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Angst vor dem plötzlichen Herztod
#1
Hallo Leute Smile
ich hoffe hier kann mir jemand ein bisschen weiterhelfen.
Ich hatte vor 2 Monaten so ein Druckgefühl auf der Brust, bin dann zum Arzt und es wurde ein EKG gemacht was unauffällig war. Bekam dann Bluthochdrucktabletten weil durch den Stress mein Blutdruck erhöht war. Auf die hab ich dann total schlecht reagiert und ich hatte Nebenwirkungen ohne Ende (Druckgefühl auf den Hals, Schwäche, etc.)
Bin dadurch zusätzlich zu meinem geplanten Termin beim Kardiologen, wo eine Echokardiographie gemacht wurde, noch 2 mal in der Notaufnahme gewesen weil ich auf Grund verschiedener Symptome Panik bekommen habe. Seit diesen 8 Wochen steigere ich mich ständig rein, dass ich im Schlaf einen Herzinfarkt oder einen Schlaganfall erleiden könnte und sterben könnte. Da dies nun für mich selbst schon unwahrscheinlich geworden ist bin ich beim googeln auf den plötzlichen Herztod gestoßen und habe nun davor Angst.
Dadurch gehe ich immer erst relativ spät ins Bett (3-5) und stelle mir Wecker beim schlafen. Lustigerweise weiß ich selber dass das total sinnlos ist und in dem sehr unwahrscheinlichen Fall nichts helfen würde und man eh nichts daran ändern könnte. Richtig sicher fühle ich mich nur wenn ich bei meiner Freundin schlafe.
Manche Symptome wie der Druck auf den Hals oder ein komisches Gefühl in der Brust sind mir geblieben und verstärken die Angstzustände vor dem schlafen gehen noch zusätzlich.

Das witzige daran ist aber dass ich 23 Jahre Alt bin, keine Herzinfarkte in der Familie vorliegen, 3 Ekgs und 1 Belastungsekg sowie 2 Herzultraschalls unauffällig waren und ich weder erhöhten Blutdruck habe, noch rauche und auch nicht übergewichtig bin. Also quasi bin ich eigentlich kerngesund, nur mein Cholesterin ist ein bisschen erhöht. 

Leider kriege ich die Gedanken und die Ängste nicht aus meinem Kopf. Habe auch nur die Angst vor dem einschlafen und sie bezieht sich auch nur auf den Schlaf was es noch absurder macht. 

Ende Januar habe ich einen Termin in einer psychosomatischen Ambulanz wo mir hoffentlich weitergeholfen wird, aber bis dahin ist noch einiges an Zeit hin und ich vernachlässige sogar mein Studium schon dadurch. Hat hier jemand Tipps was ich vielleicht mal versuchen könnte? Smile

Liebe Grüße
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#2
Hallo Rock,

herzlich willkommen im Forum.

Deine Angst vor dem plötzlichen Herztod ist ein weit verbreitetes Symtom bei einer Angsterkrankung. Besonders, dass man abends denkt man würde morgens nicht mehr aufwachen. Hatte ich auch mal, ich hab sogar abends meine ganzen Papiere bereitgelegt, falls ich in der Nacht sterben sollte und man mich irgendwann nach ein paar Tagen finden würde. Smile


Was eigentlich hinter diesem Symptom steckt, ist die Angst vor Kontrollverlust. Der Tod ist quasi das nonplusultra des Kontrollverlustes, und genau darum greift die Psyche auch so manchesmal darauf zurück.

Was helfen könnte ist, sich immer und immer wieder zusagen, dass man körperlich kerngesund ist, und diese Todesangst lediglich ein Symptom der Angst ist, wie ein Schnupfen bei einer Erkältung. Das ist zwar intellektuell leicht zu verstehen, aber es gefühlsmässig in sich aufzunehmen nicht so leicht.


lg Smile
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#3
Hallo Smile

Oje, ich glaube wir alle kennen das ein bisschen - die Angst vor einer bestimmten Krankheit/einem bestimmten Szenario. 
Bei mir ist es die Angst vor der Psychose, die mich immer wieder plagt. Du schreibst "Lustigerweise weiss ich selber, dass das total sinnlos ist", das ist genau das, was Du in Dir stärken musst, genau dieses Gewissen, dass es sich nur um Ängste handelt.
Aber es entsteht dann ein innerer Kampf, man weiss zwar, dass das alles nur im eigenen Kopf abgeht und zu 99% nicht eintreffen wird, dennoch gibt es im Inneren einen Impuls, der immer wieder Panik auslöst. 

Ich würde Dir ja sagen, dass Du dich darauf fokussieren sollst, dass du gründlich abgecheckt wurdest und alles ohne Befund ausgefallen ist. Doch ich weiss, dass solche Ergebnisse immer nur vorübergehend Ruhe verschaffen, denn bereits nach 1-2 Tagen fragt man sich, was wenn sich was verändert hat. 
Ich würde Dir wirklich davon abraten, im Internet nach Symptomen zu recherchieren oder Erfahrungsberichte von Patienten zu lesen. Denn man kann sich leider sehr schnell in etwas reinsteigern. 
In stressigen Phasen habe ich oft Soodbrennen, dass mir regelrecht ein Stechen im Brustbereich verursacht, da ich aber keine Angst vor einem Herzinfarkt habe, nehme ich es gelassen. Bemerke ich hingegen eine Veränderung meiner Psyche, es reicht schon, wenn bei einer Panikattacke meine Gedanken "schnell" ablaufen, was ja eigentlich in der Panik noch üblich ist - doch ich bin dann der festen Ãœberzeugung, dass DAS der Start einer Psychose ist und ich nicht mehr weit entfernt von einem kompletten Ausbruch der Krankheit bin. Man versetzt sich dann selbst in einen Teufelskreis, man nimmt ein harmloses Symptom als gefährlich auf, durch die Angst entstehen neue Symptome und das dreht sich dann immer weiter.. 
Ich konnte oft nächtelang nicht schlafen, aus der grossen Angst, ich könnte in einem psychotischen Zustand aufwachen. Durch den Schlafmangel hat sich aber alles nur noch verschlechtert und ich bekam dann Symptome durch den nicht genügenden Schlaf, die ich dann erneut als psychotische Symptome interpretierte. So verwickelte ich mich in eine Abwärtsspirale. 

Auch ich bin Studentin und merkte nach und nach wie meine Leistung unter diesen Zuständen leidet. Da ich kein Fan von chemischen Medikamenten bin, liess ich mir Substanzen auf pflanzlicher Basis verschreiben und hoffe nun, dass ich einigermassen zur Ruhe kommen werde. 
Schlussendlich können Medikamente nie eine komplette Heilung einbringen, sie helfen uns, mit den Symptomen fertig zu werden, doch die Kraft und der Wille müssen von Innen kommen. 

Was mir einigermassen hilft, ist die rationale Denkweise. Schlussendlich kannst du für Deinen Körper nur Gutes tun, aber wenn's dazu kommt, dann kommt es halt. Tönt in erster Linie vielleicht komisch, doch ganz ehrlich, kannst Du noch etwas ändern, ausser gesund zu leben? 
Ich versuche mich jetzt auf das Studium zu konzentrieren, mich gesund zu ernähren, genügend Schlaf zu bekommen und unnötigen Stress zu vermeiden. Das ist das, was ich aus eigener Kraft für mein Problem machen kann, denn Rest kann ich leider nicht beeinflussen und wenn ich Angst und Panik habe trage ich noch weniger zu einer Besserung bei. Ich muss zugeben, dass ich auch noch oft Probleme mit dieser Denkweise habe, doch es hat mir schon oft in panischen Situationen geholfen und ich merke nach und nach, wie ich immer besser damit umgehen kann. Es braucht halt alles seine Zeit. 

Bist Du zurzeit in Therapie? Es würde Dir sicher gut tun, vielleicht kann der Therapeut Dir individuell Tipps geben, wie Du am Besten mit der Situation umgehen könntest. 

Liebe Grüsse!
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#4
Hallo Leute,
danke für eure Antworten.

@FredFred:
Genauso ist es bei mir auch. Die Angst einzuschlafen und nicht mehr aufzuwachen. Tut echt gut zu hören dass ich damit nicht alleine bin.
Ja ich glaube daran liegt auch das Grundproblem. Habe auch immer leichte Angst vorm Fliegen, da man da ja auch keine Kontrolle über das was passiert hat und das ist denke ich beim schlaf auch so... 
Das versuche ich mir auch immer wieder einzureden aber ich hab das auch schon gemerkt dass das nicht so einfach ist. Aber ich werde mir einfach weiter Mühe geben das einzureden.
danke dir Smile

@livelover:
Genauso wie du das beschreibst ist es. Ich gebe mir immer Mühe mich darauf zu fokussieren und es klappt auch meistens, aber manchmal kommen dann wieder die negativen Gedanken durch und es ist wieder ein bisschen Angst vorhanden. Einerseits habe ich dann Angst um meine Lieben, da die ja viel weniger untersucht worden sind als ich und da die Chance sowas zu erleiden viel höher ist, andererseits dann doch wieder dass ich es selber bekomme trotz den ganzen Untersuchungen. Aber ich versuch inzwischen wie früher nicht mehr allzuviel darüber nachzudenken und mir bewusst zu machen wie verdammt klein die chance ist sowas zu haben.
Ich habe schon aufgehört deswegen zu googeln, muss mir da ein Beispiel an meinen Eltern nehmen, die glaube ich noch nie Krankheiten aus vorsicht gegoogelt haben. 
Es ist doch echt krass zu sehen wie unterschiedlich so Angstsituationen entstehen. Das glaube ich dir sehr gern dass man sich da immer mehr in eine Abwärtsspirale begibt. 

Ich wünsch dir natürlich alles Gute dass du das Bald richtig in den Griff kriegst. Habe in den schlimmsten Momenten wenn ich total unruhig bin auch ein pflanzliches Beruhigungsmittel das ich einnehme. Genauso sehe ich das auch, sie lindern nur die Symptome ab aber mehr auch nicht. 

Ja das hört sich absolut logisch an und ich werde versuchen das auch so zu implementieren. Man kann ja sowieso nur das Beeinflussen was im eigenen Machtbereich liegt und dem anderen muss man sich einfach fügen. Im Endeffekt führt die Angst und die Panik sowieso wieder nur zu mehr und mehr Stress, der ja auch alles andere als Gesund ist.

Ich habe Ende Januar einen Termin in einer psychosomatischen Ambulan, da werde ich das ganze Ansprechen und hoffentlich ein bisschen beraten werden Smile
Aber wie du schon selbst gesagt hast, braucht das alles auch seine Zeit. Da mir jetzt in den letzen 2 Monaten nichts gefehlt hat mach ich mir auch schon weniger Gedanken darüber und versuche mir selbst klarzumachen wie unrealistisch das alles ist.

Das einzige worüber ich mir aber immer wieder Gedanken mache ist was ist wenn meinen Eltern was passiert weil die ja viel weniger untersucht worden sind. Aber wenn ich ständig so denken würde dann müsste man ja vor allem Angst haben, vorm Autofahren, etc.

Ich wünsch dir alles Gute und danke für die Antwort Smile

Liebe Grüße an alle!
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