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wirklich auf einmal Angststörung?
#1
Hallo liebe Leute, 

ich bin neu hier und wollte mich vorstellen bzw. meine Leidensgeschichte mitteilen.

Ich heiße Max bin heute 27 geworden und Musiker. Mir ging es immer wirklich super im Leben. Habe selten traurige Phasen gehabt; die meiste Zeit war ich wirklich sehr fröhlich, optimistisch und unternehmungslustig.
Leider hat sich das vor 2 Wochen geändert. Ich bin mit meiner Freundin umgezogen und wir haben in unserer alten Wohnung noch etwas aufgeräumt und die Wohnung übergabebereit gemacht. Dabei habe ich am Herd einen leichten Stromschlag bekommen. (Ich weiß, dass klingt dumm, aber wir haben in so einer alten Wohnung gewohnt, wo die ganze Elektrik aus den 60er Jahren ist. Ich dachte ich hätte den Strom abgestellt; aber ich hatte mich getäuscht...)
Nach dem Stromschlag war eigentlich nichts schlimmes, kurz bißchen benommen, kurz hingelegt, dann den ganzen Tag ohne Symptome weitergearbeitet. 

Abends sind wir dann doch in die Notaufnahme gefahren, weil mir gesagt wurde, dass man das mal abklären sollte. EKG wurde gemacht, alles super bin TOP gesund.
Dann 4 Tage später habe ich abends plötzlich Schüttelfrost/Herzrasen/Schweißausbrüche bekommen. Dann bei nem Notarzt angerufen, der meinte, dass es nicht mit dem Stromschlag zusammenhängen kann. Der Anfall hat ca. 1 Stunde gedauert. Danach ging es eigentlich wieder. Aber seit dem nächsten morgen habe ich durchgehend leichten Schwindel/nervöses Gefühl im Körper. Mal schlimmer mal weniger schlimm. Es kommt immer in Wellen...

Seit ein paar Tagen habe ich diesen Anfall immer direkt nach dem aufwachen morgens. Jeden Tag....

Ich war schon beim Psychologen, der meinte, es wäre Angst bzw. Angst vor der Angst. 
Ich verstehe das nicht, ich hatte nie Probleme mit Angst, und jetzt soll ich eine Angststörung haben?? So einfach aus heiterem Himmel?
Jetzt habe ich natürlich auch total Angst davor meine Arbeit zu machen, bzw. dass es während einem Konzert oder Probe mir so schlecht geht, dass ich nicht mehr klar komme.
Ich nehme schon pflanzliche Beruhigungsmittel die aber irgendwie nur bedingt helfen.

Ich weiß einfach nicht weiter, und habe das Gefühl, dass mir niemand helfen kann. 
Habt ihr ähnliche Erfahrungen oder Symptome? Wie seid ihr die wieder los geworden?
Ich will auf jedenfalls eine Therapie machen und mich bei einer Selbsthilfegruppe melden..aber ich habe so Angst, dass das alles nichts hilft und ich mich jetzt mein Leben lang so schlecht fühle. Das würde ich nicht aushaltenSad(

Jetzt habe ich ja ganz schön viel rumgeheult...

Wie hat es bei euch angefangen? 
Würde mich über Antworten freuen.

LG Max
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#2
Hallo Max,
Herzlichen Glückwunsch zum Geburtstag ;-)
Meine Therapeutin hat mir gestern erst gesagt, dass wenn die Seele nicht mehr kann, der Körper reagiert. Bei mir ist es im Moment Schüttelfrost und das Gefühl von Fieber. Daher könnte das bei dir gut zusammen hängen. Die schreibst ja auch, dass du ANGST hast, das passiert mal beim Auftritt. Versagensängste? Oder dass du ANGST hast, dass dies nun dein ganzes Leben so weiter geht. Zukunftsängste?
Schau nochmal genau in dich hinein. Es ist übrigens vollkommen okay, sich so zu fühlen. Irgendeinen positiven Grund für diese Attacken wird es geben.
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#3
Hallo zusammen, ich bin neu hier und würde mich freuen, wenn wir uns über das Thema panikattaken und Angst austauschen können.
Kurz zu meiner Person
Ich heiße Carina, bin 33 Jahre alt, verheiratet und Stiefmama eines 13 jährigen tollen Jungen.
Und seid fast zwei Jahren suche ich nach Hilfe bzw nach einer Diagnose für meine Beschwerden. Jetzt hat der Hausarzt mir auf den Kopf zugesagt dass es eine Angst und Panik Störung ist. Heute war ein sehr schlechter Tag.... Nun ja ich würde mich über Nachrichten und einen Austausch mit euch freuen. Einen schönen Abend wünscht euch euer Neuling Carina
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#4
Ich bin zwar kein Experte (sondern selbst erst seit kurzem "infiziert"), aber ich würde sagen, dass der Stromschlag für dich eine traumatische Erfahrung war, die deine Psyche nicht verkraftet hat. Wahrscheinlich hast du den Stromschlag (wenn auch nur unterbewusst) als lebensbedrohlich wahrgenommen. Lebensbedrohliche Erfahrungen sind traumatische Erfahrungen. Wenn man deinen Beitrag liest, bekommt man auf jeden Fall das Gefühl, dass du das ganze schnell wieder in den Griff kriegst. Du siehst ja, dass es hier sehr viele Menschen mit ähnlichen Symptomen gibt, von denen bisher (soweit ich weiß) noch keiner daran gestorben ist. Ich drück dir die Daumen. Du schaffst das schon! :-)
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#5
Hallo ihr da draußen,

meine erste Begegnung mit der Panikstörung liegt schon einige Jahre zurück. Nach vielen Arztbesuchen bei verschiedensten Fachärzten, Psychopharmaka, jahrelanger Therapie habe ich mich letzten Herbst soweit stabil gefühlt, dass ich das Citalopram ausschleichen konnte (was übrigens fast ein 3/4 Jahr gedauert hat) und es ging mir gut. Vor 5 Wochen bin ich an Influenza erkrankt. Da gab es das Corona-Virus in Deutschland noch nicht. Nach zwei Wochen strikter Bettruhe und wirklichen schweren Symptomen der Influenza kam die Panik in ihrer schlimmsten Form um die Ecke und hat mich voll erwischt. Es ist von Tag zu Tag und Nacht zu Nacht immer schlimmer geworden bis ich gar nicht mehr von einer Panikattacke sprechen konnte, sondern permanenter Panik mit Ãœbelkeit, Erbrechen, Herzrasen, Schwindel und Ohnmacht, von Schlaf konnte auch keine Rede sein. Weil ich mir nicht anders zu helfen wusste, habe ich wieder mit dem Citalopram begonnen. Leider habe ich mich mit der Dosis vertan und mich zusätzlich komplett ausgeknockt. Jetzt beginne ich mit einer niedrigen Dosis und hoffe auf Linderung. Die Corona-Krise trägt auch nicht zu meiner Beruhigung bei, da ich mich mit meinem momentan sehr geschwächten Immunsystem sehr verletzlich fühle.
Ein kleiner Lichtblick: Ich habe ein sehr gutes, neues Buch entdeckt, dass viele praktische Ãœbungen bei Angst und Panik vorstellt: ISBN: 978-3-86731-222-6 Dr. Sabine Gapp-Bauß "Angststörungen und Panikattacken dauerhaft überwinden".
Liebe Grüße,
Psychhörnchen
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#6
Hallo Max,

Eine Angsterkrankung kommt meiner Kenntnis als Betroffene nach fast nie "aus dem heiteren Himmel" (auch, wenn es einem selbst oftmals so vorkommt), sondern hat fast immer tiefer liegende Ursachen, von dem wir manchmal selber bewusst nichts wissen oder diese un(bewusst) verdrängt haben. Sie baut sich auf, bis ein kleiner Impuls, ein Ereignis die Manifestation provoziert. So vermute ich, dass es schon länger wahrscheilich in Dir geschlummert hat und der Stromschlag den ersten Panikschub angetriggert hat. Soviel an dieser Stelle zum möglichen Auslöser. 

Angsterkrankung bedeutet oftmals eine längere Erfahrungsreise zu sich selbst, so sehr man sich auch wünscht, dass sie sofort verschwinden mag. Jetzt hat Dich die "Angstwelle" erwischt und nimmt Dir mit den wiederkehrenden Attacken den Atem weg. Auch das ist zu Anfang nicht ungewöhnlich, es schaukelt sich momentan in Dir hoch.

Das wird nachlassen Max, mit ziemlicher Sicherheit - das soll Dir Mut spenden!
Du bist jung und gesund - super! Das sind sehr gute Voraussetzungen!
Auch die Entscheidung sich in eine Therapie zu begeben, halte ich für sehr vernunftigt, bevor die Angst die Ãœberhand nimmt, sich automatisiert und verfestigt.

Vor zwei Jahren, als es mich zum ersten Mal erwischte, da wusste ich nicht wie es mir geschah. Ich reagierte aber schnell und begann aktiv einige Schriite dafür zu unternehmen, die Erkrankung kennenzulernen und lernen mit ihr und mit mir umgehen zu können.
Achte darauf Max! Ich habe bewusst nicht gesagt "gegen die Erkrankung zu kämpfen"! Das ist meine Meinung nach das kontraproduktivste, was man machen kann.Für mich war es und ist es bis heute ein Lernprozess mit besseren und schlechteren Zeiten.

Du schaffst es Max bestimmt Dich zu beruhigen, Dir geschieht mit ziemlicher Sicherheit körperlich nichts, weil Du eben gesund bist. Wenn es Dich beruhigt, lass Dich gründlicher untersuchen, mache einen umfangreicheren Körpercheck. Oftmals hilft das schon den ersten Ruheanhaltspunkt zu gewinnen und die Angstwelle zu überwinden.

Du hast mir Sicherheit Menschen um Dich herum, auf die Du zählen kannst und die Dich lieben. DAS IST ENORM WICHTIG! Versuche nicht ein Einzelkämpfer zu sein. Meistens hilft Offenheit und nicht Verschiegenheit. Sich vertrauten Personen zu offenbaren ist ein guter Weg, Gehemnisse produzieren Druck, mit dem Man zusätzlich umgehen muss. Es ist zumindest eine Abwägung wert zu überlegen, wie offen man damit umgehen kann und will.

Gehe in Dich, versuche einen Therapieplatz zu bekommen, arbeite mit Dir und nicht gegen Dich und nicht gegen die Angst. Auch wenn Du es momentan nich glaubst, es wird besser!!!

Ich drücke Dir die Daumen

Edyta
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#7
So wie Edyta es beschreibt, so sagt es mir auch meine Therapeutin. 
Ich Km krank zur Welt und meine ersten Lebensjahr waren nicht einfach, viele OPs und von Arzt zu Arzt und dass hat sich bis heute nicht wirklich geändert. 
Sie meinte dass irgendwann das Körper Gedachtnis zu viel hat und genau dass wieder durchmacht von vor vielen Jahren. Ich konnte es erst nicht glauben aber ich denke immer mehr dass es stimmt. Ich weiss auch, dass wir es alle früher oder später schaffen werden. Meine Frage an euch alle ist.... Habt ihr auch manchmal lange Zeit am Tag atembeschwerden oder Schwindel oder mal kribbeln in armen und Gesicht?  Auch wenn keine Attacke im Anmarsch ist.... Liebe Grüße meine Angstis von Carina
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#8
Hallo Smile

Ich kann dich wirklich sehr sehr gut verstehen. Mir ist etwas ähnliches vor einer Woche passiert. Nun verstehe ich die Welt nicht mehr. Da dein Post bereits ein paar Wochen zurück liegt; wie fühlst du dich jetzt? Hat dir etwas geholfen und könntest du mir etwas empfehlen? Seit einer Woche habe ich ständig wiederkehrende Panikattacken und ich habe sehr große Angst, dass diese sich verfestigen. 😞 Es wäre sehr schön wenn du mir mitteilen könntest wie du weiter vorgegangen bist.

Liebe Grüße,
Katharina
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