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Rat bei Angststörung
#1
Shy 
IHallo zusammen.
Ich bin 17 Jahre alt und durch Zufall bei Recherchen auf dieses Forum gestoßen.
Ich leide seit einiger Zeit unter einer diagnostizierten Angststörung.
Zuerst ging es dabei nur um Klassenfahrten und um Urlaub.
Seit einigen Wochen geht es mir jedoch auch total schlecht, sobald ich zur Schule gehen muss.
Ich kriege dann bereits Freitags Panikattacken, wenn ich weiß, dass ich am Montag die Schule besuchen muss. 
Das liegt einerseits daran, dass ich ein starkes Problem damit habe, 9 Stunden mein Zuhause zu verlassen und andererseits, dass ich ständig blöde Sprüche von meinen Mitschülern zu meiner Situation bekomme. 
Ich werde als Psychopath betitelt oder sie sagen mir, dass ich mich einweisen lassen soll.
Bei meinen Eltern stoße ich auf absolutes Unverständnis, da diese wollen, dass ich mein Abitur mache und die Schule weiterhin besuche und sie zwingen mich teilweise, diesen Ort zu besuchen, auch, wenn es mir dabei sehr schlecht geht. 
Wenn ich mich allerdings mit Freunden treffe oder wir zusammen feiern gehen, habe ich mit dem weg sein überhaupt kein Problem.
Ich bin außerdem bereits in 2-wöchiger Behandlung bei einer Psychologin, wo ich allerdings anscheinend keine Fortschritte mache. Außerdem nehme ich Tabletten auf pflanzlicher Basis ein.
Vielleicht gibt es ja jemanden unter euch, der so eine ähnliche Situation bereits durchlebt hat. 
Ich bin auch sehr offen für Tipps und Ratschläge, da ich hoffe, dass es mir bald wieder besser geht.
Vielen Dank im Vorraus :-)
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#2
Hallo Bine,

herzlich willkommen im Forum. Smile

Deine Angststörung scheint sich vor allem darin zu zeigen, dass du Schwierigkeiten hast, das Haus zu verlassen. Zuhause ist deine sichere Umgebung, und schon der Gedanke, diese zu verlassen, führt dazu, dass du Panik bekommst.

Das wird noch verstärkt, indem du von deinen Mitschülern gemobbt wirst und von deinen Eltern keinerlei Verständnis für deine Situation erfährst. Beides erzeugt Druck, und das ist Gift in deiner Situation.

Hier würde ich zuerst ansetzen: Deine Eltern sind deine engsten Beziehungspersonen, und sie müssen verstehen, dass du an einer ernsthaften psychischen Erkrankung leidest, die man nicht auf die leichte Schulter nehmen sollte. Ich denke mal, dass deine Eltern sich mit sowas nicht auskennen, oder es vielleicht einfach nicht wahrhaben wollen. Hättest du ein gebrochenes Bein, würden sie dich wohl nicht zum Marthonlauf zwingen. Vielleicht wäre es eine Idee, deine Eltern einmal mit deiner Psychologin sprechen zu lassen, oder eine gemeinsame Stunde zu veranstalten?

Ansonsten schreibst du, dass die Termine bei der Psychologin nichts bringen. Zwei Wochen sind zwar nicht besonders viel, aber falls sich in naher Zukunft nichts bessert, solltest du überlegen, einen "echten" Psychotherapeuten aufzusuchen. Diese Art von Therapeuten ist besser geeignet, dich bei einer Angsterkrankung zu unterstützen. Vielleicht wäre auch eine leichte Medikation, nicht unbedingt pflanzlicher Art, von Vorteil. Dazu solltest du aber einen Psychiater konsultieren.

Es ist wichtig, möglichst schnell etwas gegen die Krankheit zu unternehmen, damit sie sich nicht chronifiziert. Je länger man sie hat, desto schwerer wird es auch, sie wieder loszuwerden.


lg Smile
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#3
Auch von mir Willkommen bei uns. Hier wird dich keiner auslachen oder dich nicht verstehen  Wink
Ich sehe es auch so wie FredFred. Deine Elter sollten dich da schon unterstützen. Aber ich verstehe auch das sie natürlich das beste für dich wollen. Leider ist es für nicht betroffene immer schwer das nachzuvollziehen. Ich selber ja belastet mit der Angst und Panik, war mal in einer ähnlichen Situation wie deine Eltern. Meine Tochter entwickelte auch Angstattacken. Sie konnte nicht mehr richtig gucken und schnell kam raus das die Schule das Problem war. Auch ich hab da teilweise mit Druck reagiert, wollte das sie sich dem stellt. Sie hat dann eine Therapie gemacht wo ihr dann auch geraten wurde die Schule zu wechseln. Das haben wir dann gemacht, und ab dem Tag konnte sie wieder richtig gucken. 
Du schreibst ja das du in Behandlung bist. Nach zwei Wochen kann man da denke ich auch noch nicht soviel erwarten. Aber es ist gut das da in Behandlung bist Du bist noch jung und wirst bestimmt schnell Hilfe finden.
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#4
Erst einmal vielen Dank für eure schnellen Antworten.
Es ist so, dass ich seit einem Jahr im 2 Wochen Rythmus zu dieser Therapeutin gehe. Am Anfang bin ich sehr gut mit ihr klar gekommen. Mittlerweile sind ihre Aussagen gegenüber mir ziemlich unfreundlich und sie sagt auch Dinge, die man nicht immer unbedingt gebrauchen kann.
Meinen Eltern hat sie in den Kopf gesetzt, dass sie so reagieren soll, damit ich diese Schlupflöcher nicht habe.
Allerdings ist genau dieses Verhalten das, was mich noch schlapper macht.
Ich kann natürlich verstehen, dass es sich für Personen, die diese Angst nicht nachempfinden können, doof anhören muss und damit habe ich auch ein Problem, dass niemand wirklich weiß, wie ich mich wirklich fühle.
Einen Schulwechsel habe ich auch bereits hinter mir.
Deswegen bin ich auch mittlerweile mit den Ideen am Ende angekommen und sehe in meiner Situation momentan keinen Ausweg.
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#5
Hallo Bine,

ich denke, die meisten hier im Forum wissen, wie du dich fühlst. Das Problem ist aber, dass das fast alle "gesunden" Menschen das nicht können.

Deine Therapeutin meint offensichtlich, dass die Konfrontation mit den angstauslösenden Situaionen und das Aushalten der Symptome zu einer Besserung der Erkrankung führen soll. Dazu hat sie sich auch deine Eltern mit ins Boot geholt.

Aber ganz offensichtlich klappt das ja nicht. Das Gegenteil wird der Fall sein, dass immer mehr Druck aufgebaut wird und immer stärkere Symptome auftreten. Wenn du dir den Magen verdorben hast, stopfst du dir ja auch nicht mit Gewalt immer mehr Essen rein, damit es besser wird.

Ich rate dazu, diese Art der Therapie abzubrechen und etwas neues anzufangen. Hier sollte ein ausgebildeter Psychotherapeut ran, der den Ursachen der Erkrankung auf den Grund geht und mit dir zusammen daran arbeitet. Wie ich schon geschrieben habe, sollte auch über eine medikamentöse Therpie nachgedacht werden, die dir hilft, währenddessen den Alltag zu bewältigen.

Smile
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#6
Ich denke auch, die "Chemie" zwischen dir und dem Therapeuten sollte schon stimmten. Würde auch über ein Wechsel nachdenken. 
Hatte das falsch verstanden , dachte du machst seit 2 Wochen die Therapie. Trotzdem solltest du die Hoffnung nicht aufgeben das es besser werden wird. 
Wink
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#7
Es ist mittlerweile ziemlich schwierig, die Hoffnung nicht zu verlieren, da ich in die eine Richtung Fortschritte mache, indem ich selbstständiger werde usw. In die andere Richtung wird es jedoch immer schlimmer, sodass ich mich halt im Moment total weigere zur Schule zur gehen. Es ist irgendwie die Angst vor der auftretenden Angst.
Aber ich werde auf jeden Fall über einen Wechsel nachdenken😊
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#8
Ist denn mal in der Schule was vorgefallen, weil es meistens nur da auftritt? Oder hast du das woanders auch? 
Es ist aber ja super wenn du selbstständiger wirst , das ist doch super. 
Leider ist es ja so das man sich der Angst stellen soll. Gibt es dort vielleicht einen Vertrauenslehrer mit dem man darüber reden kann? Vielleicht kann der dir, bei dem Weg zurück , helfen.
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#9
An sich ist nichts vorgefallen, aber diese Sprüche und Andeutungen sind auf Dauer halt sehr verletztend, vor allem, wenn sie von Personen kommen, von denen man dachte, dass sie gute Freunde seien.
Mittlerweile sitze ich in den Pausen alleine und finde keinen Anschluss mehr.
Aber ich habe das Problem auch nur in der Schule.
Ich will natürlich einerseits mein Abitur schaffen, andererseits aber auch keine weitere Minute in der Schule mit diesen Leuten verbringen.
Vertrauenslehrer habe ich schon oft aufgesucht, die konnten mir da jedoch leider nicht weiterhelfen.
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#10
Dann ist wohl doch ein Schulwechsel angebracht. Eigentlich nichts ist das aber sicher nicht, was dir da so entgegengebracht wird.
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#11
Ja das tut aufjedenfall weh wenn es von Menschen kommt wo man dachte es sind Freunde. 
Eigentlich würde ich jetzt sagen wollen, lass dir deine Zukunft, dein Abitur nicht von anderen kaputt machen. Es ist dein Leben, deine Zukunft . Aber ich weiß natürlich auch wie es ist, wenn man mit der Angst zu tun hat. Deshalb ist das leicht gesagt.  Wink
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#12
Freunde und Familie sind elementare Bestandteile einer festen Basis. Vielleicht tröstet es dich aber ein wenig, dass die in meiner Schule damals angesagtesten Typen und hübschesten Mädchen nicht das geworden sind was man erwartet hat. Vielmehr ist aus den "besonderen" jungen Frauen und Männern die ganz besonderen, erfolgreichen und interessantesten Menschen geworden. Und vor allem: auch die Glücklichsten. Hab
Mut. Es gibt immer wieder die Möglichkeit seinen Weg zu gehen. Und für "spezielle" Menschen gibt es auch "spezielle" Freunde. Und das sind dann ehrliche Freunde
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#13
Hallo zusammen,
die letzten Tage ging es mir sehr gut, da ich nicht in die Schule gehen musste. Jetzt wollen meine Eltern, dass ich in eine Klinik gehe. Dagegen weigere ich mich allerdings total, da ich aus meinem gewohnten Umfeld nicht herausgerissen werden will, da meine Freunde und meine Familie das Wichtigste für mich sind. Mir geht es wieder total schlecht und ich weine den ganzen Tag.
Habt ihr Tipps, wie es besser werden kann?
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#14
Was meint denn dein Therapeut dazu? Vielleicht würde es dich ja doch weiter bringen. Auch wenn die Trennung erst mal hart wäre. Ist ja eine Absehbare Zeit die du weg wärst.
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#15
und es gibt auch Tageskliniken, wo man morgens hingeht und abends wieder nachhause geht.

Smile
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#16
Ãœber eine Tagesklinik haben wir auch nachgedacht, aber alleine der Gedanke daran löst bei mir starke Panikattacken aus.
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#17
Du solltest es aber versuchen, da du ja möchtest, dass es dir bald besser geht.
Du kommst ja jeden Tag wieder heim.
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#18
Für mich ist es jedoch schon eine Qual, wenn ich schon nur 3 Stunden von Zuhause weg muss und ich weiß auch, dass es mir da sehr schlecht gehen wird, wenn ich dahin gehe.
Ich habe jetzt schon körperliche Beschwerden, wenn ich daran denke. Ich breche ständig, habe Bauchschmerzen und esse nicht mehr.
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#19
Ich verstehe dich schon, Bine, aber so geht es ja auch nicht weiter. Wenn du das dir vorher schon einredest, dass es dir schlecht geht, kann es dir ja auch nicht gut gehen, wenn du unterwegs bist. Wenn du nichts unternimmst, es tut mir leid, dir das zu schreiben, wird es nicht besser, sondern eher schlechter.
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#20
Hast du denn mal über meine Vorschläge in Beitrag #5 nachgedacht?

Wenn Du nicht in eine Klinik willst oder kannst, solltest du zumindest professionelle Hilfe hinzuziehen. Damit meine ich keinen Psychologen oder die Eltern, sondern einen ausgebildeten Psychotherapeuten. Der kann mit dir an deinen Problemen arbeiten, viel besser als ein "normaler" Psychologe.

Gleichzeitig solltest du auch den Gang zum Psychiater in Erwägung ziehen, der dich eventuell medikamentös unterstützen könnte. Vielleicht würde eine leichte Medikation dir helfen, etwas einfacher dem geregelten Leben nachzugehen.

Smile
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