Dieses Forum nutzt Cookies
Dieses Forum verwendet Cookies, um deine Login-Informationen zu speichern, wenn du registriert bist, und deinen letzten Besuch, wenn du es nicht bist. Cookies sind kleine Textdokumente, die auf deinem Computer gespeichert sind; Die von diesem Forum gesetzten Cookies düfen nur auf dieser Website verwendet werden und stellen kein Sicherheitsrisiko dar. Cookies auf diesem Forum speichern auch die spezifischen Themen, die du gelesen hast und wann du zum letzten Mal gelesen hast. Bitte bestätige, ob du diese Cookies akzeptierst oder ablehnst.

Ein Cookie wird in deinem Browser unabhängig von der Wahl gespeichert, um zu verhindern, dass dir diese Frage erneut gestellt wird. Du kannst deine Cookie-Einstellungen jederzeit über den Link in der Fußzeile ändern.

Angst vor allen und jeden HILFE
#1
Hallo Zusammen

Vorab Danke an Alle, welche sich die Zeit nehmen und sich meiner Situation annehmen. Ich versuche es kompakt zu halten, was mir allerdings schwerfällt, weil ich so viel loswerden möchte.

Ich bin 43 und Familienvater. Ich leide schon immer, an einer Soziophobie, mangelnden Selbstvertrauen und starke Komplexe, Angststörung, ADHS und Legasthenie. Bis auf die Angststörung wurde alles erst vor Kurzen diagnostiziert. 
Vor etwa 21 Jahren hatte ich mit einer schweren Trennung zu kämpfen. Ich konnte an nichts mehr anderes denken, 24 Stunden 7 Tage die Woche nur noch Trauer und Schmerz. Darauf hin ging ich zu einem Arzt und er gab mir Remergil, total überflüssig!! Ich habe die AD genommen und ich wurde innerhalb von 20 Minuten extrem müde, fand ich super. Ich war dauernd müde und mir war einfach alles gleichgültig, ein tolles Gefühl. Nach 2-3 Monaten hatte ich meine ersten Panikatacken, extreme innere Unruhe und vieles mehr. Ich habe die AD sofort abgesetzt den Rest könnt ihr euch denken. Wieder genommen und Aufenthalt in einer Psychosomatischen Klinik für 9 Wochen. War super Medis habe ich heimlich ausgeschlichen. Hart gekämpft und mir ging es wieder besser und konnte mit der Angst gut umgehen, hat aber gedauert.

So nun zur akuten Geschichte.
Vor 6 Monaten beim Zahnarzt eine Panikatacke bekommen welche ich zuletzt vor etwa 15 Jahren hatte. Kreislauf spielte nicht mehr mit, Krankenwagen und ins Krankenhaus. Alles gut, ihr kennt das sicher. Einen Tag später wollte ich zum Hausarzt, der hatte Ferien also zur Vertretung. Den hat das recht wenig interessiert und schrieb mich für eine Woche krank bis meinen Hausarzt wieder da ist. Zum Hausarzt gegangen und im schon vor der Tür fingen die Panik an. Im Wartezimmer wurde es schlimmer, dann im Behandlungszimmer kam die Panikatacke. Ich eine Ausrede gesucht um schnell das weite zu suchen, nur raus. Draussen war ich fassungslos den sowas hatte ich noch nie. Im Gegenteil, ich war eher ein Hypochonder und vielen von euch muss ich das nicht erklären. Ich liebte Ärzte, Therapeuten etc. Gut erstmal verdrängt. Paar Tage später zur Physiotherapie, beim hinlegen ging es schon los, Panikatacke und wieder Ausrede und raus., im Fitnessstudio, einkaufen sogar beim Kinderarzt mit meiner Tochter. Bald ging nichts mehr und ich habe mir Hilfe geholt, da ging auch nichts mehr. Kaum war ich beim Therapeuten und es kam die Panik. Alles abgebrochen bis ich nicht mehr aus dem Haus konnte. Es durfte kein Besuch zu uns nach Hause kommen, nicht einmal meine Schwester oder gute Kollegen, alles machte mir Angst. 2-mal ist eine Frau vom von einem psychiatrischen Pflegedienst gekommen, diese konnte ich nur durch die Einnahme von Temesta (Tavor) in die Wohnung lassen.

Ich habe dann in der Psychiatrie angerufen, weil ich nur noch Angst hatte. Ging dann schnell und sie haben mich zu Hause besucht, JEDEN TAG. Am ersten Tag musste ich zum Erstgespräch in die Klinik und dies auch nur mit Temesta. Die täglichen Besuche waren unglaublich anstrengend für mich. Ich habe es aber ohne Temesta geschafft, ich mag das Zeug nicht. Es wurde immer besser aber es bliebt unangenehm. Nach 8 Wochen konnte ich wieder einkaufen gehen, mit der Strassenbahn fahren und andere kleinere Erfolge. Die Angst vor Ärzten, Räumen egal ob gross oder klein ist geblieben. Sowas wie Blutabnehmen geht auch nicht mehr, vorher überhaupt kein Problem schon 100-mal gemacht.
Nach den 8 Wochen konnte ich direkt beim selben Psychologen den ich während der Zeit hatte, meine Therapie fortsetzen. Allerdings in einer anderen Praxis. Ich merkte, dass mir das Probleme bereitet, ein anderer Raum den ich nicht kenne. Panik beim Therapeuten, mal wieder echt zum kotzen. Erste Sitzung mit Zittern und Schwindel überstanden. Paar Tage später hatte ich einen Termin bei einem Amt. Den ganzen Tag schon nervös! Beim Betreten des Gebäudes kommt auch wieder die Panik. Im Zimmer nach 5 Minuten musste ich wieder raus und draussen mit der Frau sprechen und ihr erklären was los ist. Seitdem ist fast alles wie vor den 8 Wochen.

Jetzt soll ich Cipralex Tropfen nehmen, erst 1mg dann steigern bis etwa 10 mg. Ich habe regelrecht Todesangst vor dem Zeugs. Aber ich komme auch nicht weiter und die Zeit rennt davon. Ich würde so gerne mal wieder zum Friseur oder mal was Essen gehen. Besuch empfangen oder mit meiner kleinen in den Urlaub. Ich habe wirklich vor allem und jeden Angst. Kopfkarusell, alles negativ und immer Horrorvorstellungen. Nicht einmal zu meiner Schwester oder Kollegen kann ich gehen oder treffen. Mein Psychologe hat aber auch gesagt das ich sie nicht lange nehmen sollte, etwa 3-4 Monate und dann ausschleichen.

Ich kenne die Gründe warum es so schlimm gekommen ist, nur habe ich nicht die Kraft so viel zu ändern und es ist sehr viel. Am schlimmsten ist die Vorstellung nicht mehr meine Kleine sehen zu können. Das dumme ist, ich muss meine Partnerin nur ansehen und ich bekomme Panik, also lange dauert e nicht mehr und ich kann selbst unsere Wohnung nicht mehr betreten, weil ich auch dann Panik bekomme. Ich würde gerne alle Einzelheiten erzählen, ich denke dann wird es jedem klar warum es so gekommen ist. Dafür bräuchte ich sicher 4 Seiten oder mehr.

Ich bin überzeugt, dass ich ein Extremfall bin und es nie wieder besser wird.
Zitieren
#2
Hallo Quarks,

so wie es aussieht, hast du über Jahre und Jahrzehnte eine schwere Angststörung entwickelt. Das erste Mal hast du wohl schon vor 21 Jahren etwas gemerkt, als du mit der schweren Trennung nicht zurechtgekommen bist. Wenn man so extreme Schwierigkeiten hat mit Gefühlen umzugehen, ist das schon ein guter Hinweis darauf, dass psychisch etwas nicht in Ordnung ist.

Meistens bekommt man von den Ärzten irgendwelche Medikamente verschrieben, die zwar anfangs scheinbar zu helfen scheinen, die aber gegen die Grunderkrankung nichts ausrichten können. Das führt oft dazu, dass die irgendwann das Faß überläuft und die Erkrankung mit aller Wucht zuschlägt.

Das, was du da beschreibst, kennen viele hier im Forum, insbesonder ich selber. Die Panik, die auftritt, wenn man ins Wartezimmer muss, oder beim Einkaufen, im Restauran, beim Firseur, in der Straßenbahn, selbst wenn man Besuch bekommt. Alles Situationen, wo man gefühlt gezwungen ist, in der Situation zu bleiben und nicht einfach rauszukönnen. Man fühlt sich wie im Gefängnis, weil man am Leben nicht mehr teilhaben kann.

Wenn der Arzt dir nun Cipralex verschrieben hat, ist das sicher einen Versuch wert. Es sollte nach ein paar Wochen ein Effekt zu spüren sein, ansonsten kannst du es ja wieder absetzen. Man sollte die Hoffnung nie aufgeben, es gibt sicher auch Fälle, wo es eine Besserung gegeben hat oder die Leute sogar wieder ganz gesund geworden sind.



lg

Smile
Zitieren
#3
Hallo Quarks,

herzlich willkommen bei uns im Forum.
Wie es scheint, das lese ich aus dem letzten Absatz heraus, hast du wieder ein Beziehungsproblem. Ich würde es auch erstmal mit dem Medi versuchen, damit du wieder mehr tun kannst und dann an der Lösung arbeiten, da es fast immer einen Weg gibt, den man gehen kann.

Gruß
Karin
Zitieren