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Bin fertig mit meinen Nerven
#1
Hallo Leute,

Ich bin neu in diesem Forum und wollte mich mit Gleichgesinnten über meine derzeitige Situation austauschen. Mein Freund hat eine Angst-, Zwangsstörung, Depression und ist Transident. Ich muss dazu sagen das ich eigenlich bis zu diesem zeitpunkt unseres kennenlernens nur mit Frauen zusammen war. Er hat es mir am anfang gesagt aber ich war mit dem Thema nucht vertraut und dachte er würde such nur als Mann fühlen. Als er mir dann gesagt hat das er auch Die Umwandlung machen möchte war ich irritiert und ich musste mich damit auseinandersetzen das er sich körperlich auch verändert. Und irgendwann keine Frau mehr ist sondern ein Mann wird "äußerlich ". Das noch dazu hat mich überfordert. Mein Freund ist derzeit in einer psychosomatischen Klinik und wir haben seit 2 Wochen Kontaktsperre. Was ich für uns beide gut finde. Nur habe ich jetzt die Angst das er nicht mehr mit mir zusammen sein will 😔 wir hatten die letzten Wochen fast nur noch Streit und manchmal ist es auch eskaliert. Ich habe seine Angst seit 8 Monaten mehr oder minder mit gelitten. Es gab viele schlaflose Nächte, weil er unter Todesangst aufwachte und ich mir auch Sorgen machte. Er wollte nicht mehr das Haus verlassen und hat sogar seine Uni aufs Eis gelegt. Das wir nicht mehr raus konnten hat mich enttäuscht und ich war aucj manches mal sauer weil wir eine Uhrzeit ausgemacht haben um raus zu gehen. Dann war es soweit und er meinte das wäre ein Missverständnis. Das haben wir ja so nicht verabredet. Er hat mich permanent gefragt ob mit ihm alles in Ordnung ist. Am Anfang wusste ich nicht was ich dazu sagen soll und habe ihn dann gefragt was ich machen kann. Er meinte ich solle einfach nur sagen das alles gut ist. Hab ich dann auch gemacht und  er fragte mich dann " woher willst du das denn wissen? Du bist ja kein Arzt!"  das hat mich fertig gemacht. Ich habe ihn oft motivieren wollen mit ihm raus zu geh'n oder ihn beim Straßenbahn fahren unterstützen. Alles kam bei ihm als "unter Druck" setzen rüber. Er meinte auch oft das ich ihn verstehe. Doch das tat ich. nur wollte ich meine Gefühle auch mal ausleben und nicht immer unterdrücken müssen. sich habe leider manchmal falsch reagiert und war sauer und enttäuscht. Ich hab ihm immer zu seiner Psychologin oder Psychaterin oder zum Hausarzt begleitet, weil er mich drum gebeten hat. Ich war immer für ihn da. Nur jetzt denke ich, ich habe ihn abhängig von mir gemacht. 😔 Als wir uns dann gestritten haben, wollte ich meine Ruhe und habe ihn auch oft darum gebeten mich in Ruhe zu lassen das ich runter kommen kann. Er hat dann immer auf mich eingeredet und wollte sich erklären. Warum er dies gesagt und jenes getan hat. Aber ich wolltet erstmal meine Ruhe. am Anfang könnte ich noch gelassener damit umgehen. Doch nach einigen Monaten der Angst könnte ich nicht mehr gelassen bleiben. Er hat mich wahnsinnig gemacht und ich bin dann ausgerastet und habe ihn auch am Kragen gepackt und hab ihn geschüttelt und ihn unter Tränen gebeten aufzuhören. Ich war vorher noch nie so. Ich bin erschrocken über meinen Kontrollverlust. Leider ist es dann immer öfter passiert. Als ich dann realisierte das ich das wieder getan habe habe ich geweint und mich in einer Ecke verkrochen. Dann kam irgendwann noch eine Zwamgsstörung dazu. Er hat das ganze Geschirr und die Töpfe, Pfannen kontrolliert und alles abgespült bevor er gekocht hat und wenn ich gekocht habe wollte er von mir wissen ob ich alles nochmal abgespült hat. Ich hab irgenwann alles automatisch abgespült. Manchmal stand er sogar direkt neben mir und hat es gesehen und fragt mich trotzdem ob ich es gemacht habe. Ich kam mir manchmal so vor als würde er mir nicht vertrauen.  Jetzt ist er in der Klinik und von alleine. Und ich mache mir so Vorwürfe das ich so viel falsch gemacht habe und auch oft Dinge gesagt habe die ich nicht so Heinz habe. 😔 es gab auch eine Zeit da war ich eifersüchtig auf einen Freund der auch Trans ist. Die spielten zusammen Gitarre und das war so das einzigste was ihm noch Freude gebracht hat. Ich war traurig das wir im Moment nichts hatten was uns im Glück zusammen verbindet. Ich dachte auch zwischenzeitlichdas bei denen was läuft. Weil er auch mal meinte er hätte vielleicht auch Interesse an Männern. Er hat Bilder von uns von seiner Pinnwand weggemacht und ein Scrapbook was ich für ihn gemacht habe hat er in eine Schublade gesteckt. Ich dachte er will mich verleugnen, weil der andere nicht wissen sollte  das er eine Freundin hat. Er meinte er hat die Bilder weggegangen, weil er auf den Bildern zu weiblich aussieht. Er beteuerte immer wieder das er ihn nur als Freund mag und es ihn gut tut mit ihm über die transidentität zu sprechen, weil er auch Trans ist und den weg der Angleichung schon hinter sich hat.
Naja jetzt weiss ich nicht was aus uns wird. Ich fühle mich hilflos und frustriert. Und ich gebe mir selbst die schuld daran das es so gekommen ist, falls er sich trennt, weil er durch die letzte Zeit nicht mehr kann oder will.
Sorry das der Text so lang geworden ist. wollte mich kurz halten 😅
Ich weiss nicht mehr weiter.
Danke fürs lesen.
LG Nicole
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#2
Hallo Nicole,

herzlich willkommen bei uns im Forum.
Ihr habt ja schon einiges miteinander durchgemacht. Gut schon mal, dass er in einer Klinik ist. Das tut euch beiden sicher gut und sicher kann man ihm dort helfen. Es ist ja auch nicht einfach für ihn im falschen Körper geboren zu sein.
Du musst aber auch an dich denken und nicht nur an ihn, dir soll es ja auch gut gehen.

Gruß
Karin
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#3
Hallo Nicolino,
ich habe mich heute nur angemeldet um dir zu schreiben, dass du nicht alleine bist. Mein Freund hat eine rezidive Depression mit Angststörung. Diese äußert sich ins in Ängsten vor Krankheiten im Besondern vor Krebs.
Ich habe heute wieder mal nach Hilfe für Angehörige gegoogelt und bin auf deinen Tex gestoßen. Ich konnte mich in deinem Text total wieder finden. Das überreagieren, das Weinen, die Befürchtungen selber was falsch gemacht zu haben, das hilflos fühlen... Leider habe ich keine Lösung und wenn ich sehe wie wenig den Angehörigen hier und in anderen Foren geantwortet wird, wird auch keine kommen. Aber vlt hilft es dir ja auch etwas nicht alleine damit zu sein- so wie mir dein Text heute auch geholfen hat.
Denn heute war für mich kein einfacher Tag. Wir haben erfahren, das die Mutter meines Freundes, weißen Hautkrebs hat. Das ist nur eine Stufe unter einem Super-GAU. Er hängt total an ihr und dann noch Krebs. Danke auch. Denn als ich das hört lief bereits ein innere Film vor meinen Augen ab. Er dreht schon durch, wenn er einen Pickel hat der ungewöhnlich aussieht und denkt das wäre Krebs. Jeden Tag untersucht er sich, jeden Tag mehrmals die Frage "sieht das normal aus?". Darüber hinaus ist meine Schwiegervater in spe pflegebedürftig. Ein Pflegebedürftiger, eine Krebspatientin und eine Angstpatient.... Das war zuviel für mich. Ich war nervös, angespannt, beinahe selber panisch, weil ich so unter Druck stand. Langsam wird es besser und kurioserweise ist mein Freund bisher relativ ruhig. Warum? Steht er unter Schock? Verkraftet er das besser als ich erwartet habe? Ich verstehe plötzlich nichts mehr? Vorher war jeder Pickel ein Ausnahme zustand und nun nichts?
Auch wenn ich keine Hilfe für meine aktuelles Problem finden kann, so finde ich es beruhigend, das auch andere Angehörige diese Empfindungen habe. Ich hoffe aber das deinem Schatz geholfen werden konnte.
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#4
Hallo Nicolino und auch Nicole,

warum hier so wenige der Betroffenen antworten liegt daran, das jeder von uns andere Bedürfnisse an seine Angehörigen hat.
Das heiß, was für mich gut ist muss nicht unbedingt für deinen Freund gut sein.

Allgemein kann man vielleicht sagen, dass das wichtigste ist Verständnis zu haben, da zusein wenn er dich braucht und es auszuhalten, wenn er gerade abweisend ist.
Aber das ist glaube ich auch schon das einzige was man verallgemeinern kann.

Zu deinem Speziellen Problem und auch hier kann ich nur von mir sprechen. Das läuft zur Zeit bei ihm im rationalen Gedächtnis ab, er empfindet es vermutlich genau so wie du. Seine Krankheitsangst läuft hingegen im emotionalen Gedächtnis ab. Das muss aber nicht heißen, dass es nicht in der nächsten Minute im emotionalen Gedächtnis landet und er dann Angst bekommt. Wie gesagt das ist bei mir so und muss nich auf deinen Freund zutreffen.
Und jetzt kommt die Gefahr: Wenn du ihm das jetzt erklärst, kann es passieren das du den trigger setzt und es in seinem emotionalen Gedächtnis landet.

Deswegen ist es so schwer für uns betroffenen euch angehörigen einen Rat zu geben. Wenn er es geschrieben hätte, mit seinen Worten wäre das viel einfacher.

So nun noch ein Rat an dich und auch an Nicole, ihr müsst auch auf euch achtgeben. Nehmt euch auch den Freiraum und Entspannung die ihr braucht.
Wir sind teilweise ungewollte Egoisten und nehmen manchmal mehr als wir geben können.
Ihr seit nicht immun gegen Angst und Depressionen.

LG
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#5
Sollte natürlich lauten:
"Hallo Elyo und auch Nicole"
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#6
Hallo Sacoma,
Danke für die Antwort. Es geht für mich nicht nur um Ratschläge im Umgang mit meinen Freund. Die allgemeinen, die man immer wieder liest, passen oft auch gar nicht und sind für mich auch schwer umzusetzen. So zum Beispiel der Rat nicht auf seine Panik einzugehen und abzulenken. Wenn ich das versuche, unterstellt er mir Gefühlslosigkeit und das er mir egal wäre. Solche Tipps hatte ich mir daher nicht erhofft.
Eher Tipps für mich als Angehörigen selbst, um eben nicht neben ihn auszubrennen oder unter zu gehen. Wie machen das andere? Wie gehen sie mit der Belastung? Machen sie selber eine Therapie, die dabei hilft und wenn ja was für eine? Setzen sie Ratschläge wie den von oben knallhart durch auch wenn sie beschuldigt werden. Wie gehen sie dann damit um..... Also eine Art Selbsthilfegruppe für Angehörige, wo mal sie im Fokus der Aufmerksamkeit sind und er Betroffene eher untergeordnete Rolle spielt. So wie der andere andere Teil des Forum eine Art Selbsthilfegruppe für Betroffene ist und die Angehörigen nur eine kleine Rolle spielen.

PS:Ãœbrigens die Attacken, die ich Donnerstag erwartet hatte, kamen scheinbar später und nicht auf seine Mutter ausgerichtet. Er hatte gestern 3-4 Attacken, die urplötzlich ohne Auslöser kamen. Wenn man die Attacken beschreiben würde, deutet nichts dabei oberflächlich auf seine Mutter hin. Aber so viele Anfälle an einen Tag hatte er noch nie.
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#7
Hallo Eloy,

Ich kann dir nur das gleiche raten wie Sacoma es bereits getan hat.
Du musst selbst dafür sorgen nicht auszubrennen oder unter zu gehen. Es ist wichtig, dass du auf dich achtest. Du kannst deinem Partner keine Kraft geben wenn du selbst keine hast. Du bist auch nur ein Mensch und auch du darfst mal am Ende sein. Mach Dinge die dir Freude machen, Dinge die dir Energie geben und mach sie ohne deinen Partner. Ich denke das ist in jeder Partnerschaft wichtig, aber in unseren energiezehrenden Beziehungen ist es noch viel, viel wichtiger, nicht zu vergessen, dass es auch noch ein ich gibt.

Hmm möglicherweise gibt es noch einen weiteren Rat. Lass die Angst nicht wichtig werden, denn sie ist nur ein Wichtigtuer. Ja, sie gehört zu eurem Leben, sie wird vermutlich immer in gewissem Maße da sein und das ist ok. Sie darf ja ruhig da sein, aber sie kann auch immer nur so viel Platz in eurem Leben einnehmen, wie ihr es ihr gestattet. Was ich eigentlich sagen will, nehmt es als selbstverständlich an und macht kein großes Problem daraus.
Mein Partner zum Beispiel, geht mittlerweile ganz gelassen damit um. Wenn ich mal wieder ne Attacke hab, lässt er mich selbst machen(weil ich das so will, denn wenn er nicht da wär müsst ich das auch irgendwie allein schaffen) und wenn ichs allein nicht schaffe, macht er was ich ihm sage und am Ende des Tages sagt er mir dann, dass er stolz darauf ist, dass ich das so gut durchgestanden hab. Das ist extrem hilfreich. Aber das Alles läuft bei mir halt nur noch so nebenher. Ich lasse mir von der Angst nicht mehr meine Freiheit nehmen.

Ach und zu der Krankheitsangst...mir hilft es ganz gut immer wieder zum Arzt zu rennen bis es mir zu blöd wird. Denn es findet niemand was, also wird da auch nichts sein und wenn doch, tja dann sterb ich halt. Kann ich nichts gegen tun.

Ok das ist jetzt viel länger geworden als ich wollte und es ist natürlich nur meine/unsere Erfahrung, aber ich hoffe ich konnte damit ein wenig helfen.

LG Niala
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#8
Hallo Niala,
ich wünscht mein Partner wäre so gelassen was seine Ängste betrifft wie du. Aber davon ist er weit entfernt. In den letzten Tagen habe ich versucht seine Angst nicht zu wichtig zu nehmen und vor allem Dinge zu tun, die mir gut tun. Leicht ist das gerade nicht.
Nur mal ein Beispiel: Er geht auf Klo und entdeckt dann plötzlich was, was ihn Angst macht. Er kommt zurück und fragt dann: "Das ist doch nichts oder?" Ich bin aber gerade beim schreiben und habe eigentlich weder Energie noch Lust noch Kapazität mich ihm sofort total zu widmen. Also sage ich kurz das er gesund ist, das alles ok ist. (Negativ besetzte Worte versuche ich seid kurzen zu vermeiden, da ich gelesen habe, das soll helfen negative Gedankengänge zu unterbrechen) Er fragt noch mal und noch mal und noch mal. Dabei sieht er, dass ich gerade keine Zeit für ihn habe. Also bitte ich ihn doch zu warten.
Statt zu warten und mich meine Sachen beenden zu lassen, geht er beleidigt ins Schlafzimmer und zieht sich stundenlang zurück. Selbst wenn ich dann ein Gespräch suche ist er nicht zugänglich. Er wirft mir vor, mich nicht um ihn zu kümmern. Das stimmt nicht. Er will das ich ihn beruhige. Aber 1. habe ich so oft festgestellt, das es bei einem falschen Wort alles verschlimmert. Und leider können auch scheinbar harmlose Worte bei ihm angstauslösend wirken. Und 2. Kann und will ich nicht immer sofort alles wegen ihm stehen und liegen lassen. Schließlich passiert das inzwischen täglich und es müssen auch andere Dinge erledigt werden.
Ihn zu beruhigen dauert eine Weile und ist daher echt anstrengend, weil ich dafür vollkommen bei ihm sein muss, stark wirken muss, selbstbewusst reden muss und gleichzeitig sehr genau abwegen muss , welche Formulierung sicher ist. Wenn das daneben geht, wird es schlimmer und in dem Zustand ist er dann auch nicht mehr höflich oder diplomatisch. Ich weiß das dann eher die Angst aus ihm spricht. Aber eine Teflonhaut habe ich halt nicht. Daher belastet seine Angst unser Beziehung. Aber nicht nur die Angst sondern auch sein Umgang mit ihr.
Ich habe ihn so oft gebeten einen Therapeuten aufzusuchen oder wenigsten irgendeine Entspannungstechnik, die ihm was bringt, zu erlernen.... Damit er sich irgendwann so selber beruhigen kann. Aber von ihm kommt in der Richtung überhaupt nichts außer Beteuerungen das mal anzugehen. Ich merke nur das es schlimmer wird. Manchmal bin ich kurz davor zu gehen, weil ich nicht mehr kann und weil er so gezwungen wäre wirklich mal an einer Krankheit zu arbeiten.
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#9
Hey Eloy,

Du hast eine pn von mir.
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