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Hallo! Bin neu und unerfahren..
#1
Hallo alle zusammen,

ich kenne mein Problem noch nicht so lange, wie die meisten hier und lerne das alles erst so richtig kennen. Seit Mitte Mai 2020 bin in in Therapie - etwa zwei Wochen nach meiner ersten Panikattacke.

Eines Abends, am Weg zum Sofa (mit dem verdienten Feierabend-Bier in der Hand), hatte ich urplötzlich ein starkes Angstgefühl (ohne greifbare Angst), hohen Puls und glaubte gleich umzukippen.. ich hab die Rettung gerufen und wurde ins Spital gebracht, weil mit meinem EKG etwas nicht ganz OK war. Herausgekommen ist aber nichts, ein paar Tage später war mein EKG auch wieder normal und inzwischen wurde mein Herz von zwei Internisten unter die Lupe genommen – alles in Ordnung. Eine Zeit lang hab ich Betablocker genommen, konnte sie dann aber wieder absetzen.

Ich bin recht ungeduldig, drum hab ich gegoogelt, was auf meine Symptome passen kann und bin auf Panik- und Angststörungen gestoßen. Therapeutin rausgesucht – angerufen – jetzt bin ich in Behandlung und es ist ein Auf und Ab mit detektivischer Suche nach dem Ursprung... es gibt so viele mögliche Gründe, aber ein urplötzlicher Krankenhausaufenthalt vor einigen Jahren, bei dem ich von einem Moment auf den anderen, weg von meiner 6 Monate alten Tochter (stillend), ab in die Onkologie katapultiert wurde, dürfte seine Spuren hinterlassen haben. Es war eine lange und ziemlich kafkaeske Angelegenheit, die ich nie "aufgearbeitet" habe – außer über meinen Galgenhumor, der mich damals wirklich gerettet hat. Der Tumor war jedenfalls gutartig damals und es ist alles "gut gegangen".. an psychische Nachwirkungen habe ich nicht gedacht. Das Leben ging weiter, ich habe noch ein zweites Kind bekommen und es gab keine Probleme.

Vor ungefähr einem Jahr ist einer meiner besten Freunde völlig überraschend verstorben, dann gab es ein paar besorgniserregende Befunde bei meinen Eltern (die zum Glück "im Rahmen" geblieben sind) und schließlich kam Corona und Homeoffice mit zwei Kindern zwischen 2 und 6 Jahren. Mein Mann war weiterhin tagsüber an seinem Arbeitsplatz außer Haus und wir konnten uns nicht abwechseln.
Ich hatte kaum Zeit darüber nachzudenken, aber die Angst von einem Moment auf den nächsten wieder von meinen Kindern, von meiner Familie getrennt im Krankenhaus isoliert sein zu können, war offensichtlich stärker als ich gemerkt habe. Im Vordergrund waren für mich die ständige Anspannung und vor allem die Schuldgefühle, weder meinen Kindern, noch meiner Arbeit gerecht werden zu können.

Ich suche weiter nach Antworten, wie alles zusammenhängt und woher es kommt: Starkes Angstgefühl, Herzklopfen, manchmal auch Herzstolpern, innere Unruhe, weiche Knie, Ãœbelkeit,... immer ein bisschen anders zusammengesetzt, manchmal beängstigend hartnäckig, manchmal schnell wieder weg.
Inzwischen versuche ich mich so gut es geht abzulenken, zu recherchieren, Lösungen für meine immer wieder kommenden Zustände zu finden und hoffe "es" in den Griff zu kriegen.

Ich hoffe mein Vorstellungstext ist Euch nicht zu lang geworden, aber es hängt so viel damit zusammen und es gäbe noch so viel zu schreiben. Vielen Dank jedenfalls fürs Lesen und für Kommentare dazu. Ich freue mich sehr auf einen Austausch mit Menschen, die das kennen. Es wäre auch schön, wenn ich hier einen Beitrag nicht nur für mich leisten könnte.

Liebe Grüße
Anna
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#2
Hallo Anna , herzlich Willkommen bei uns. 
Da hast du Glück gehabt das du so schnell eine Therapie bekommen hast. Und das ist auch gut  Smile

Das alles was du schreibst, können alles Auslöser gewesen sein. Ein Glück war der Tumor gutartig. Aber , wie du auch schreibst, das muss man ja auch verarbeiten können . Und mit einem kleinen Kind ist das oft schwer. 
Und oft bricht das dann erst Jahre später in einem aus. War bei mir auch so.
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#3
Vielen Dank! Ja, bin froh, dass es so flott geklappt hat und ich hab auch ein gutes Gefühl was die Chemie betrifft. 

Jetzt bin ich neugierig, wie es weitergeht, wie ich über das Finden der Ursachen zu wirklichen Lösungen komme.. mir fehlt aber glaub ich noch das Verständnis für mein Problem. Es geht mir alles zu langsam, ich will wieder zurück in mein altes "ich". Ich fühle mich so instabil und möchte robust sein, ein Vorbild für meine Kinder - und vor allem die gemeinsame Zeit genießen.
Ich glaube ich muss hier noch Geduld lernen... in guten Zeiten hab ich immer wieder das Gefühl etwas geschafft zu haben, um dann von der nächsten Attacke wieder zurück geworfen zu werden.

Was hat dir geholfen? Vielleicht Bücher, Austausch mit anderen oder eher Ablenkung, Sport..? Ich frage mich, was ich brauche, was passieren muss, dass mich körperliche Symptome nicht mehr so unruhig und ängstlich machen.
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#4
Ich lese das richtig aus deinen Zeilen raus und du hast es richtig erkannt du brauchst Geduld  Wink 
Das ist leider auch nie meine Stärke gewesen. Nur baust du dir dadurch selber so ein Druck auf , wenn du dir sagst ich will jetzt aber mein altes Leben zurück und am besten sofort. Geholfen hat mir selber auch die Therapie die bei mir auch zum Glück so schnell los ging wie bei dir. Autogenes Training, Sport , ich hab viel in Büchern gelesen und dies Forum hat mir auch viel geholfen. Das besser zu verstehen und ganz wichtig, es zu akzeptieren. 
Du bist deshalb ja kein schlechteres Vorbild für deine Kinder. 
Erinner dich wenn dich ne Attacke überrollt an das was du jeden Tag schaffst, was du geschafft hast. Sei stolz auf noch so kleinere Dinge. Bei mir war das am Anfang den Müll runter bringen. Das war für mich ein Riesenschritt meine Wohnung , meinen sicheren Ort zu verlassen.
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#5
Hallo liebe Anna,

dass tut mir sehr leid, dass du lesen, dass du unter deinen Ängsten so leiden musst und plus noch mit Kindern, da habe ich echt Respekt vor dir! Aber wie Taube schon geschrieben hat, denke jedes mal daran, was du schon alles geschafft hast und dass du es noch weiter schaffen wirst! Ich habe seit 12 Jahren die Angst Panikstörung und es hat mir so viel Zeit und Geduld gekostet, wieder ein normales Leben zu führen, aber glaube mir, bleibe dran, glaube an dich, du bist stark genug um das zu schaffen, von den Ängsten weg zu kommen oder zumindest so, dass du das Leben wieder genießen kannst! Es ist anstrengend, das weiß ich, aber es wird wieder und deine Familie gibt dir da auch die Kraft, deine Kinder sind sicherlich stolz drauf, so eine tolle Mama zu haben! Und was mir auch total hilft zu wissen, was genau im Körper und der Psyche passiert, wenn mich die Angst überkommt. Das vegetative Nervensystem spielt da eine große Rolle und sobald man dies gut erklärt bekommt, was da passiert, versteht man auch die Angst und die Körperreaktion viel besser.
Ich wünsche dir alles Gute!

Liebe Grüße Madinka
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