Dieses Forum nutzt Cookies
Dieses Forum verwendet Cookies, um deine Login-Informationen zu speichern, wenn du registriert bist, und deinen letzten Besuch, wenn du es nicht bist. Cookies sind kleine Textdokumente, die auf deinem Computer gespeichert sind; Die von diesem Forum gesetzten Cookies düfen nur auf dieser Website verwendet werden und stellen kein Sicherheitsrisiko dar. Cookies auf diesem Forum speichern auch die spezifischen Themen, die du gelesen hast und wann du zum letzten Mal gelesen hast. Bitte bestätige, ob du diese Cookies akzeptierst oder ablehnst.

Ein Cookie wird in deinem Browser unabhängig von der Wahl gespeichert, um zu verhindern, dass dir diese Frage erneut gestellt wird. Du kannst deine Cookie-Einstellungen jederzeit über den Link in der Fußzeile ändern.

Neu hier - Hallo gesagt
#1
Guten Morgen !

Ich bin neu hier und wollte mich kurz vorstellen.
Ich bin 42 Jahre alt und habe das folgende Problem / die folgenden Probleme :

Ich habe schon seit Jahren, Angst vor ernstzunehmenden Erkrankungen. Teilweise so schlimm, dass Symptome erst verschwinden / verschwunden sind, wenn ich von einem Arzt die Versicherung hatte, dass ich nichts habe. Aber auch immer damit verbunden, dass ich zum Arzt gegangen bin, wenn ich Symptome hatte, die ich mir selber nicht erklären konnte und die von selbst nicht verschwunden sind.
Ich mache schon seit Jahren eine Psychotherapie und habe Stopp-Technik und Entdramatisierung erklärt bekommen.
Es wurde auch irgendwann besser und die Probleme waren nicht mehr so schlimm. Ich hatte auch nie das Gefühl einer "richtigen" Panik, sondern halt immer "nur" Sorgen und ständig Gedanken machen...
Im April / Mai hatte ich dann ganz extreme Probleme : Herzschmerzen, Schwindel, Kurzatmigkeit, schnell Erschöpfung bei geringer körperlicher Belastung.
Mein Hausarzt hat mich dann auch umgehend zum Kardiologen geschickt, der mich gründlich auf den Kopf gestellt hat. Diagnose : Nix. Ich habe zur Sicherheit sogar eine Myokardszinitigrafie bekommen, das ist ein Bildgebungsverfahren, bei dem Erkrankungen / Veränderungen / Verengungen der Herzkranzgefässe überprüft werden, auch hier war alles OK.
Meine Symptome verschwanden dann auch irgendwann wieder von selbst.
Ende Juni hatte ich eine OP, weil ich schon lange einer chronischen Darmerkrankung mit Entzündungen gelitten habe (Divertikulose). Vor der OP hatte ich auch keine Angst, sie verlief reibungslos und danach hatte ich das Gefühl, ich könnte Bäume ausreissen. Ich hatte nicht mal mehr Kopfschmerzen.
Jetzt habe ich seit zwei Wochen ca. wieder die "Herzsymptome" mit Schwindel, Kurzatmigkeit usw. und bin eigentlich geneigt, wieder zum Kardiologen zu gehen. Auch wenn der Kopf mir sagt "du hattest im Mai nix, im Krankenhaus war nix, dann wird jetzt auch nichts sein"...
Neu ist, dass ich das Gefühl habe, mein Zustand verschlimmert sich : Herzrasen, Unwohlsein, das Gefühl "ich kippe gleich um" usw. habe ich jetzt  fast durchgehend, was vorher nicht so war. 
Samstag hatte ich dann wohl das erste Mal eine "richtige" Panikattacke : Ohne das es mir schlecht ging /ich Symptome hatte oder mir Gedanken gemacht habe, hatte ich Schweissausbrüche, Schwindel, trockenen Mund. Allerdings das Ganze bei 140 km/h auf der Autobahn am Steuer. Sehr unangenehm...
Ich bin jetzt an dem Punkt, wo ich befürchte, eine "echte" Angst- / Panikstörung zu entwickeln, wo es vorher nie so schlimm war, da ich fast durchgehend auch Angstsymptome habe.
Ich habe "zur Sicherheit" / "Im Notfall" von meinem Therapeuten Lorazepam verschrieben bekommen, die ich auch lange gar nicht genommen habe, erst in der Phase April / Mai und jetzt wieder seit zwei Wochen desöfteren. Ich habe auch das Gefühl, dass sie mir helfen, aber ich möchte eine Dauermedikation vermeiden...
Ich weiss langsam nicht mehr, was ich tun soll, weil ich das Ganze langsam auf meinen Job auswirkt und mein Privatleben. Ich hab Schwierigkeiten, mich zu konzentrieren, dazu habe ich einen körperlich anstrengenden Job, bei dem ich so an meine Grenzen stosse.
Zu Hause hab ich auf nix Lust und sitze fast nur noch auf dem Sofa, wo ich mich frage, wie lange meine Freundin das mitmacht...

Zu meinem "Hintergrund" :
Mein Vater selbst hatte 2003 einen schweren Herzinfarkt auf Grund verengter Gefässe wegen Diabetes. Den hat er gerade zu überstanden.
Vor knapp drei Jahren gab es Komplikationen bei einer kleinen OP bei ihm, er hat sich einen Keim eingefangen, der sich auf die Nieren ausgewirkt hat.
Seitdem ist er teilweise pflegebedürftig und hat in diesen drei Jahren fast durchgehend in Krankenhäusern Pflegeheimen gelegen, sich aber wieder gefangen. Es geht jetzt einigermassen.
Ich habe zum 01.09. intern meine Position in der Firma gewechselt, habe ich jetzt quasi meinen Traumjob mit Führungsverantwortung.  
Ich hatte mir anfangs Gedanken gemacht, ob ich den Job packe, habe aber von meinem Chef bis jetzt gutes Feedback bekommen, er ist zufrieden.
Soviel dazu, was evtl. Einfluss auf meine Beschwerden haben könnte...
Was jetzt konkret bleibt, sind halt meine "Herzsymptome" und meine vermutlich gestiegene Angststörung.
Ich muss sagen, dass ich mittlerweile ziemlich ratlos und verzweifelt bin, weil es mir schlicht an Lebensqualität fehlt...
Zitieren
#2
Hallo Daniel,

herzlich willkommen im Forum.

Anscheinend leidest Du ja schon sehr lange an einer Angststörung, die sich aber die letzen Jahre immer stärker bemerkbar macht. Die Symptome, die Du beschreibst, passen sehr gut dazu, und die meisten hier im Forum kennen die mehr oder weniger.

Es ist sehr gut möglich, dass die Erkrankung Deines Vaters Deine Psyche belastet hat, oder dass auch der neue Job, der zwar Spaß macht, aber auch jede Menge Druck erzeugt, der Erkrankung Vorschub gibt.

Machst Du denn im Augenblick noch Therapie, und welche? Was sagt der Facharzt (Psychiater) zu Deiner Erkrankung? Wären vielleicht noch andere Medikamente sinnvoll?


lg
Zitieren
#3
(22.10.2018, 08:37)FredFred schrieb: Hallo Daniel,

herzlich willkommen im Forum.

Anscheinend leidest Du ja schon sehr lange an einer Angststörung, die sich aber die letzen Jahre immer stärker bemerkbar macht. Die Symptome, die Du beschreibst, passen sehr gut dazu, und die meisten hier im Forum kennen die mehr oder weniger.

Es ist sehr gut möglich, dass die Erkrankung Deines Vaters Deine Psyche belastet hat, oder dass auch der neue Job, der zwar Spaß macht, aber auch jede Menge Druck erzeugt, der Erkrankung Vorschub gibt.

Machst Du denn im Augenblick noch Therapie, und welche? Was sagt der Facharzt (Psychiater) zu Deiner Erkrankung? Wären vielleicht noch andere Medikamente sinnvoll?


lg

Hallo...
Danke erstmal für die fixe Antwort.
Komme gerade vom Kardiologen, ausser ein bisschen hoher Blutdruck war natürlich nix, wie zu erwarten war.
Schwindelig ist mir noch immer...

Aktuell bin ich alle 2-4 Wochen bei meinem Psychotherapeuten, mit dem ich das alles ja schon mehrfach besprochen habe.
Lt. ihm bin ich einigermassen stabil und nicht ernstlich "richtig" psychisch krank. Ich habe aber ein gutes Verhältnis zu ihm, vertraue ihm und denke schon, dass er mich da ernst nimmt. Deswegen glaube ich das erstmal so.
Freitag hab ich meine nächste Sitzung, da werde ich mal drängen, dass es bei mir schlimmer geworden scheint und wir evtl. was ändern müssen...
Zitieren
#4
"Zu Hause hab ich auf nix Lust und sitze fast nur noch auf dem Sofa"

schreit für mich nach Ãœberlastung. Bei mir werden die ganzen Angstgeschichten auch immer dann schlimmer wenn ich mich nicht gut genug um mich selbst kümmere - meine Therapeutin gab mir da das innere Kind an die Hand, ist eine "Methode" (eher ein Langzeitprozess finde ich) mit der man sich selbst richtig gut screenen kann was man eigentlich gerade braucht, worauf man wirklich Lust hat usw. damit hab ichs auch immer geschafft durch diesen "Angstschleier" zu schauen um an die eigenen wahren Wünsche zu kommen. Kannst ja mal deinen Therapeuten drauf anhauen was das ist, ob ers kennt usw. empfehlen wird ers allemal denke ich. Man kann ja nix kaputtmachen wenn man sich nur die richtigen Fragen auf die richtige Weise stellt Wink

Ich habe das eigentlich im Zusammenhang mit (tiefenpsychologischer) Traumatherapie an die Hand bekommen aber das wirkt auch ganz generell im Leben wahre Wunder. Zum Beispiel wenn man sich bei wichtigen Entscheidungen nicht sicher ist und sowas. Sonst würde ich mit dem Therapeuten mal über Entspannungsmethoden wie die Bauchatmung reden. Hoffe es hilft!

Viele Grüße
Zitieren
#5
So.
Eine kurze "Wasserstandsmeldung" von mir :
Schwindel und Herzschmerzen sind deutlich besser geworden, nahezu weg.
Was bleibt sind oft leichte Kopfschmerzen und das Gefühl, nicht richtig atmen zu können. Letzteres empfinde ich als besonders unangenehm...
Wenn ich Lorazepam nehme, hilft es. Jedoch möchte ich eine Dauermedikation vermeiden. Ich nehme es nicht "automatisch", sondern "nur" wenn es besonders schlimm ist, das war aber auch nahezu täglich momentan.
Mein Therapeut meinte aber heute, er denke, dass wir das Ganze in den Griff bekommen können und er sich da keine Sorgen macht. Ich bin gespannt und leider twas pessimistisch.
Ich habe generell schon das Gefühl, dass es "schlimmer" wird, wenn auch körperliche Symptome weniger stark scheinen, weil ich fast durchgehend das Gefühl habe, unter "Hochspannung" zu stehen und angespannt zu sein und jetzt auch kleine Dinge in Panikattacken übergehen zu scheinen, was beides vorher nicht so war.
War heute Einkaufen und musste kurz überlegen, was ich brauche und habe sofort Herzrasen, Schweissausbruch usw bekommen, find eich schon gruselig und passenderweise "beängstigend"....
Irgendwie geht es von der "Herzangst" ab und zu in einer dauerhafte Angstphase über... Sad
Zitieren
#6
Das wird aber sicher auch wieder besser.
Zitieren
#7
So...
Nach einer Zeit, in der es mir besser ging, wieder aktuell ein Tief / Loch  051

Hatte vergessen, Eines zu erwähnen / zu erzählen :
Ich hatte Ende Juni eine OP am Darm, wo im Vorfeld uA auch ein kompletter Organ CT durchgeführt wurde.
OP ist gut verlaufen, nach 6 Wochen war ich wieder "fit"...
Aktuell wieder oft Verdauungsbeschwerden und Schmerzen, wohl mit dem Wissen, dass nach der OP alles OK war und ich ja auch im Krankenhaus gründlich durchgecheckt wurde...
Vorher durchgehende Ãœbelkeit, dass ich sogar einen Magenspiegelung bekam - natürlich alles OK...
Zu den Verdauungsproblemen halt auch wieder häufig Schwindel und Kopfweh mit dem üblichen "sich selbst verrückt machen" und Horrorgeschichten im Kopf. Das in meinem Umfeld aktuell einige menschen fiese Krankheiten haben bzw. auch leider daran verstorben sind, macht es nicht leichter.
Ständig dieses "es wird doch nicht dieses oder jenes sein"...
Irgendwie kommt, sobald ein Symptom als organisch unbedenklich bewertet wird, ein neues dazu.
Im Moment fällt mir der Alltag enorm schwer und ich habe Schwierigkeit, auf der Arbeit konzentriert zu bleiben und keine Fehler zu machen.
Dazu halt Führungsposition mit entsprechender Verantwortung und "Mehrarbeit".
Aktuell ist es wirklich schlimm  051
Zitieren
#8
...die Verdauungsschwierigkeiten brachten mich ins Krankenhaus, wo ich operiert wurde. Dort nach Untersuchung nichts Ernsthaftes festgestellt, nehme jetzt vier Tage ein Verdauungspräparat, jetzt ist es besser. Schwindel + Kopfweh sind auch besser, dafür aber nahtloser Ãœbergang zu Lungenschmerzen / Lungenstichen, die meinen Kopf jetzt irre machen.
Es ist wirklich zum heulen, ganz extreme Verschiebung von einem Symptom zum nächsten, immer mit Todesangst verbunden.
Lebensqualität derzeit nicht vorhanden. Auf der Arbeit ist ungeheure Konzentration notwendig, zu Hause / freie Tage / Freizeit kann ich nicht geniessen, weil ich mich dann verrückt mache.
Ich bin wirklich verzweifelt.  051 051
Zitieren
#9
Hallo Daniel 
All die Symptome die du beschreibt auch dieses kommen und gehen der Symptome kenne ich nur zu gut 
Ich leide selbst seit drei Jahren an kopfkribbeln und Druck 
Ohrengeräusch,Schwindel Benommenheit Müdigkeit schmerzen hier und da 
Mir fällt es immernoch schwer zu akzeptieren das es "nur" die psyche ist 
Unsere Gedanken beeinflussten die Symptome musste ich feststellen positive Ablenkung und die Symptome sind besser oder gar weg 
Funktioniert bei mir aber leider nicht länger als eine Woche 
LG
Zitieren
#10
Momentan geht bei mir gar nix mehr
Zitieren