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Ich weiß nicht mehr so richtig weiter...
#1
Hallo zusammen,

das wird ein etwas längerer Text, aber ich freue mich über jeden, der bis zum Ende liest. Smile 

Das Ganze fing vor ca. zwei Jahren an, als ich mich das erste Mal auf einen neuen Job beworben habe. Panikattacke vor dem Vorstellungsgespräch. Normalerweise gehe ich in Geschäftstermine immer unvorbereitet und habe auch mit schwierigen und cholerischen Ansprechpartnern wenig Probleme. Ich bewarb mich auf einen Job, den ich unbedingt haben wollte, versuchte zum ersten Mal vor dem Spiegel ein kurzes Stück zu üben. Stammelte. Brachte kein Wort mehr raus. Fing an zu zittern, wurde panisch, musste weinen und sagte das Gespräch ab. Und so ist es seitdem - mit dem nunmehr großen Unterschied, dass ich Ende des Jahres auch noch physisch krank geworden bin, mich dazu entschied den bisherigen Job nicht mehr weiter zu machen und gekündigt habe. Es ging einfach nicht mehr. In den Jahren davor war ich bereits in einer längeren Therapie, wegen Depressionen. Da bin ich zum Glück wieder raus, ich würde sagen das es mir an sich nicht schlecht geht. 

In dieser langen Odysee habe ich aber auch verschiedene Medikationen durch. Citalopram in verschiedenen Dosierungen, Doxepin (gegen Schlafstörungen) und Clomipramin. Die Nebenwirkungen waren bei mir schon immer recht heftig und vor allem dauerhaft. Die letzte Medikation mit Citalopram 20mg musste schließlich abgebrochen werden, weil ich nach mehreren Monaten immer stärker werdende Nachtkrämpfe und spastische Zuckungen am Tage hatte. Am ersten Tag der Einnahme von Clomipramin bin ich im Krankenhaus gelandet, weil mein Gleichgewichtssinn nicht mehr funktioniert hat, ich nicht mehr wusste wo ich bin und extremen Puls hatte. Leider hat mein Psychiater das trotz Krankenhausbericht überhaupt nicht ernst genommen, "das kann gar nicht sein", hieß es. Ich brach die Medikation und den Kontakt zum Arzt ab, kam zum Glück durch eine Verhaltenstherapie aus dem Loch heraus.

Nun bin ich aufgrund der problematischen Situation erneut in einer Verhaltenstherapie und bei einem Psychiater, dieser hat mir Omipramol verschrieben. Da dies wieder ein Trizyklisches ist und genau derselbe Satz fiel: "Hat gar keine Nebenwirkungen", bin ich entsprechend ängstlich. Angesprochen habe ich den letzten Totalausfall. Wurde (wieder) ignoriert.

Ehrlich gesagt weiß ich momentan nicht mehr weiter. Ich habe schon dutzende Bewerbungen geschrieben, vorgestern hätte ich dann endlich einen Anruf erhalten sollen. Ich saß im Park und wieder, eine Stunde vorher, Panikattacke. Die Schlimmste, die ich bislang hatte. Habe mich danach gefühlt, als wäre ich 15 Kilometer gejoggt und habe den Termin (wiedermal) abgesagt, obwohl der Job wie die Faust aufs Auge gepasst hätte. Dem Personaler habe ich die Situation schriftlich offen und ehrlich erklärt, er hat eine Rückfrage gestellt und danach kam (wie zu erwarten) nichts mehr.

Ein Aufenthalt in einer Tagesklinik kommt bis zum 01.09. leider (aufgrund der Ãœbergangssituation mit Arbeitslosengeld - aber das ist ein ganzes Thema für sich) nicht in betracht.

Ich bin über jede Erfahrung hierzu, gerne auch mit Medikamenten oder sonstigen Herangehensweisen, überaus dankbar und freue mich auf eure Kommentare!
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#2
Hallo Pale Dragon,

herzlich willkommen bei uns im Forum.
leider kann ich dir in Bezug auf Medis nicht weiter helfen, das sollte aber eigentlich ein Arzt können. Ich hab mal eine probiert und es ging mir nie wieder so schlecht wie damit, daher habe ich es ein für alle mal gelassen.
Schon mal gut mit der Therapie.
Ich würde es mit einem Bewerbungsgespräch, egal ob persönlich oder per Telefon auf jeden Fall mal durchziehen. Mir ging es auch immer so und ich habe es tatsächlich trotz extremer Panik immer geschafft. Meist habe ich gleich am Anfang erklärt, dass ich total nervös und neben mir bin und bin jedes mal auf Verständnis gestoßen. Es war zwar nicht jedes Gespräch erfolgreich, dass ich den Job auch bekommen habe, aber es hat tatsächlich auch geklappt. Also, einen Versuch ist es auf jeden Fall wert.

Gruß
Karin
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#3
Liebe/r Pale Dragon,
wahrscheinlich meinst du Opipramol. Ich habe gute Erfahrungen damit. Es ist anders als andere Medikamente, es macht nicht abhängig und man entwickelt keine Toleranz. Die Nebenwirkungen treten meistens nur in den ersten Tagen auf (trockener Mund zum Beispiel) und verschwinden dann. Bei mir vertiefte es den Schlaf deutlich (obwohl ich keine Schlafprobleme habe) und erzeugte mehr innere Ruhe generell, Ängste sind deutlich geringer. Du kannst es als eine Art „Weste“ ansehen und könntest es in Absprache mit deinem Arzt/Ärztin eine zeitlang nehmen, wenn du solch eine Hilfe für sinnvoll hältst. Vor diesem Medikament brauchst du keine Angst zu haben. Es lässt sich auch bedarfsgerecht dosieren, kann sogar als Bedarfsmedilament eingesetzt werden. Kennst du Methoden zur Selbstberuhigung? Die halte ich für sehr wichtig, zum Beispiel die 4-6-8-Methode (das ist eine Atemübung mit sehr guter Wirkung). Da kannst du eine Menge selbst tun (bitte aber ohne Ergeiz oder Ãœberforderung), um „runter“ zu kommen.
Wenn du einen neuen Job haben möchtest, wirst du ihn auch bekommen, das lese ich zwischen deinen Zeilen heraus :-)
Ganz liebe Grüße
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