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Angst, mein ewiger Begleiter, wer kennts?
#1
Hallo, ich möchte mich hier kurz mit meiner Geschichte vorstellen. Ich lese schon lange hier im Forum, einfach weil es mir hilft und ich fühle mich nicht ganz so alleine. Jetzt traue ich mich endlich auch mal hier etwas über mich zu schreiben.
Ich bin 53, verheiratet, habe 2 Töchter und ein Enkelkind. Seit ich richtig denken kann, habe ich schon mit Angst zu tun. Früher konnte ich das nicht einordnen, heute könnte ich ein Buch über alle Symptome und Arten der Angst schreiben. Mein Kopf weiss alles, mein Körper reagiert aber wie er will und pfeift auf das, was mir mein Verstand sagt. Ich hab vor Jahren eine Therapie gemacht, danach war ich 4 Jahre etwa fast beschwerdefrei, ein Traum. Seit 3 Jahren aber ist alles wieder da, bis vor Corona war ich hier in meinem neuen Wohnort wieder bei einem Psychologen. Richtig geholfen hat es aber nicht. Wahrscheinlich kam durch die Wechseljahre  der ganze Mist wieder verstärkt raus.
Meine Ängste beziehen sich immer auf meinen Körper. Angst krank zu sein, Panik vor Ärzten, Angst umzufallen, das hab ich ganz arg. Angst wenn ich wo warten muss, Kasse zum Beispiel, Angst dass ich im Büro umfalle. Angst, ich komm nicht mehr heim, Angst vor Urlaub, Familienfeiern ect. Neuerdings Angst alleine längere Strecke mit dem Auto zu fahren, Autobahn zum Beispiel. 2x Panik bekommen. Jetzt trau ich mich nimmer. Komisch, nur bei der Rückfahrt, meist sogar nach der Autobahnabfahrt. An der Ampel wird mir schwindlig und das Herz rast. Weiss nicht warum. Ich denk da immer, lieber Gott lass mich gut heim kommen. Beim fahren bessert es sich dann wieder etwas. Daheim bin ich dann erledigt. Nun muss immer mein Mann fahren. 
Meine typischen Symptome der Angst sind: Herzrasen, Ãœbelkeit, Appetitlosigkeit, Magenweh, totale Unruhe, Hitze, rotes Gesicht, überalll hektische Flecken, Schwindel, totale Verspannungen im Körper, Kopfweh, Kreuzweh und das Gefühl jetzt falle ich um. Letzten Sommer war die grosse Hochzeit meiner Tochter. Das war Horror für mich. Von Mittag ab bis nachts um 2 Uhr. Als Mama wusste ich, ich kann nicht weglaufen, ich muss bleiben. Dann noch 30 Grad, ich schwitze eh so arg. Ich war so nervös, hatte nur heißes rotes Gesicht den ganzen Tag, Herzrasen, konnte nicht essen, mir war schlecht und zitterte innerlich. Dabei ist das doch ein toller Tag gewesen, nur für mich eine totale Anstrengung. Brauchte einen Tag Erholung bis ich wieder runter gefahren war. So geht's mir fast immer, wenn wir wohin gehn. Ich fühle mich nur daheim sicher, da weiss ich, ich kann mich jederzeit hinlegen. Ich bin immer die Irre, die zu nix Lust hat. Verstehen tut es keiner so richtig. Deshalb versuche ich ja, so gut es geht Einladungen zu folgen und mal mit fort zu gehn. Aber immer mit dem Gedanken, hoffentlich ist nix. Ich geh auch einkaufen, mit Maske kommt natürlich Panik hoch, aber nur im Kassenbereich. Ich lebe quasi mit Angst, Tag für Tag seit meiner frühen Jugend. Meine Mutter hat mich ängstlich erzogen. Dann kommt dazu, dass meine Schwester starb als ich 14 war, sie 21. Keiner hat mit mir richtig geredet drüber. Nur, dass es wohl an Eiter im Blut lag durch einen Zahn. Ich hab so Panik vor einem Zahnarzt, das ist echt nicht zu übertreffen. Ich muss gehn. Bekomm Schmerzen und hab schlechte Zähne. Schäme mich auch und lache wenig. Denk immer man sieht es. Mir fehlen keine Zähne, aber wirklich schön sind sie nicht gerade. Heute fasste ich allen Mut, war in der Stadt und bin spontan dort in eine Praxis um zu fragen, ob sie Angstpatienten behandeln und ob ich nen Termin nur zum Reden ohne untersuchen bekommen kann. Fragt nicht, wie fertig ich war.noch dazu die Maske. Herzrasen, Schweißattacke, Panik, Schwindel und Ãœbelkeit war das Resultat. Musste jetzt daheim erst mal in die Badewanne um zu entspannen und etwas runterzufahren. Was ist denn erst, wenn der Termin kommt? Oder dann, wenn die Behandlungen beginnen? Ich weiss, ich halt es nicht aus. Ich habe vor dem Arzt selbst keine Angst, aber das Ausgeliefert sein und meine Körperreaktion auf Medikamente, Spritze usw. lösen Horrorpanik in mir aus. Das Herz rast da so arg und stolpert wie verrückt, das bleibt irgendwann vor dieser Panik stehen, das hält doch irgendwann kein Körper mehr aus. Mir wird da schwindelig und ich verglühe vorallem im Gesicht. Wenn mir nur jemand helfen könnte. Ich versuche doch positiv zu denken und mache Ãœbungen. Ich kenne das ganze Programm der Psychologen. Aber in solcher Situation hilft echt gar nix.
Vl weiss hier noch jemand Rat, ich würde mich so freuen. 
Ich hab nun soooo viel geschrieben und könnte noch 100 mal so viel über die Angst schreiben, aber für jetzt reicht es erst mal. Ach ja eins noch, Corona konnte ich jetzt immer schön als Ausrede nutzen um das was ich nicht wollte auch nicht machen zu müssen. 
Liebe Grüße von Steffi
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#2
Hallo Steffi,
bin neu hier und vieles von dem, was du geschrieben hast, kommt mir bekannt vor. Vieles hat sich aber auch im Laufe der Jahre verloren. Wie gut!
Jetzt seit Corona hat sich, vor allem als es losging im März, wieder meine Angst verstärkt. Jeden Tag neue Schreckensnachrichten.
Starke Nackenverspannungen, Gefühl von Kappe auf dem Kopf. Vermehrtes schwitzen.
Da ich alleine lebe, war der Lockdown für mich nicht arg so schlimm. Hab letzte Woche Mal wieder meinen Wanderverein getroffen. Die Bewegung tut mir gut.
Das ist eine Kurzfassung. Hab seit ca. 40 Jahren mit alledem zu tun.
Es ist sehr anstrengend. Vor allem Dinge trotz Angstgefühl zu tun.
Liebe Grüße Maya
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#3
Hallo Maya, danke für deine Antwort. Ich habe das ganze auch schon ewig lange, mal mehr, mal weniger. Derzeit wieder mehr. Diese blöde Angst schränkt einen so ein. Ich bin immer so arg nervös, wenn wir irgendwas unternehmen. Dann verspanne ich, bekomm natürlich Kreuz- und Kopfweh, mir wird heiss und das Gefühl von Schwindel kommt auf. So als ob mir jemand den Boden unter den Füßen wegzieht. Bin immer froh, wenn es wieder nach Hause geht. Da hab ich meine Ruhe. Ich würde so gern so vieles tun, so wie jeder normale Mensch auch, aber ich hab überhaupt keine Lust dazu, denn jedesmal kommt dieses scheiss Gefühl auf und das ist oft sehr unangenehm und anstrengend . Dann kommt oft noch Herzrasen dazu, da vergeht einem doch alles. Ich müsste dringend zum Optiker zwecks neuer Brille, aber mit Maske für mich fast undenkbar. Ich schiebe es wie den Zahnarzt vor mir her. Für andere alles eine Kleinigkeit, für uns Angsthasen oft unüberwindbar. Anstatt ich da locker hingehe und denke, toll, neue Brille, vl wird der Schwindel dann auch besser...... Aber nein..... Schlimm echt. Ich hab echt schon so viel versucht und angewendet, ich bin scheinbar resistent gegen alles. Bin oft traurig darüber.
Ich wünsche dir einen schönen Abend
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#4
Hallo meine Lieben und danke für die Aufnahme. Ich möchte mich kurz vorstellen. Mein Name ist Sarah, ich bin 34 Jahre verheiratet und habe einen 5 Jährigen Sohn.
Ich leide unter Panikattacken und Krankheitsängsten. In der Therapie wurde generalisierte Angststörung und Panikstörung diagnostiziert. Ich habe das schon seit meiner Kindheit aber es war jahrelang Ruhe. Doch die letzten Jahre wurde es immer schlimmer. Vor 2 Jahren dann die erste Panikattacke, die mich seit dem begleiten. Doch das schlimmste sind die krankeheitsängste die mich doch sehr im Griff haben. Im Moment die Krankheit ALS vor der ich mich so fürchte und meinen Körper sekündlich nach Symptomen absuche. Angefangen hat es vor ein paar Wochen weil ich seit dem am ganzen Körper und im Gesicht Muskelzuckungen habe. Ich kann an fast nichts anderes denken. Und so geht das in Abständen immer mit verschiedenen Krankheiten. Ich habe Angst zum Arzt zu gehen weil ich denke er könnte mir die Krankheit diagnostizieren. Trotz Therapie bekomme ich das im Moment nicht in den Griff. ALS bestimmt im Moment ein Großteil meines Denkens. Geht es jemanden ähnlich ? Danke das ich hier bei euch sein darf. Lg
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#5
Sorry das ich mich hier in dem Bereich vorgestellt habe. Komme noch nicht ganz mit dem Schreiben hier im Forum zurecht 😄
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#6
(07.07.2020, 19:58)Steffi67@gmx.de schrieb: Hallo, ich möchte mich hier kurz mit meiner Geschichte vorstellen. Ich lese schon lange hier im Forum, einfach weil es mir hilft und ich fühle mich nicht ganz so alleine. Jetzt traue ich mich endlich auch mal hier etwas über mich zu schreiben.
Ich bin 53, verheiratet, habe 2 Töchter und ein Enkelkind. Seit ich richtig denken kann, habe ich schon mit Angst zu tun. Früher konnte ich das nicht einordnen, heute könnte ich ein Buch über alle Symptome und Arten der Angst schreiben. Mein Kopf weiss alles, mein Körper reagiert aber wie er will und pfeift auf das, was mir mein Verstand sagt. Ich hab vor Jahren eine Therapie gemacht, danach war ich 4 Jahre etwa fast beschwerdefrei, ein Traum. Seit 3 Jahren aber ist alles wieder da, bis vor Corona war ich hier in meinem neuen Wohnort wieder bei einem Psychologen. Richtig geholfen hat es aber nicht. Wahrscheinlich kam durch die Wechseljahre  der ganze Mist wieder verstärkt raus.
Meine Ängste beziehen sich immer auf meinen Körper. Angst krank zu sein, Panik vor Ärzten, Angst umzufallen, das hab ich ganz arg. Angst wenn ich wo warten muss, Kasse zum Beispiel, Angst dass ich im Büro umfalle. Angst, ich komm nicht mehr heim, Angst vor Urlaub, Familienfeiern ect. Neuerdings Angst alleine längere Strecke mit dem Auto zu fahren, Autobahn zum Beispiel. 2x Panik bekommen. Jetzt trau ich mich nimmer. Komisch, nur bei der Rückfahrt, meist sogar nach der Autobahnabfahrt. An der Ampel wird mir schwindlig und das Herz rast. Weiss nicht warum. Ich denk da immer, lieber Gott lass mich gut heim kommen. Beim fahren bessert es sich dann wieder etwas. Daheim bin ich dann erledigt. Nun muss immer mein Mann fahren. 
Meine typischen Symptome der Angst sind: Herzrasen, Ãœbelkeit, Appetitlosigkeit, Magenweh, totale Unruhe, Hitze, rotes Gesicht, überalll hektische Flecken, Schwindel, totale Verspannungen im Körper, Kopfweh, Kreuzweh und das Gefühl jetzt falle ich um. Letzten Sommer war die grosse Hochzeit meiner Tochter. Das war Horror für mich. Von Mittag ab bis nachts um 2 Uhr. Als Mama wusste ich, ich kann nicht weglaufen, ich muss bleiben. Dann noch 30 Grad, ich schwitze eh so arg. Ich war so nervös, hatte nur heißes rotes Gesicht den ganzen Tag, Herzrasen, konnte nicht essen, mir war schlecht und zitterte innerlich. Dabei ist das doch ein toller Tag gewesen, nur für mich eine totale Anstrengung. Brauchte einen Tag Erholung bis ich wieder runter gefahren war. So geht's mir fast immer, wenn wir wohin gehn. Ich fühle mich nur daheim sicher, da weiss ich, ich kann mich jederzeit hinlegen. Ich bin immer die Irre, die zu nix Lust hat. Verstehen tut es keiner so richtig. Deshalb versuche ich ja, so gut es geht Einladungen zu folgen und mal mit fort zu gehn. Aber immer mit dem Gedanken, hoffentlich ist nix. Ich geh auch einkaufen, mit Maske kommt natürlich Panik hoch, aber nur im Kassenbereich. Ich lebe quasi mit Angst, Tag für Tag seit meiner frühen Jugend. Meine Mutter hat mich ängstlich erzogen. Dann kommt dazu, dass meine Schwester starb als ich 14 war, sie 21. Keiner hat mit mir richtig geredet drüber. Nur, dass es wohl an Eiter im Blut lag durch einen Zahn. Ich hab so Panik vor einem Zahnarzt, das ist echt nicht zu übertreffen. Ich muss gehn. Bekomm Schmerzen und hab schlechte Zähne. Schäme mich auch und lache wenig. Denk immer man sieht es. Mir fehlen keine Zähne, aber wirklich schön sind sie nicht gerade. Heute fasste ich allen Mut, war in der Stadt und bin spontan dort in eine Praxis um zu fragen, ob sie Angstpatienten behandeln und ob ich nen Termin nur zum Reden ohne untersuchen bekommen kann. Fragt nicht, wie fertig ich war.noch dazu die Maske. Herzrasen, Schweißattacke, Panik, Schwindel und Ãœbelkeit war das Resultat. Musste jetzt daheim erst mal in die Badewanne um zu entspannen und etwas runterzufahren. Was ist denn erst, wenn der Termin kommt? Oder dann, wenn die Behandlungen beginnen? Ich weiss, ich halt es nicht aus. Ich habe vor dem Arzt selbst keine Angst, aber das Ausgeliefert sein und meine Körperreaktion auf Medikamente, Spritze usw. lösen Horrorpanik in mir aus. Das Herz rast da so arg und stolpert wie verrückt, das bleibt irgendwann vor dieser Panik stehen, das hält doch irgendwann kein Körper mehr aus. Mir wird da schwindelig und ich verglühe vorallem im Gesicht. Wenn mir nur jemand helfen könnte. Ich versuche doch positiv zu denken und mache Ãœbungen. Ich kenne das ganze Programm der Psychologen. Aber in solcher Situation hilft echt gar nix.
Vl weiss hier noch jemand Rat, ich würde mich so freuen. 
Ich hab nun soooo viel geschrieben und könnte noch 100 mal so viel über die Angst schreiben, aber für jetzt reicht es erst mal. Ach ja eins noch, Corona konnte ich jetzt immer schön als Ausrede nutzen um das was ich nicht wollte auch nicht machen zu müssen. 
Liebe Grüße von Steffi

Ich kann das abosolut nachvollziehen. Bei mir kommt zusätzlich zu den täglichen Angstzuständen die Angst, wann diese wieder weggehen. Die Hoffnung stirbt zuletzt.  051
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