschungen für mich.
Ich habe leider auch etwas Angst vor so einer Therapie, weil ich dann über Dingenhe sprechen muss, die ich seit Jahren erfolgreich verdrängt habe...
Es ist eigentlich total unlogisch, aber ich denke, solange ich die Dinge nicht ausspreche, sind sie quasi auch "nicht passiert".
Wenn ich mich ablenke, sind die "Symptome" komischerweise auch verschwunden
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#9
Liebe Kathrin,

Das tut mir leid, dass du bisher niemanden finden konntest bei dem du dich verstanden gefühlt hast. Da es ja eh schon schwierig genug ist sich zu öffnen, das muss sich sehr doof anfühlen! 

Ich verstehe deine Angst vor einer Therapie, leider ist das Ganze auch ein hartes Stück arbeit. Eine Therapie bedeutet immer, sich mit seinen 'Dämonen' auseinanderzusetzen, also mit den Dingen, die man schon viel zu lange mit sich schleppt und mit Gefühlen die man ignoriert hat. Nur irgendwann machen diese auf sich aufmerksam, und wenn sie keinen Weg finden, dann zeigen sie sich deutlich in körperlichen Symptomen. Dann ist es dringend an der Zeit, sich um sich selbst zu kümmern und genau hinzuschauen. 

Hab keine Angst, mit der Verarbeitung kannst du dir in der Therapie auch Zeit lassen. Da muss nichts übers Knie gebrochen werden und du musst nicht sofort an allem Arbeiten. Da geht es dann erstmal darum, eine Bezihung zu deinem Therapeuten aufzubauen und sich dann langsam nach Vorne zu tasten. Außerdem musst du sehen, dass das alles eine 'freiwillige' Sache ist, du musst nichts erzählen was du nicht sagen möchtest beziehungsweise kannst den Zeitpunkt selbst wählen. Trau dich, es wird sich lohnen und dir gut tun!!  Smile
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#10
Vor ein paar Wochen,  als das ganze angefangen hat, war ich auch beim Hausarzt, der hatte ein HWS MRT angeordnet, das war dann alles in Ordnung und das große Blutbild war auch ganz gut, bis auf einen starken B12-Mangel.

Das ist wirklich lieb von Euch! Schon geht es mir ein Stückchen besser!

Vielen lieben Dank für eure Aufmunterung, es ist wirklich schön verstanden zu werden. Smile)
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#11
(18.09.2020, 20:15)Kathrin schrieb: Ihr seid wirklich toll! 
Ich habe mich mal einer Freundin anvertraut, es hat sie aber leider etwas abgeschreckt,  dass ich dann doch nicht mehr das federleichte und unbeschwerte Leben führe wie sie dachte...das war auch eine große Enttäuschungen für mich.
Ich habe leider auch etwas Angst vor so einer Therapie, weil ich dann über Dingenhe sprechen muss, die ich seit Jahren erfolgreich verdrängt habe...
Es ist eigentlich total unlogisch, aber ich denke, solange ich die Dinge nicht ausspreche, sind sie quasi auch "nicht passiert".
Wenn ich mich ablenke, sind die "Symptome" komischerweise auch verschwunden


Liebe Kathrin,
das „federleichte und unbeschwerte Leben“ ist nicht das wahre Leben, sondern eine Illusion. Deine derzeitige Krise spricht sehr für dich. Du machst nun schmerzhafte aber wertvolle Erfahrungen und kommst zu neuen Erkenntnissen. Auch zu Erkenntnissen über Menschen. Haben deine Freundinnen und Freunde Empathie? Haben sie Lebensweisheit? Oder wollen sie nur gut unterhalten und nicht gestört werden? Meiner Erfahrung nach gibt es bei jedem Menschen hinter der Fassade Schmerz, Sorge und Unsicherheit. Du stellst dich dem. Du brauchst nun Menschen in deiner Umgehung (wenige reichen), die mit diesen Fragen etwas anfangen können und wollen. Das nennt man menschlichen Reichtum. 
Du hast einiges vor dir und ich wünsche dir inneres Vertrauen und Zuversicht, die Krise wird dich weiter bringen. Ãœbrigens: vor einer Therapie brauchst du keine Angst zu haben. Du bespricht nur das, was du willst und so, dass es für dich gut ist. Du bestimmst den Lauf. Da können schon einige schmerzvolle Momente auftreten, aber ich bin sicher, dass du damit klarkommst. Und Ablenkung ist auch gut, um nicht ständig herumzugrübeln. Wie gesagt: Du bestimmst über den Lauf in Deinem Leben, so wie es für dich gut ist. Die Krise ist jetzt deine „Lehrerin“ und du kannst sehr von ihr profitieren. 
Mit den besten Wünschen für Dich!
DoubleYou:-)
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