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Auf eigenen Wunsch zum Kardiologen + Angst vorm Sport
#1
Hallo zusammen,

ich überlege immer wieder ob es Sinn macht auf meinen eigenen Wunsch zu einem Kardiologen zu gehen. Nun liegt das natürlich an meiner Herzangst. Und ja, ich wurde untersucht. Immer wieder mit EKGs (auch während einer Panikattacke mit Luftnot im Krankenwagen im Mai 2019, und selbst da war das EKG unauffällig). Ich habe vor zwei Jahren ein Langzeit-EKG gemacht (unauffällig obwohl ich sogar Herzstolpern während des Fahrradfahrens zur Arbeit hatte, das wurde auf dem EKG aber nicht mal registriert, es war also alles in Ordnung), es wurde im September 2019 ein Belastungs EKG gemacht (bei dem ich furchtbar nervös war und dachte jetzt wird sicher eine Schwäche entdeckt- aber auch das war gut, ich hatte "nur" sehr schnellen Puls, aber das aufgrund der Aufregung scheinbar, jedenfalls gilt auch diese Untersuchung als "Unauffällig"), so dass laut meiner Ärztin kein Anlass besteht mich zu einem Kardiologen zu schicken. 
Ich muss dazu sagen dass diese Ärztin mich seit 18 Jahren kennt und auch meine lange Geschichte der Herzangst und Panikstörung sowie diverser Therapien. Und sie hat mich früher auch zum Kardiologen geschickt, ich schätze so vor knapp 10 Jahren. Das war auch schon mehr oder weniger auf meinen eigenen Wunsch zur Beruhigung. Dort wurde damals auch Ultraschall gemacht, der -Ãœberraschung Wink - unauffällig war. 

Aber nun kommen die bösen Gedanken mal wieder geschlichen... das ist ja so lange her... was wenn inzwischen doch was da ist.. immerhin habe ich immer wieder letztes Jahr Panikattacken gehabt, die könnten das Herz doch geschädigt haben mit dem ständigen Herzrasen und der pausenlosen Grübelei...  Kratz Und außerdem hat vorhin mein Herz mal wieder kurze Stolperer gemacht als ich aus dem Keller wieder oben war... das "muss" doch auf doch eine Erkrankung hinweisen... ich schreibe das mit leicht ironischem Unterton, aber die Gedanken sind ja schon real.. ich bin zur Zeit auch auf der Suche nach einem Therapeuten, aber das ist alles nicht so einfach wie ich merke. 
Opipramol habe ich reduziert, da es mich zu müde machte am Tag, ich bin aber auch momentan ohne Panikattacken und im Groben nicht ganz so angsterfüllt wie ich es letztes Jahr war.. bloß diese Herzgedanken sind pausenlos in meinem Kopf.. ständig fühle ich mit der Hand meine Herzschlag, ob noch alles "gut"ist… 

Und hier kommt eine Ãœberleitung zum zweiten Thema.. ich habe mich im Sportstudio angemeldet und Sonntag meinen Einweisungstermin. Meine Hausärztin hat mir dringend geraten wieder Sport zu machen (ich war jahrelang im Gym und mir tut Sport psychisch und körperlich sooo gut) ,aber ich habe auch hier Angst dass ich mein Herz überlaste. Alles entgegen meiner doch immer unauffälligen Untersuchungen...ach menno...

was mache ich denn da nur? Geht es jemandem ähnlich?
Ich hoffe ja grundsätzlich durch den Sport das Vertrauen in meinen Körper wiederzugewinnen... 

Liebe Grüße von der Eisblume
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#2
Hallo Eisblume,

ich habe auch Herzstolpern seit ca. 20 Jahren, habe auch alle Untersuchungen hinter mir. Genau wie bei Dir ist das Herz kerngesund.

Das Problem an der Sache ist halt, dass sich die Psyche diese Erkenntnis nicht wahrhaben will. Herzstolpern bzw. Herzangst im allgemeinen gehört zu einer Angststörung oftmals dazu. Man muss sich klar machen, dass sowas lediglich ein Symptom der Grunderkrankung ist, und keine Erkrankung des Herzens zugrunde liegt.

Stell dir vor, du hast eine Erkältung, und die Nase läuft. Wäre es nicht absurd, von der laufenden Nase auf "Nasenkrebs" zu schliessen? So ähnlich verhält es sich aber mit dem Herzen.

Es gibt Menschen, die haben zigtausende von Herzstolperern täglich, und haben ein gesundes Herz. Es ist nur für manche Menschen mehr oder weniger störend, diese wahrzunehmen.

Für den Sport rate ich dir, so eine Pulsmessuhr oder ähnliches zu besorgen. Damit kannst du daür sorgen, dass du dich ein einem gesunden Bereich seitens der Pulszahl bewegst. Das ist nicht nur besser im Allgemeinen, sondern beruhigt dich auch bezüglich der Herzbelastung. Ich mache auch täglich Sport, und ich achte darauf, dass ich mit dem Puls nicht über einen bestimmten, gesunden Wert komme.


lg

Smile
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#3
Hallo FredFred,

lieben Dank für deine verständnisvollen Worte. Ja, es ist schon verrückt... mein Herz denkt sich auch gefühlt ständig etwas neues aus. Die letzten Monate hatte ich gar kein Stolpern mehr, seit Jahren nicht. Dafür ständig das Gefühl etwas schlechter atmen zu können, Schweißausbrüche mit Herzrasen, Ãœbelkeit und einfach ein "diffuses" Gefühl dass mein Herz schwächer als sonst wäre.
Das Stolpern ist jetzt tatsächlich wieder neu, ungefähr seit zwei Wochen, also fast seit ich die Tabletten reduziere. Klar kann es da einen Zusammenhang geben. Ich hatte es vor 40 Minuten wieder, ich hatte nur Müll runtergebracht und war auf dem Weg zum Einkaufen. Es war wirklich null anstrengend. Meine Arbeit in der Krippe, wo ich ständig hellwach, auf dem Sprung sein muss, Kinder schwer tragen, wickeln etc.. da passiert nie was. Da hab ich auch kein Stolpern. Es ist doch wirklich mysteriös.
Mein nächster Termin beim Hausarzt ist erst in drei Wochen, da gehe ich zum Check Up 35...

Immerhin bin ich vorhin trotz Herzstolpern einfach weitergegangen. OK, in dem Moment hab ich kurz innegehalten und mich tierisch erschrocken. Ich hasse es einfach so sehr. Diesen kurzen Moment der Todesangst. Ich habe so Angst dass das nie weggehen wird. Aber ich habe meinen Müll trotzdem in die Tonne gebracht und habe auch meine Besorgungen gemacht.
Angespannt bin ich jetzt trotzdem sehr und "warte" immer ob auch ja nichts mehr passiert.
Warum das so ist mit dem Stolpern kann mir aber auch kein Arzt wirklich plausibel erklären.

Was den Sport angeht- vor hohem Puls habe ich gar keine Angst, denn den kann ich mir dann ja erklären, wenn ich weiß das er gerade von der Anstrengung kommt. Die Stolperer sind es die mir Angst machen. Weil sie, genau wie meine Panikattacken, völlig ohne Ankündigung kommen.

Der Schnupfenvergleich ist interessant. Hab ich sogar aktuell, seit einer Woche und ohne Angst es könnte etwas schlimmes dahinterstecken. Schon verrückt, du hast recht. Aber die Nase ist natürlich auch nicht so zentral wichtig wie das Herz...  Kratz 

LG
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#4
Genau so wie du das beschreibst, kennen das tausende von Angstpatienten, ich auch.

Auch wenn man es schon hunderte Male erlebt hat, erschrickt man sich trotzdem in dem Moment, wo es passiert.

Ich erschrecke mich auch zu Tode, fühle dann schnell meinen Puls, ob das Herz wohl jetzt aufgehört hat zu schlagen, oder obs wohl weiterschlägt. Smile

Meistens beruhige ich mich aber nach ein paar Sekunden der Panik

Und genau wie bei dir tritt es meistens in Ruhesituationen auf, wenn ich mich bewege merke ich meistens gar nichts, erst in Ruhe passiert es.


Smile
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#5
Hallo Eisblume, Hallo FredFred,

ich habe eure Korrespondenz eben ganz aufmerksam gelesen und musste teilweise schmunzeln, denn ich erkenne mich in euren Worten so gut wieder.
Ich bin quasi neu; sowohl das Forum ist für mich neu, als auch meine Herzangst, die sich im letzten Sommer entwickelte. Zwar musste ich noch keine 20 Jahre damit kämpfen, aber die letzten Monate reichen mir bereits, um zu sagen, dass ich verzweifelt bin. Es ist wie du sagst, FredFred, man erschreckt sich jedes Mal gefühlt zu Tode. Dieses Gefühl des Stolperns, Aussetzens, was auch immer, ist so übermannend, dass ich gar nicht anders kann, als zu denken, dass es doch was Bedrohliches sein MUSS! Auch ich wurde mehrfach untersucht, EKGs wurden geschrieben, Tests wurden gemacht, ich bin kerngesund und habe dennoch regelmäßig das Gefühl, dass ich sterben muss, das mein Herz einfach stehen bleibt. Bei jedem seltsamen Gefühl in der Brustgegend fasse ich an mein Handgelenk oder nehme mein Blutdruckmessgerät und kontrolliere meine Werte. Es macht mich WAHNSINNIG! Ich glaube, ich habe mittlerweile jeden Artikel gelesen, den es online gibt, jedes Video gesehen, das das Thema behandelt und das Ganze so ins Detail studiert, dass ich vermutlich eine OP am offenen Herzen durchführen könnte. Big Grin



Eisblume, wenn es dich beruhigen würde, dann gehe zu einem Kardiologen. Meine Therapeutin rät mir auch immer dazu das zu tun, was mich beruhigt. Und wenn es das ist, was dir Sicherheit gibt, mache es. Und vor allem: Gehe zum Sport! Auch ich habe immer zu Angst, dass der Sport, den ich mache, meinem Herz schaden könnte, aber es ist genau die Vermeidungsangst, die dem Herz schadet. Wenn du dich dann gar nicht mehr bewegst. Und ich kann dir aus eigener Erfahrung sagen: Du wirst beim Sport so abgelenkt sein, dass du das Stolpern nicht mal merken würdest, selbst WENN es auftreten sollte. Ich habe es beim Sport noch nie gespürt. 

Ich wünsche euch alles Gute und freue mich über Antworten.

Beste Grüße Smile
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#6
Hallo liebe Caracol,

es "freut" mich dass du dich wiedererkennst, also ebenfalls merkst dass du nicht allein bist! Mir hilft es sehr zu wissen dass es dieses Forum gibt, alleine das gibt schon Kraft. Schön dass du dich zu diesem Thema meldest  Smile 

Das erschrecken zu Tode begleitet mich nach wie vor. Ich habe allerdings inzwischen einen Therapieplatz gefunden (startet im März) und allein durch drei Vorgespräche konnte ich schon minimal die Angst lindern, einfach weil ich weiß bald gehe ich das noch konkreter an. Das übermannende Gefühl des Aussetzens/Stolperns wird aber auch bei mir nicht besser. Es ist ja auch einfach tatsächlich real da, wie soll man das ignorieren?! Und ich finde es ja selbst völlig logisch dass einem das Angst machen muss, immerhin geht es um das Herz, das muss doch regelmäßig schlagen damit es nicht stehenbleibt... ja, diese Gedankenkarusselle sind furchtbarst. 

Letzte Woche hatte ich es einmal bei einem Spaziergang zum Brillengeschäft, neue Brille abholen. Da habe ich es tatsächlich mal geschafft nach der kurz aufflammenden Panik einfach weiterzugehen. Ich bin kurz stehengeblieben und hab mir selbst gesagt "Lass den Blödsinn, hol jetzt deine Brille ab als wäre nichts". Habe mich dazu gezwungen und es dann im Laden tatsächlich vergessen. Bzw wurde es durch das Gespräch mit der Verkäuferin einfach überlagert, und danach war halt nichts mehr. Wenn das in solchen Momenten in der Öffentlichkeit auftritt und ich mich schnell ablenken kann, ist es quasi ein "Segen"für mich. (Also natürlich will ich es gar nicht haben, aber wenn dann lieber so). Genau darum wird es in der Therapie gehen. Solche "Ablenkmanöver" auch in Ruhesituationen zu finden. Zb habe ich schon festgestellt dass mir eine richtig heiße Dusche mitunter helfen kann gegen das Nachdenken, einfach weil ich etwas tue statt wie das Kaninchen vor der Schlange zu sitzen. Sowas werde ich vermehrt lernen, und ich freue mich regelrecht darauf. Mit Therapeut ist das sicherlich viel einfacher als ohne.

Einen Kardiologentermin hätte ich für Ende März, aber da gibt es zwei Haken. Er ist in einer angrenzenden Stadt und mit Öffis (ich habe kein Auto) bin ich wirklich unglaublich lange unterwegs. Das würde ich natürlich im Zweifel auf mich nehmen, allerdings geht es mir seit den Gesprächen mit dem Therapeuten dahingehend schon etwas besser/ stabiler. Ich hatte Montag ein EKG (ich werde jetzt gar nicht lange beschreiben warum, ich sage nur - Panik lässt grüßen *nerv*) und nach dem EKG war ich sehr sehr ruhig, denn ich hatte unter Belastung ein Druckgefühl in der linken Brust und es ging nicht weg und ich dachte mal wieder jetzt ist es soweit... und es war so hilfreich für mich zu sehen dass selbst mit diesem vermeintlichen Druck das EKG völligst unauffällig war. Es tat mir gut dass es genau in dem Moment gemacht wurde wo ich ja akute Beschwerden hatte. Die Ärztin hat sich auch sehr interessiert und war super lieb, was mir auch zusätzlich geholfen hat. 
Ich könnte mir momentan vorstellen dass mir evtl ein nochmaliges Langzweit EKG zur Beruhigung helfen könnte, und danach werde ich meine Hausärztin fragen die Tage. Herzrhythmusstörungen würde man da sehen und vielleicht wäre das in Kombi mit der bald startenden Therapie ein guter Kompromiss zum Kardiologen in der nächsten Stadt. Der zweite Haken dort wäre übrigens dass ich gar nicht weiß ob ich an dem Tag die Uhrzeit schaffe, vom Job her. Im Zweifel müsste ich ihn eh absagen weil ich einfach nicht rauskomme (und ja, in meinem Job geht das leider tatsächlich nicht, das hat rechtliche Gründe).

Ich würde mich freuen nochmal von dir zu lesen Smile Ich kontrolliere meinen Puls übrigens auch ständig! Witzigerweise beim Sport nicht so viel, denn da ist mir völlig logisch woher das kommt wenn das Herz schnell schlägt. Auch in der Sauna nicht. Beides Sachen die mir bis letztes Jahr gar keine Angst gemacht haben, aber seit meine Herzangst wieder so zugeschlagen hat hinterfrage ich nach jedem Saunagang ob das nicht doch zu viel war.. ich gehe aber bewusst trotzdem, das ist meine eigene kleine Konfrontationstherapie..

Sei lieb gegrüßt!
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#7
Hallo du Liebe,

danke für deine Nachricht.

Ja, ich sehe das ganz genauso: Das Herz ist einfach das Organ, was uns am Leben hält, wenn das außer Takt gerät, ist das schon beängstigend. Aber ich habe da immer so Sätze im Ohr, von meiner Ärztin, von meiner Therapeutin und anderen Fachleuten, von denen ich im Internet viel gelesen habe (übrigens ganz schlecht- Dr. Google macht alles nur schlimmer!), die unabhängig voneinander gesagt haben, dass das Herz nun mal keine Maschine ist, die immer im gleichen Takt pumpt. Es pumpt Millionenfach und da kann so ein kleiner Stolperer durchaus mal sein und die sollen wohl auch so sein, das ist physiologisch sogar so gewollte und überhaupt nichts Schlimmes. Wir Sensibelchen sind nur so auf dieses verdammte Organ fokussiert, dass wir jede Veränderung extrem wahrnehmen. Wir hören einfach viel zu stark auf dieses blöde Ding. Alles was mir früher "egal" war, ist für mich heute erschreckend. Und das nervt- ehrlich!  Motz Vor allem aber nervt es mich, dass mich die Untersuchungen und Ergebnisse einfach nicht beruhigen. Ich bin kerngesund und denke dennoch ständig, dass ich sterben muss. Es ist zum K.....!

Super, dass du die Attacke durchgestanden hast und einfach weiter gemacht hast und die Brille abgeholt hast! Solche Momente zeigen einem dann doch, dass alles nur von unserem Oberstübchen abhängt! Und wenn wir es einfach ignorieren und normal weiter machen, überleben wir es auch. Unfassbar, dass wir dennoch so oft Angst haben, dabei haben wir es doch völlig in unserer Macht..

Die heiße Dusche war auch ein Tipp meiner Therapeutin- heiß oder kalt!Und ich habe noch zwei Tipps: Ich habe oft ein Gummiband um das Handgelenk. Wenn ich anfange mich in die Angst reinzusteigern oder mit den negativen Gedanken nicht fertig werde, hole ich mich "zurück", indem ich das Gummiband ein mal richtig schnacken lasse. Big Grin Das tut dolle weh und holt dich sofort in die Realität zurück. Außerdem habe ich immer "Center Shocks" dabei. Vielleicht kennst du diese supersauren Kaugummis. Die sind auf der Zunge so sauer, dass die Angst keine Chance hat sich auszubreiten- mir hilft das zumindest. Ich habe auch schon in Zitronen gebissen.
Dein Therapeut wird dir mit Sicherheit super helfen! Es ist auf jeden Fall, denke ich, unerlässlich sich mit einer Angststörung in therapeutische Behandlung zu begeben. Nur das kann auf Dauer helfen, da bin ich sicher!

Dass du in einer akuten Situation ein EKG hast machen lassen ist super! Auch ich hatte das schon. Ich musste sofort daran denken, als ich deine Nachricht las. Mein Freund hat mich in einer Paniksituation zum Arzt gefahren und wir haben ein EKG und einen Lungenfunktionstest machen lassen- mehrfach war das so und jedes Mal war alles in Ordnung, obwohl ich das Gefühl hatte, ich sterbe gleich. Auch ein Langzeit EKG hatte ich, obwohl ich da sagen muss, dass mein Herz an diesem Tag natürlich absolut im Takt geschlagen hat- blödes Ding! Zwei Tage später hatte ich zwei fette Stolperer, wo ich mir gedacht habe "Das hättest du mal am Montag machen sollen, du dummes Stück!" Big Grin Aber Erkrankungen am Herzen sehen Ärzte auch so und vor allem auch im Blutbild. Wenn du das hast machen lassen, kannst du eigentlich absolut sicher sein- Aber ich habe gut Reden... ich bin offiziell kerngesund und habe dennoch Schiss.... -_-
Wenn dich das EKG beruhigt, mache es! Und wenn du es zig mal machst. Meine Ärztin sagt, ich kann IMMER kommen, wenn es mich dann beruhigt! Deine Ärztin sagt dir ja auch zu und das ist sehr viel wert!!! Sie wird dich niemals nachhause schicken, wenn du dort in einer Paniksituation ankommst und ein EKG machen willst. 


Sport und Sauna lasse ich mir auch nicht nehmen und auch da denke ich nie daran den Puls zu messen. Das ist eher, wenn ich zuhause hocke und das Gefühl habe, dass das was nicht stimmt oder wenn das Herz gestolpert ist, dann schnellen die Finger SOFORT ans Handgelenk.

Übrigens ein toller Tipp von meiner Therapeutin: Ich sollte einen Brief an mein Herz verfassen, in dem ich ihm mal alles sage, was ich los werden will. Diesen Brief erweitere ich immer mal... Es hilft, ich sage dir, es hilft! 
Außerdem empfehle ich dir ein tolle Buch, was ich verschlungen habe. Es heißt "Rattatatatam, mein Herz" von Franziska Seyboldt. Wunderbar geschrieben und ich habe manchmal sogar geheult, so konnte ich da mitfühlen. Big Grin

Ich wünsche dir einen tollen Abend und freue mich, von dir zu lesen.

Liebe Grüße
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#8
Liebe Caracol (und natürlich auch alle anderen die mitlesen),

ich kann gut verstehen dass du die Stolperer gerne im Langzeit EKG gehabt hättest Wink Sollte ich eines machen sollen die doofen Dinger das bitte auch genau dann machen. Ich habe die Tage einen Termin zum "Check Up 35" (sowas mache ich natürlich gerne, weil mich ja Untersuchungen immer erstmal beruhigen), und das Blutbild dafür wurde schon letzte Woche gemacht. Die Besprechung ist dann bei der Untersuchung. 

Dieser Impuls, SOFORT den Puls zu kontrollieren wenn so ein Stolperer kam, ist wirklich nervig.

Die Idee mit dem Gummiband ist super, ich werde das mal versuchen. Ich freue mich über jeden Tipp und um so etwas wird es in der Therapie ja gehen. Toll Smile Und auch danke für den Buchtipp Smile

Liebe Grüße
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#9
Rolleyes 
Für dein Gespräch drücke ich dir die Daumen, auch wenn ich sicher bin, dass du gesund bist! 
Hauptsache es beruhigt dein Gemüt und macht dir wieder neuen Mut. Ich kenne das sehr gut. Leider hält die Freude darüber bei mir manchmal nicht so lange an und das nervt mich. Ich habe es schwarz auf weiß, dass ich topfit bin und dennoch.... Dir wünsche ich mehr Durchhaltevermögen zum Glücklichsein! Smile 

Wenn das Herz nur aufhören würde sich immer so heftig zu melden... 117 Vielleicht muss ich einfach lernen damit zu leben. Aber das fällt mir noch sehr schwer. 


Ich wünsche dir einen schönen Sonntagabend und sehr gerne! Ich freue mich, wenn ich helfen kann.

  124
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#10
Hallo zusammen,

ich war heute schon beim Arzt, da ich aufgrund einer fiesen heftigen Halsentzündung hinmusste. Der Check Up wurde praktischerweise direkt mitgemacht (alles gut körperlich) und auch die Besprechung meiner Urin- und Blutwerte ergab nichts dass auf eine Herzerkrankung (oder andere Erkrankung) hindeutet. Mein Cholesterinwert ist wohl tatsächlich im obersten Bereich des normalen, aber halt nicht merklich hoch und auch auf genaue Nachfrage wirklich nichts um das ich mir Sorgen machen soll, ich brauche nicht mal irgendwas in der Ernährung deshalb beachten.
Allerdings habe ich einen Vitaminmangel bei zwei getesteten Vitaminen, aber die gehe ich nun mit Tabletten an. Aber gut zu wissen!

Wegen des Stolperns habe ich nochmals genau nachgehakt, und die Ärztin erklärte mir dass sie es selber auch hat, Frauen mehr dazu neigen als Männer, das könne wohl auch hormonell bedingt sein. Und dass es keine wirkliche Erklärung gibt, außer dass das Herz keine Maschine ist und es völlig ok ist wenn es nicht immer gleich schlägt und es stolpern darf.
Die Therapie befürwortet sie sehr Smile War aber auch wieder absolut verständnisvoll und sehr aufmerksam.

Den Buchtipp habe ich bestellt, morgen sollte es mich schon erreichen. Ich freue mich drauf!

Liebe Grüße
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#11
Super, das freut mich sehr für dich.
Und toll, dass du wegen des Stolperns gefragt hast. Das beruhigt mich auch nochmal seeeehr und ich kann heute ruhig schlafen.  50

Vielen Dank. 06

Viel Spaß mit dem Buch. Gib mir gerne eine Rückmeldung, wie du es findest.

Gute Nacht ihr alle.
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#12
Hallo,
ich hoffe du hast gut geschlafen @Caracol  Applaus 
Das Buch werde ich nachher abholen, aufgrund meiner Erkältung bin ich seeeehr müde und benutze das nachher als Anlass einmal frische Luft zu schnappen und zur Packstation zu gehen. 

Ich wollte noch hinzufügen, dass ich nun auf eigenen Wunsch ein Langzeit EKG bekommen in zwei Wochen. Die Ärztin meinte wenn mich das beruhigt sieht sie keinen Grund mir das nicht zu gewähren. Sollte das unauffällig sein, kann ich mir vorstellen dass ich mit dem Thema Kardiologe erstmal abhaken kann. Das ist ja für mich die wichtigste Untersuchung, denn wenn sieht man den Rhythmus ja dabei und nicht in einer Minute im Ultraschall. Das mein Herz grundsätzlich ok ist, also keine angeborenen Herzfehler etc, weiß ich, weil ja schon zweimal in meinem Leben ein Herz Ultraschall gemacht wurde. Es wird sich kaum ein angeborener Herzfehler neu eingeschlichen haben  Kratz Wink  und auch sowas wie krasse Klappenfehler hätte man mir wohl damals mitgeteilt. 
Das Langzeit ist mir aber nochmal sehr wichtig, und ich habe auch gar nicht nervöse Angst davor sondern sehe es als Chance mich sicherer zu fühlen. Und sollte da doch was sein, na dann wird man mich eh zum Kardiologen schicken.
Wenn ich doch nur immer so klar sehen würde wie heute gerade Wink

Euch allen einen schönen Abend!
Natürlich melde ich mich gern nach dem EKG
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#13
Hallo ihr Lieben,
mein Langzeit EKG war unauffällig! Smile Es gab zweimal einen Anstieg des Herzschlags zu sehen, aber überhaupt nichts komisches. Eher der Aufregungssituation geschuldet. Absolut kein Anlass einen Kardiologen aufzusuchen. Von Stolperern wurde mir gar nichts gesagt, also dass welche zu sehen waren. Dabei hatte ich kleinere wahrgenommen, leider keine richtig fiesen, die ich gern im EKG gesehen hätte. Aber mir wurde gesagt selbst wenn die nicht im EKG auftauchen würde man bei der Auswertung sehen wenn da etwas nicht ok wäre in dieser Richtung.
Liebe Grüße von der Eisblume  124
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#14
Hallo Eisblume,

das liest sich gut, also ist dein Herz gesund. Nun musst du es nur noch glauben, den Nachweis hast du ja jetzt.

Gruß
Karin
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#15
Hallo Karin,

das stimmt Smile Es ist gesund. Ich muss es allerdings noch glauben lernen. Aber dafür bin ich ja jetzt in Therapie Smile
Liebe Grüße von der Eisblume  124
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#16
Das wirst du schaffen.
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#17
(06.01.2020, 20:42)Eisblume schrieb: Ich hoffe ja grundsätzlich durch den Sport das Vertrauen in meinen Körper wiederzugewinnen....

Mit ist genau das tatsächlich gelungen. Ich war ziemlich übergewichtig und in diesem Zusammenhang auch recht bewegungsarm und habe über die Jahre eine ganz wunderbare Angst in Sachen Herz entwickelt. Jeder Stolperer führte zu Panik - und dazu, mich erst recht auf weitere Stolperer zu fokussieren.

Wenn ich gut abgelenkt war - beim Arbeiten zum Beispiel - ging es einigermaßen gut, aber wehe, die Ablenkung war nicht ausreichend. Wenn all die Tode, die ich in diesen Jahren mehrfach täglich gefühlt gestorben bin, mein Leben in der Realität verlängern könnten, würde ich bestimmt 150 Jahre alt.

Das Blöde: Aufgrund meines massiven Ãœbergewichts (110 Kilo auf 168), meines fortschreitenden Alters (damals Mitte 50) und meiner ungesunden Lebensweise war die Angst ja so unbegründet nicht. EKGs waren wohl unauffällig, aber der Blutdruck war behandlungsbedürftig erhöht. Und - willkommen im Teufelskreis - die Angst vor dem Herztod führte dazu, dass ich mich noch weniger bewegte, aus Angst, mein Herz zu überlasten. Zum Trost erhöhte ich meinen Süßigkeitenkonsum.

Den Ausschlag hat schließlich die glasklare Erkenntnis gegeben, dass ich auf diese Art und Weise gute Chancen hatte, tatsächlich bald zu sterben, dass es aber die Möglichkeit gab, etwas dagegen zu tun. 

Ich kaufte mir ein gebrauchtes Laufband. Es dauerte 8 Tage, bis ich nicht schon bei der Vorstellung, es zu benutzen, Herzstolperer, Schweißausbrüche und Herzrasen kriegte. Dann schaltete ich es tatsächlich an - auf der langsamsten Stufe, die in etwa dem Tempo eines Regenwurms entsprach - und GING. Ziemlich genau 3 Minuten, dann starb ich mal wieder. Da ich überraschenderweise doch irgendwie überlebte, tat ich das selbe später am Tag noch mal - 5 Minuten lang. Und später noch mal weitere 5 Minuten.

To tell a long story short: Ich hörte einfach nicht mehr auf, jeden Tag mehrmals auf dieses Band zu steigen. Ich starb mal mehr, mal weniger heftig, aber tatsächlich immer seltener. Gleichzeitig stellte ich meine Ernährung um und reduzierte drastisch meine Kalorienzufuhr. Nach genau einem Jahr wog ich 55 Kilo weniger und konnte draußen in lockerem Tempo 10 Kilometer joggen. 

Das Beste: Ich hatte und habe keine Herzpanik mehr. Je länger ich auf diesem Laufband geschlichen, dann gegangen und schließlich gelaufen bin, desto mehr vertraute ich meinem Herzchen. Es hatte mich gestern und all die Tage vorher nicht im Stich gelassen, warum sollte es das heute tun. Mit dem Nachlassen der Angst verschwanden auch die Stolperer zum größten Teil. Die, die es - wie bei jedem Menschen - noch gibt, ängstigen mich nicht mehr. Meine Kardiologin sagte mal: "Ein gesundes Herz hüpft und tanzt!" Ich danke ihr noch heute für diesen Satz.

Und ich möchte dir Mut machen: Du bist gesund, wie die Untersuchung bewiesen hat. Gib dir die Chance, deinem Herzchen wieder zu vertrauen. Es ist ein Muskel und es wird sich freuen, wenn es endlich! wieder seine Kraft trainieren darf.
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