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Wie ich meine Angststörung überwunden habe
#1
Hallo ihr schönen Menschen. Erst einmal zu meiner Person, da ich neu in diesem Forum bin. Mein Name ist Andre, ich bin 29 Jahre als und komme aus Dortmund. Ich litt 6 Jahre lang an einer Angststörung (erst Emetophobie, später generalisiert). Ich möchte mit euch meine Geschichte teilen, da man ja so selten von "richtigen" Erfolgserlebnissen liest oder hört. Diese fehlenden Erfolgserlebnisse liegen aber meiner Meinung nach nicht daran, dass es sie nicht gibt, sondern einfach daran, dass Menschen die ihre Angststörung überwunden haben einfach wieder ihrem normalen Leben nachgehen wollen und sich nicht mehr großartig mit dem Thema auseinandersetzen wollen. Das führt natürlich dazu, dass ein falsches Bild im Bezug auf "Heilung" vermittelt wird.

Bei mir fing alles mit einer stressbedingten Panikattacke an, bei der ich mich letztendlich vor fremden Menschen übergeben musste. Daraus ist ein Angstmonster geworden, welches dazu geführt hat, dass ich über Wochen hinweg nicht richtig essen konnte (Angst vor dem Ãœbergeben). Habe immer nur leichte und kleine Portionen gegessen. Habe dementsprechend abgenommen und teilweise nurnoch 65kg auf die Waage gebracht (als Mann, 186cm groß). Die Angst vor dem "öffentlichen" essen, sprich Restaurants etc. hat mich über Jahre hinweg verfolgt und war auch der Part, der sich am schwersten abtrainieren ließ.

Zirka 4 Jahre in der Angststörung kam der Augenblick, an dem mir klar wurde, dass ich was ändern muss. Die Symptome waren sehr ausgeprägt und die kleinsten Tätigkeiten (z.B Einladung zu einem Geburtstag) haben dazu geführt, dass ich tage- oder sogar wochenlang nicht richtig schlafen konnte, da die Grübelei einfach überhand genommen hat. Schlafstörungen, hoher Blutdruck , Schwindel und Ãœbelkeit waren bei mir an der Tagesordnung. Was macht man also, wenn man keine Ahnung hat was los ist? Sich bilden! Das war mein Gedankengang. Also mussten Bücher her. Das erste Buch was ich mir gekauft habe war "wenn plötzlich die Angst kommt" von Roger Baker.

Darin ging es um das übliche: Wie entsteht Angst, welche Auslöser gibt es...ihr kennt das Lied. Wenn ich mich recht erinnere ging es in dem Buch hauptsächlich darum, dass Angst von Gedanken gesteuert wird, die auch der eigentliche Auslöser sind. Um jetzt nicht zu weit auszuschweifen mache ich mal einen kleinen Sprung. Durch diese Gedankengeschichte bin ich über Google auf Studien aufmerksam geworden, in denen es um Meditation ging. Das war dann auch einer der Schwerpunkte auf den ich mich konzentriert hab. Im Endeffekt waren meine Steckenpferde dann: Meditation, Persönlichkeitsentwicklung und Stressbewältigung (Panik ist nichts anderes als übermäßiger Stress).

An diesen Aspekten habe ich dann lange Zeit gepfeilt (ca. 2 Jahre). Der Anfang war sehr hart, da man immer auf schnelle Ergebnisse und Erfolge hofft, diese aber ausbleiben. Doch irgendwann war es soweit. Die ersten Erfolgserlebnisse. Ich konnte wieder alleine vor die Tür, einkaufen etc. Diese Erfolgserlebnisse sorgten für Hoffnung und gaben mir die nötige Disziplin, dran zu bleiben. Heute würde ich fast sagen, dass ich sogar ausgeglichener als VOR der Angststörung bin. Meiner Meinung nach der wichtigste Faktor: Den eigenen Gedanken die Kontrolle abnehmen und Kontrolle über die eigenen Gedanken aufbauen. Das war bei mir das große Problem. Tage vor dem eigentlichen Ereignis sprudelte es im Kopf nur so vor negativer Gedanken, die dann auch letztendlich der Auslöser für das ganze Leid waren. 

Ich möchte euch auf diesem Weg auch mal ein paar Anlaufstellen mit auf den Weg geben, die mir auf meinem Weg geholfen haben:
Youtube-Kanäle (englisch) -> Actualized.org, Koi Fresco, Dakotawint, Prince Ea
Youtube-Kanäle (deutsch) -> Mojo Di

Ich betreibe mittlerweile außerdem einen eigenen Blog zum Thema Persönlichkeitsentwicklung -> [url=https://www.mindeed.de/blog][/url](falls Links hier nicht gestattet sind, möge ein Admin diese  entfernen)[Link entfernt, da er Werbung enthält, Gustl]

Ich wünsche euch ein angenehmes Wochenende. Haltet die Ohren steif. Wir werden hier noch das ein oder andere mal voneinander lesen Wink
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#2
Hallo und schön dich hier zu haben.
Erst mal große Klasse das du deine Angststörung überwunden hast. Es freut mich richtig davon zu lesen. Ich selbst leide erst seit circa drei Monaten an P&A und habe auch seit einigen Tagen Fortschritte gemacht. Ich habe eine Psychologin auf YouTube gefunden. Und dank ihr erstmal meine Angst verstanden. Nämlich das diese Gedanken diese ständig negativen Gedanken diese Angst nur hervorrufen. Und somit dann irgendwann auch die Panik. Ich habe dann mit PME begonnen und den angstkreislauf unterbrochen mit ständigem unterbrechen und hinterfragen der angstgedanken.
Sprich deine Ängste und Gedanken sind nicht die Realität. Ich habe angefangen meine Gedanken wieder mehr zu kontrollieren und somit hatte ich ein rapides Erfolgserlebnis. Ich meditiere gerne und mache Achtsamkeitsübungen das hilft dem ganzen. Außerdem fand ich es auch wichtig mich gedanklich meinen Ängsten zu stellen. Sich in die Ängste und Panik hinein zu denken und somit zu erzeugen und dann diese mit den Gedanken effektiv verarbeiten.
Ich stehe noch am Anfang meines weges aber bin sehr zuversichtlich.
Ich weiß es wird nicht von heute auf morgen weg gehen aber wer dran bleibt den belohnt das leben.

Ich empfehle dazu Bossimkopf. Dieses Programm hat mir weiter geholfen.

Mfg Sascha
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#3
Sehr bemerkenswert, dass du so schnell zum Thema Meditation & Achtsamkeit gefunden hast. Damit bist du definitiv auf dem richtigen Weg!
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#4
Ja ich merke es auch schon. Natürlich klappt es noch nicht immer. Bzw mal besser und mal schlechter aber ich bin auch erst circa eine Woche dabei diese Dinge durchzuführen. Ich konnte sogar schon meinen Panickattacken auf den Grund gehen und weiß woher sie kommen und wieso sie gekommen ist. Wenn man die Angst erst mal verstanden hat fällt es einem leichter. Nur Frage ich mich jetzt immer ob ich die Angst bekämpfen und Konfrontieren soll oder ob ich sie lieber immer wieder annehmen soll.
Beides klappt auf seine Art und Weise finde ich. Hast du da eventuell einen Rat?
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#5
Konfrontation hat meiner Meinung nach nicht unbedingt was mit bekämpfen zu tun. Du musst die Angst akzeptieren, was nicht heisst das du um die Konfrontation herum kommst. Die schlechten Verhaltensmuster, die man sich angeeignet hat müssen auch wieder ausgemerzt werden. Durch die Konfrontation machst du deinem Hirn klar, dass die Situation doch gar nicht so schlimm ist, wie es annimmt.
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#6
Ja da hast du recht. Bisher habe ich 2 mal noch eine Panikattacke gehabt in den letzten paar Tagen ich habe sie durch intensives Nachdenken über die erste Panikattacke ausgelöst und beim anderen mal durch eine Zigarette (hab mit dem rauchen aufgehört nach der ersten Panikattacke haben Zigaretten diese Attacken begünstigt) Dann habe ich mich hingesetzt und eine Achtsamkeitsübung gemacht die Angst zugelassen und meinem Kopf immer wieder gesagt alles ist Normal und In Ordnung nimm die Angst an als einen Teil von dir bis es irgendwann vorbei war. Danach habe ich mich so extrem befreit gefühlt. Toll. Soll ich das nun weiterhin so "extrem" üben oder einfach mit Sport Meditation und PME etc weiter machen?
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#7
Man braucht nicht unbedingt "extrem" üben. Die Hauptsache ist, dass du an deinem Achtsamkeitstraining dranbleibst und das weiter ausbaust. Wenn Angst verspuerst, weisst du dann direkt wie diese entstanden ist und sie wird im Keim erstickt. Es ist ja bei Angst so, dass du dich andauernd an die negativen Ereignisse zurueckerinnerst, wenn du in einer aehnlichen Situation bist. Da sich bei dir ja schon die positiven Erlebnisse blicken lassen, kannst du an diesen festhalten und dich an diese erinnern wenn es dir wieder schlechter geht.

Wenn man merkt, dass wieder etwas in einem aufsteigt, einfach ruhig in den Bauch atmen und auf die Atmung konzentrieren. Dann ist das Ganze schneller verflogen als man gucken kann Wink
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#8
Danke :-)
Ich hoffe das auch andere diesen Weg finden und ihn für sich nutzen. Den um Angst zu überwinden muss man einfach den Arsch hoch kriegen und was dafür tun.
Un wer dran bleibt den belohnt das Leben :-)
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#9
Amen.
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#10
Für die, die hier noch evtl mitlesen -> meine Facebookgruppe zum Thema Angst&Panik: https://www.facebook.com/groups/1520644431398673/
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