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Angststörung :)
#1
Hallo,

ich hoffe es ist ok, dass ich einfach mal loslege und euch meine Probleme mit der Angst erkläre...
Ich bin 30 Jahre alt und bis auf mein Asthma eigentlich kerngesund.

Alles hat vor ca. 3 Jahren angefangen. Damals war ich in einem Beruf tätig, der mir absolut kein Spass gemacht hat. Gegen Ende hab ich sogar richtig darunter gelitten täglich dort zu arbeiten. Daraufhin hab ich mich auf duales Studium beworben und das hat auch geklappt. Ich hab mir noch 6 Monate zwischen der alten und der neuen Arbeit Freiheit gegönnt, bevor ich ins neue Abenteuer starten konnte (Ja ich hab mich damals sehr darauf gefreut).

Das Studium war in einer anderen Stadt in der ich eine Wohnung mieten musste und war zunächst wieder ganz auf mich alleine gestellt (wohnte zu diesem Zeitpunkt mit meiner Freundin zusammen). Nach einem Monat ging es dann los mir war dauernd schwindelig und ich habe in bestimmten Situationen totale Panik bekommen. Es war echt nicht mehr zum Aushalten.
Habe dann auch nach einer Vielzahl von Arztbesuchen und alles was dazugehört die Diagnose Agoraphobie bekommen. Ich habe dann auch eine Psychotherapie angefangen und das Problem einigermaßen in den Griff bekommen. Geblieben ist letztendlich nur Zittern wenn ich im Fokus bin und die große Angst Vorträge zu halten. Ich konnte aber damit leben, weil ich sowieso nie gerne im Fokus war oder Vorträge gehalten habe.

Im Jahr 2020 ging es mir auch eigentlich echt gut. Die Ängste waren weitesgehend unter Kontrolle, das Studium fast geschafft. Alles hätte gut sein können...

Kaum war ich zurück in meiner Heimat, hat meine Freundin Schluss gemacht. Ich hab das anfangs vor allem mit Sport überspielt und dachte mir geht es gar nicht so schlecht. Dann kam das Coronavirus und ich hab jeden Tag Nachrichten dazu gelesen und iwann las ich öfters von dem Symptom Atemprobleme. Natürlich hab ich jetzt ständig getestet ob meine Atmung noch in Ordnung ist. Mit jedem Test wurde es schlimmer. Bishin das ich jede Nacht aufwache und Panik habe das ich ersticke und nicht mehr richtig atmen kann.

Seitdem ist jeder Tag eine einzige Qual. Ich kann mich nirgends zurückziehen, weil ich ständig Angst habe nicht richtig atmen zu können. Das Problem habe ich auch denke ich schon erkannt. Ich atme nicht mehr automatisch, sondern beeinflusse das Atmen. Aber ich weiß auch nicht mehr wie man normal atmet. Wenn ich versuche den Atem nicht zu beeinflussen, beeinflusse ich ihn noch mehr.

Naja und jetzt schreibe ich euch und hoffe ihr könnt mir bisschen Mut machen oder habt Ideen wie ich das ganze bekämpfen kann.
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#2
Hallo GesunderAngsthabe,

herzlich willkommen bei uns im Forum.

Das mit dem Atmen kenne ich auch. ich habe auch Asthma. Allerdings habe ich das nicht so oft. Ich versuchs dann immer mit Bauchatmung und ganz bewusst darauf achten. Dadurch werde ich dann wieder etwas ruhiger und das mit dem Atmen klappt dann ganz gut. Ganz am Anfang meiner Angstkarriere hatte ich das auch ganz extrem und irgend wann dachte ich mir, dann ersticke ich eben und seltsamer weise wurde es dann besser. Leider ist das auch ganz oft ein Symptom der Angst.
Vielleicht versuchst du es nochmals mit einer Therapie.

Gruß
Karin
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#3
Hallo lieber GesunderAngsthaber,
danke für deinen Bericht. Ich kann mir ziemlich gut vorstellen, wie es dir geht. Du bist mit dem Auftreten der Coronapandemie leider in eine Gedanken-Angstspirale geraten, die bei dir voll eingeschlagen hat. Dass in der Angst Symptome auftreten können, die die Angst noch verschlimmern, ist allen hier gut bekannt. Ich würde dich gerne beruhigen: wenn du die Regeln, die empfohlen werden, einhältst, bekommst du kein Coronavirus. Ein Freund von mir hat starkes allergisches Asthma und hält die Regeln angstfrei ein. Er wird gesund durch diese Krise kommen. Hier ist Vernunft dein Beschützer.
Nun zum Atmen. Die Atmung ist etwas wunderbares und dein Körper atmet ohne dein Zutun. Sie ist eng mit Angst und dem Gegenteil von Angst, der Lebensfreude, verbunden. Wenn wir Angst gaben, halten wir den Atem an, atmen flach und erstarren. Keine Lebensfreude. Ich empfehle dir, ein bisschen auf deinen Körper zu vertrauen und den Atem wieder ohne „Einmischung“ geschehen zu lassen. Wenn du dir etwas Gutes tun willst, dann erlerne die sogenannte Bauchatmung. Es ist ganz einfach und wenn du dir dabei eine Hand auf den Bauch legst, kann das Gefühl einer warmen Entspannung sogar zunehmen. Lass dir Zeit beim Atmen. Man kann sich nicht mit Willen und Anstrengung beruhigen und tief, ruhig und langsam atmen. Das geht mit Geduld und etwas Mut zur Ruhe, lass es langsam angehen. Mehr geschehen lassen als Tun. Es hat mit dem Gegenteil von Anstrengung zu tun. Mit dem Gegenteil von „Es-schaffen-müssen“. Die Aufregung legt sich, wenn du es zulässt. Probiere es aus, es funktioniert.
Dass du nach all den geschilderten Erlebnissen, vor allem auch nach einer Trennung, stark zu „knapsen“ hast, ist doch kein Wunder. Ich wünsche dir von Herzen, dass es jetzt wieder aufwärts geht. Du bist gesund.
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