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Freundin mit Angststörung - Belastung für mich
#1
Question 
Guten Tag Liebes Forum,

ich hoffe ihr könnt mir in meiner Situation helfen, mir Tipps geben oder einfach nur lesen und mich damit unterstützen. 

Ich schreibe aus ein wenig Verzweiflung und auch aus Hoffnung auf Tipps o.Ä.. Es ist etwas heruntergebrochen, deswegen falls euch Informationen fehlen, fragt ruhig gerne.

Ich hab durch die Schule eine Freundin kennengelernt. Niemand mit dem ich jemals was anfangen würde, ein nettes Mädchen, welches sehr schüchtern ist. Wir haben eine echt gesunde und gute Freundschaft, erst neulich fingen wir an mit einer „Freundschaft mit gewissen Vorzügen". Jedoch machen ihre Angstzustände und ihre, durch eine Therapie zu der ich gleich kommen werde, Angststörung große Probleme für mich und meine Nerven. Es nervt mich mittlerweile sehr, dass ich jedes Wochenende mit ihr verbringen muss, - auch wenn wir mir die gewissen Vorzüge gefallen - da diese Wochenenden sehr erzwungen für mich sind, da es ihr sonst nicht gut geht und sie einsam ist. Ich muss einfach mein ganzes Leben und alles was ich mache auf sie abstimmen. Sogar die blauen Whatsapp Haken müssen unter allen Umständen an sein, sonst würde sie das aus dem Konzept bringen und sie würde die Sicherheit nicht haben, dass ich existiere und ihre Nachrichten lese. (Ich hatte diese heute ausgemacht). Sie hat vor vielleicht zwei drei Monaten eine Therapie angefangen, jedoch wurde diese beendet weil die Therapeutin nicht genug Plätze hätte für sie. Ich hab auch das Gefühl, dass diese Therapie nur eins erreicht hat: Sie versucht jetzt Wege zu finden sich zu beruhigen. Jedoch muss ich immer erreichbar für sie sein und wenn nicht, dann geht's ihr überhaupt nicht gut. 

Ich hoffe ihr könnt meine Verzweiflung derweilen irgendwo verstehen. Ich möchte ihr wirklich helfen, sodass sie nicht mit ihren Angstzuständen leben muss, bzw. sodass sie die irgendwie aushält ohne, dass ich da immer nachhelfen muss. Ich bin halt sehr eingeschränkt in dem was ich mache und frage mit diesem Thema nach Rat und natürlich möchte ich einfach nur etwas loswerden, was mich beschäftigt.

Jetzt habe ich noch eine Frage an euch, was ihr denkt... Im April bin ich mit der Schule fertig, sie jedoch ist eine Stufe unter mir. Dementsprechend werde ich sie nicht fast täglich in der Schule sehen. Sie weiß, dass ich mich sehr eingeschränkt fühle (weil ich es ihr andauernd schreibe), jedoch weiß ich nicht ganz was ich weiter noch machen muss, da mich diese Einschränkung wirklich stört. Sollte ich einfach bis April durchhalten und dann mich langsam, aber sicher, distanzieren? Beziehungsweise, was haltet ihr von der Situation? 

Ich hoffe ich hab's irgendwie verständlich dargestellt und hoffe ihr könnt mir dazu ein wenig helfen, eine Meinung formulieren oder Ähnliches. 

Mit freundlichen Weihnachtsgrüßen,
euer Caramehl
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#2
Hallo Caramehl,

herzlich willkommen bei uns im Forum
So vereinnahmen solltest du dich nicht lassen. Du hast ja auch dein eigenes Leben und bist nicht dafür verantwortlich, dass es ihr gut geht. Sicher kannst du ihr etwas helfen. Sie soll ja auch selbständig lernen, dass es ihr gut geht. Nicht nur, wenn du bei ihr bist.

Gruß
Karin
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#3
Hi Caramehl

Das klingt echt nicht toll, ist sicherlich für beide Seiten eine schwere Situation. 
Das Hauptproblem liegt meiner Meinung nach darin, dass sie zurzeit keine Therapie besucht. Denn sie versucht sich jetzt zu "therapieren" indem sie sich an Dinge, oder in diesem Fall Personen, klammert, die ihr gut tun. Dadurch hat sie die Hoffnung, dass sie von einer fremden Hilfe (Therapeutin) loskommt und somit du ihr Anker bist. 
Natürlich kann es sein, dass ich mich täusche, doch ich kenne die Gefahr aus eigener Erfahrung, man muss aber stark genug sein, um zu weissen, dass das eigene Wohl sowie Glück nicht von anderen Personen abhängen kann und auch nicht darf. 
Du fühlst dich verantwortlich, was ich nachvollziehen kann, da du sie sicherlich magst. Das Problem ist, wie du schon beschrieben hast, dass du darunter leidest. Doch ich bin mir sicher, dass sie das weiss, nicht nur, weil du es ihr schreibst, sondern da die meisten Angstpatienten wissen, wie mühsam sie sind/sein können. Durch diese Erkenntnis steigt ihre Angst, die Angst Dich zu verlieren, dadurch ihren Halt zu verlieren. Somit ist sie in einem Teufelskreis. 
Du musst aber klare Grenzen setzen, denn wenn du keine Grenzen setzt, wird sie immer weitere Ideen ans Licht bringen, wieso du dich ihr anpassen müsstest, da sie ja ansonsten keine Sicherheit hat. Es ist weder für dich, noch für sie fördernd, wenn du dich ihr fügst. 
Am Besten hilfst du ihr indem du einen Therapieplatz suchst, natürlich kannst du dich auch distanzieren, doch dir liegt offensichtlich was an ihr, sonst würdest du uns nicht um Rat bitten. Deshalb denke ich, die beste Lösung ist, wenn du ihren Halt auf eine andere Person zentrierst, am besten auf sich selbst oder in Hobbies, Orte. 
Such ihr eine gute Therapeutin, dann wird es euch sicherlich schnell besser gehen! 

Liebe Grüsse und frohe Festtage!
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#4
(25.12.2018, 11:46)lifelover schrieb: Das klingt echt nicht toll, ist sicherlich für beide Seiten eine schwere Situation. 
Das Hauptproblem liegt meiner Meinung nach darin, dass sie zurzeit keine Therapie besucht. Denn sie versucht sich jetzt zu "therapieren" indem sie sich an Dinge, oder in diesem Fall Personen, klammert, die ihr gut tun. Dadurch hat sie die Hoffnung, dass sie von einer fremden Hilfe (Therapeutin) loskommt und somit du ihr Anker bist. 

Hi lifelover, 
Ich merke, dass du die Situation perfekt eingeschätzt hast, weil es mit meiner und einigen anderen Einschätzungen übereinstimmt. 
Ich finde auch, dass sie definitiv eine weitere Therapie braucht, damit es ihr langfristig gut gehen kann, ohne dass ich immer für sie da sein muss. 

Ich habe sie darum gebeten mir auf folgende Frage eine ausführliche „Nein, weil [...]" Antwort zu geben. "Möchtest du noch eine Therapie?" 
Die Antwort: 
"Nein, weil ich bereits eine gemacht habe. Da habe ich gelernt mir selbst einzugestehen was mir gut tut und was nicht. Zu Hause komme ich damit klar weil ich einen mehr oder weniger perfekten Lösungsweg für mich entwickelt habe. Wenn ich unterwegs bin braucht es halt manchmal etwas länger wieder klarzukommen, da es eine neue Umgebung ist. Solange ich es immer wieder schaffe mir einen Lösungsweg alleine zu finden, finde ich eine Therapie halt unnötig."

Ich weiß wirklich nicht wie ich sie dazu überreden, bzw dazu bringen soll sich noch eine weitere Therapie zu suchen. Ihre letzte und einzige Therapie wurde halt abrupt beendet, da sie eh schon fast fertig war, es waren nur noch so 3-4 Sitzungen geplant, jedoch war die Praxis überfüllt und so wurden fast fertige Patienten aussortiert. Die Therapeutin sagte es wäre eine Neurologische Angststörung, jedoch will meine Freundin keine Tabletten nehmen, weil diese dusslig machen und man deswegen kein Auto fahren kann. Sie macht gerade den Führerschein. (Das sagt sie, ich weiß nicht ob das stimmt... Stimmt das ? ) 

Mir fehlt zum guten argumentieren - warum noch eine weitere Therapie etwas nützen würde - halt die Info, was mit so einer Therapie erreicht werden könnte. Vielleicht haben ja du und andere Ideen wie ich sie wenigstens dazu anregen könnte darüber nachzudenken. 

Danke nochmals für die schnellen Antworten.
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#5
Ich würde ganz sicher mal das Argument aufbringen, dass sie für sich noch keinen Lösungsweg gefunden hat, denn dann würde sie sich nicht so an dich klammern und deine Hilfe auf Abruf benötigen. 
Ich kenne es halt eher da ich für mein junges Alter körperlich sehr krank bin und schon sehr viele OP's hinter mir habe, dadurch entwickelten sich bei mir die Ängste. Ich habe aber gemerkt, dass man sein Glück und seinen Zustand niemals von jemandem abhängig machen darf. Denn es gibt keine Garantie dafür, dass ein Mensch in deinem Leben bleibt, egal aus welchen Gründen. 
Solange man überglücklich ist mit einer Person, dann aber völlig am Boden zerstört ist, wenn die Person mal nicht erreichbar ist, was ja normal ist man kann nicht 24/7 erreichbar sein, dann läuft was schief. 
Sie kann in dem Sinn nichts dafür, Angstpatienten klammern sich halt schnell an das, was ihnen gut tut, da alle von der Angst und den schweren Zuständen loskommen möchten, doch leider ist das nicht die richtige Lösung. 

Deshalb ist eine Therapie wichtig, sehr wichtig sogar. Ich glaube sie wird erst eine Beginnen, wenn sie sozusagen selbst zu der Erkenntnis kommt, dass sie eine braucht. Du musst sie sozusagen dazu leiten, eine Therapie einzugehen. Ihre Persönlichkeit kennen wir halt nicht, doch es tönt sehr danach, dass sie es sich bewusst ist, dass du langsam genervt bis und die Situation nicht mehr ertragen kannst, sie hat jedoch das Gefühl, dass sie sich, in dem sie sich an dich klammert, sozusagen rettet. Also vielleicht liege ich auch falsch!
Aber du solltest ihr auch klar machen, dass du ihr Unterstützung gibst, ABER nicht ihr Seelensorger sein kannst. 

Mit Medikamenten habe ich keine Erfahrung. Doch von dem was ich hier von anderen gelesen habe, denke ich sehr wohl, dass das stimmen kann. 
Es wirkt sich ja auf die Psyche aus und kann somit auch für die Reflexe und Reaktionszeit eine Auswirkung haben. 


Doch es gibt so viele Möglichkeiten, ich denke es ist wichtig, erst einmal einen wirklich guten Therapeuten zu finden, der auch nicht sofort zu Tabletten greift! Oft kann man das Problem auch ohne Tabletten in Griff bekommen, das könnte doch eine super Motivation für sie sein. Dass sie sich einen Therapeuten sucht, der mit ihr einen Weg sucht, der ohne Tabletten verläuft.

Wie oft sehr ihr euch zuerzeit noch? Bist du kühler im Umgang mit ihr?
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#6
(25.12.2018, 16:55)lifelover schrieb: Wie oft sehr ihr euch zuerzeit noch? Bist du kühler im Umgang mit ihr?

Momentan (da keine Schule ist und sie im Urlaub) sehen wir uns gar nicht. Ansonsten normalerweise, wenn Schule ist, fast täglich. Wochenenden sind meist auch bei ihr zu verbringen.
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#7
Wie geht sie denn mit der Situation um, dass ihr euch nicht sieht? Musst du also, falls ich das richtig verstanden habe, sozusagen Tag und Nacht erreichbar sein und falls du das nicht bist, dann "tickt" sie aus?
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#8
Ja. Gestern und Vorgestern waren die reinste Hölle und ich war nur am Handy um mit ihr zu schreiben. Es war / ist sehr stressig.
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#9
Du musst einen Ausweg finden! Ansonsten geht IHR BEIDE an dieser Situation kaputt! 
Falls du sie aber wirklich magst, dann brich den Kontakt nicht einfach so ab, das würde sie zerstören, da man sehr merkt, dass sie ihren Zustand von anderen abhängig macht. 
Ich würde wie folgt vorgehen, dass du ihr klar machst, dass sie sich einkriegen muss. Das heisst, wenn sie wieder beginnt "hysterisch" zu werden, dass du dann einfach Stop sagst und vielleicht das Handy weglegst. Aber nicht in der Art und Weise von Ignoranz, sondern so, dass sie merkt, dass es dir inzwischen wirklich schlecht geht. Ich denke so die ersten 1-2 Tage wird sie vielleicht noch hysterischer, doch danach wird sie merken, dass sie dich so nur verlieren wird. Aber du sollst ihr auch immer wiederholen, dass dir was an ihr liegt und du auch sehr gerne ihre Unterstützung bist, aber nicht mehr, dass du auch deine Grenzen hast. 
Du darfst nicht zu abrupt handeln und schon gar nicht ohne Erklärung, das würde sie kaputt machen, vor allem noch wegen der Distanz, so wie ich sie einschätze würde sie sogar zurück reisen, nur um dich zu konfrontieren. 


Verstehst du in etwa, was ich meine?  016
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#10
Ich denk schon. Werde es versuchen, falls es sich ergibt.
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#11
Hallo 

ich wollte nachfragen, wie es bei Dir und deiner Freundin inzwischen aussieht?
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#12
Hallo Caramehl,

ich finde es einfach furchtbar, dass deine Freundin ihre Probleme auf dich abwälzt.

Du kannst ihr nicht helfen, sondern sie nur unterstützen.

Ich würde irh wirklich die Pistole auf die Brust setzen und sagen, dass sie sich entweder einen neuen therapieplatz sucht oder ihr euch trennen müsst.

Anders geht es nicht.

Willst du die Beziehung denn noch?

VG
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#13
Mohn Caramehl,

Ich habe so bisschen das Gefühl, jedenfalls schwingt es für mich so mit, als empfindet die junge Dame mehr als Freundschaft plus für Dich. Was ja auch völlig ok wäre. Nur Du musst Dir selbst darüber klar sein, wie Du weiterverfahren willst. Bei den Vereinnahmungen kann ich mir nur schwerlich vorstellen, dass es für Dich in Richtung feste Beziehung gehen würde.

Ich habe früher auch mal in Beziehungen geklammert. Zwar nicht so extrem wie Deine Freundin, aber schon recht massiv. Mittlerweile habe ich mir das völlig abgewöhnt. Es war zwar ein langer Prozess, aber ein erfolgreicher und dies auch ohne Therapie. Zum Glück hatte ich sehr gute Freunde als Ratgeber, als es dann wegen meiner Klammerei damals in die Brüche ging. Naja, dies ist eine andere Geschichte.

Was vielleicht helfen würde (ist zwar etwas krass in diesem Fall, aber evtl. wirkungsvoll), dich für ein paar Tage ganz zurück zu ziehen. Nichts beantworten, keine whatsapp, keine e-Mails, keine Anrufe, keine SMS, nix. Und dann nach ein paar Tagen zu ihr sagen, dass genau DIESES dabei herauskommt, wenn sie Dich für ihre Ängste weiterhin verantwortlich macht und sich keinen neuen Therapieplatz sucht. Rosskuren sollen ja hin und wieder mal Wunder wirken ;-)

Viele Grüße von Jens
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