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Ein Hallo von mir
#1
Hallo - ich bin sehr froh dieses Forum gefunden zu haben, weil ich es sehr hilfreich finde, auch andere Erfahrungen mit Ängsten zu lesen.
Ich heiße Sprühsternchen ;-) bin 25 Jahre alt und weiblich.
Seit einiger Zeit spüre ich, dass etwas "nicht ganz stimmt" mit mir und bin aus in tiefenpsychologische Behandlung gegangen.
Bevor ich in Behandlung war, kannte ich Angststörungen noch nicht- ich dachte, es gäbe nur Phobien und Ängste, die immer an ein bestimmtes Objekt gebunden sind.
Nun habe ich im Zuge der Therapie die Vermutung entwickelt, dass ich an einer Angststörung leide und das hat mir auf der einen Seite Klarheit verschafft und auf der anderen Seite große Angst gemacht.
Ich mache mir ständig Sorgen und habe eine enorme Unsicherheit in mir. Das raubt total die Energie.
Wie geht ihr mit diesem enormen Energieverlust um? Bzw. wie äußert sich dieser?
Könnt ihr gute Bücher empfehlen?
Wie sieht es denn mit Techniken und Umgangsweisen aus.
Ich freue mich auf Tipps und freue mich auf den Austausch.
Liebe Grüße Sprühsternchen
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#2
Hallo Sprühsternchen,

herzlich willkommen bei uns im Forum.
Vielleicht helfen dir Entspannungsübungen.

Gruß
Karin
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#3
Hallo Frühsternchen,

ich denke, was du beschreibst kennt jeder. Diese ständige Anspannung ist einfach unglaublich Kraftraubend.

Für mich hat sich ein Mix aus Entspannung und Bewegung sehr bewährt. Seit die Angst bei mir ausgebrochen ist, treibe ich regelmäßig Sport und gerade dann, wenn sie wieder ganz schlimm ist und sich alles zu verkrampfen droht, hilft mir das sehr. Natürlich ist das Aufraffen schwer, wenn man sich eh schon so antriebslos und kaputt fühlt, aber es lohnt sich und außerdem merkt man dann, dass man doch viel mehr Kraft hat, als man gedacht hat.

Zur Entspannung nutze ich Yoga und Progressive Muskelentspannung, je nachdem wie ruhig ich gerade sein kann. Beim Yoga hat man ja wesentlich mehr Bewegung, was dann immer ganz gut klappt, wenn ich innerlich komplett hochgefahren bin. 

Ansonsten ablenken und alles tun, was man sich vorgenommen hat, auch wenn es schwer fällt. Die Angst lässt und denken, dass wir vieles nicht mehr schaffen oder es zu viel ist, aber das stimmt nicht und ihr uns auch uns selbst das zu zeigen, hilft sehr damit zurechtzukommen.

Also Buch kann ich die "Wenn plötzlich die Angst kommt..." von Roger Baker empfehlen. Bezieht sich zwar mehr auf Panikstörungen als auf generalisierte Angststörungen, aber viele Mechanismen sind die selben und ich fang es sehr beruhigend.

Ich hoffe meine Worte können dir zumindest etwas helfen

VG
Ria
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#4
Hallo Sprühsternchen Smile

Ich denke, dass wir alle genau wissen, wie es sich anfühlt, wenn die Energie abnimmt und die Angst dadurch nur noch wächst. 

Wir alle können Dir Tipps geben, doch schlussendlich musst du individuell herausfinden, was Dir hilft. 
Ich gleiche diese Phasen immer mit viel Fitness aus, hatte leider jedoch sehr lange gesundheitliche Probleme, mehrere Op's und war dadurch ans Bett gebunden. Danach musste ich mich auch neu erfinden. 
Mir hilft es sehr, wenn ich in diesen Phasen ein Tagebuch führe, beim Schreiben versinke ich oft in diese Welt und vergesse meine Panik, da ich sie durch das Schreiben aus mir "heraus lasse". Im Nachhinein kann ich in meinen panischen Phasen durchlesen, was ich schon alles durchgestanden habe und das pusht mich, nicht aufzugeben. 
Ich hatte aber auch Phasen, da musste mir mein Arzt Schlafmittel verschreiben, da ich aus dem Teufelskreis nicht mehr rauskommen konnte -es hat aber sehr geholfen. Genug Schlaf ist extrem wichtig, denn zu wenig Schlaf versetzt dich ja auch in komische Zustände, die du aber dann sofort schlimmer interpretierst, als sie sind und schon ist man wieder in diesem Teufelskreis. 
Es hilft auch sehr, mit anderen über die Erfahrungen und das Durchlebte zu sprechen. Denn so weiss man, dass man nicht alleine ist und deshalb sehe ich dieses Forum als einen echten Segen.
Abends trinke ich gerne Kräutertees, da mich das auch beruhigt. 
Ab und zu sehe ich auch Filme, aber keine Krimis sondern eher Komödien oder Kinderfilme, die mich an meine Kindheit erinnern. Dies löst meistens ein Gefühl von Geborgenheit aus und ich kann ein bisschen runter fahren. 
Vor 2 Jahren, als ich in einer Tiefphase war, hatte ich von meinem Arzt ein Beruhigungsmittel bekommen, falls es ganz schlimm werden würde. Ich trage die Tablette immer in meiner Tasche und konnte zum Glück immer ohne auskommen, doch irgendwie hilft mir das als Sicherheit für mein Gefühl. 
Mir zum Beispiel hilft Yoga gar nicht, ich liebe Yoga aber in den Angstphasen brauche ich etwas "härteres" und deshalb greife ich auf Krafttraining zurück. Da sieht man halt, wie individuell wir alle sind. 
Du musst dich da herantasten und merken, was dir gut tut und was nicht, es ist leider nicht immer einfach, aber wir alle hier haben damit zu kämpfen und drücken dir ganz fest die Daumen, dass du bald einige Methoden für ich gefunden hast!

Liebe Grüsse
Lifelover
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#5
Dazu möchte ich kurz sagen, dass ich Yoga auch in die Kategorie Entspannung einsortiere. Krafttraining mache ich auch, für den Bereich Bewegung, als quasi Beides, auch wenn nicht unbedingt am selben Tag :-)
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#6
Hallihallo,

Danke für eure Antworten.
Es sind viele hilfreiche Tipps dabei.
Was mich schon verunsichert:
die letzten Wochen habe ich von vielen Seiten gehört, dass sich die Angst nicht beseitigen lässt (sondern nur der Umgang damit wird gelernt).
Stimmt das?
Kann keine Ursache für die Ansgt gefunden und geklärt werden?
Wie ist das bei euch so? Gab's bestimmte Auslöser für eure Ängste?
Ich danke euch für euren Austausch eurer Erfahrungen...
Herzlichst Sprühsternchen
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#7
Hallo Sprühsternchen,

wo hast du denn das gehört?

Ich denke, es kommt auf den Ursprung der Angst an. Kennst du den vielleicht sogar?

Bei mir liegen die Gründe in meiner Kindheit, was alles ziemlich schwierig macht, da es sehr in mich hinein gebrannt ist. Ich habe eine Tiefenpsychologische Therapie gemacht und viel an mir und dem Umgang mit mir verändert. Das hat dazu geführt, dass ich über 2 Jahre komplett beschwerdefrei war.
Durch div. Veränderungen und ständige Unruhe in meinem Leben ist die Angst aktuell wieder da, darum kann ich dir leider keine klare Antwort darauf geben.

Mit der Angst umzugehen, macht sie weniger machtvoll und kann auf jeden Fall dafür sorgen, dass du auch Zeiten ganz ohne sie haben wirst.
Ich glaube sogar, dass man die Angst auch besiegen kann, wenn man es schafft, den Gründ für sie mit sich selbst zu klären und aufzulösen.

Zwar habe ich es selbst noch nicht geschafft, aber was sich über so lange Zeit eingebrannt hat, kann man auch einfach nicht in kurzer Zeit wieder auflösen. Das braucht Zeit und vor allem den Willen für sein Leben zu kämpfen.

Bei mir ist oft Stress der Auslöser für die Ängste und noch mehr die Tatsache, dass ich mit mir selbst nicht im Reinen bin...

Ich habe aber in den letzten Jahren auch viel über Ängste gelesen und mit vielen Betroffenen Kontakt gehabt, auch welche, die sie losgeworden sind. Ich glaube auch, dass das klappt, dafür darf man jedoch nicht in alte Verhaltensmuster fallen und sich nicht so schnell von Rückschlägen entmutigen lassen.
Das muss ich selbst noch lernen, aber obwohl es mir jetzt schon wieder relativ lange, nicht so gut geht, bin ich davon überzeugt, dass auch ich das schaffe :-)

VG
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#8
Ach ja: ich höre auch oft, dass viele nicht an "Heilung" glauben, weil man selten davon liest bzw hört, aber dazu kann ich sagen, dass ich, als es mir gut ging, mich einfach nicht mehr damit beschäftigen wollte und auch hier in dem Forum kaum etwas geschrieben habe.

Wenn ich es getan habe, dann nur weil cih wusste, dass man sonst nur Negatives findet.

Wer glücklich ist, möchte sich einfach nicht mit so schlimmen Phasen seines Lebens beschäftigen. Das ist ganz normal!
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#9
Ich kann da lostgirl nur zustimmen! 

Es kommt auch darauf an, wie du Heilung definierst. Auch nach einer OP bleibt eine Narbe, die Dich immer an die Zeit erinnert, man muss also die Erinnerungen, die man an die schlimmen Zeiten hat als etwas ansehen, das die Persönlichkeit gestärkt hat. 

Es ist sicherlich sehr wichtig den Ursprung zu finden, denn ansonsten behebst du nur das Problem, aber nicht die Ursache. Das ist wie wenn du eine schlimme Entzündung mit Entzündungshemmer therapierst, es geht Dir teilweise besser, aber solange der Grund nicht therapiert wird, kann es Dir nicht zu 100% gut gehen. 
Bei mir fing es an, als die gesundheitlichen Probleme kamen, mein Körper benutz die Ängste und die Derealisation Depersonalisation als Schutzmechanisnus, da er sonst schon im Leerlauf ist. Leider gibt es gegen meine Krankheit zurzeit keine Heilung, doch ich habe gelernt und ich denke, dass das bei vielen so ist, dass Stress der reinste Killer ist. Erst dadurch kommt es immer zu einem Ausbruch. Ich hatte 2 Jahre mehr oder weniger Ruhe und hatte vor Kurzem auch einen Rückfall. 
Die Angst ist clever und sucht sich immer neue Erscheinungsbilder. Doch man kann lernen die Angst als Teil des Ichs zu akzeptieren. Mache deinen Feind zum Freund, stimmt doch irgendwie. 
Es kann sein, dass sie für immer dein Begleiter sein wird, können wir nicht wissen, aber wenn du damit umgehen kannst, wird es dir gar nicht mehr so störend vorkommen.
Aber bei seeehr vielen sind die Angstphasen auch wirklich nur Phasen!

Du darfst nie die Hoffnung aufgeben oder dich zu viel an Negativem klammern! Das Internet kann dein Helfer sein aber auch dein Feind. 
Ich hatte/habe immer Angst vor einer Psychose, kannst dir vorstellen, was das Dümmste war, was ich machen konnte: Im Internet nachlesen und mich hineinsteigern, obwohl ich gleichzeitig auch wusste, dass es völliger Blödsinn ist. Sobald man einmal was gelesen hat bleibt das im Hinterkopf und auch wenn man weiss, wie unwahrscheinlich es ist sagt man sich doch "hmm...aber was wenn".
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#10
Hallo zusammen,

es ist interessant zu lesen, wie unterschiedlich wir alle mit unserer Krankheit umgehen. Ich habe mich an einigen Stellen aber dennoch wiedererkannt. Auch ich sehe mir gerne Filme aus meiner Kindheit an, weil sie in mir diese bestimmten Gefühle hervorrufen, die mir oft helfen, wenn ich merke, dass sich die Panikspirale langsam zu drehen beginnt. So ist es auch mit Musik (deshalb liebe ich z.B. die 80er Big Grin )
Wenn ich zu viele Gedanken habe, die sich gegenseitig sogar schon im Weg zu stehen scheinen und ich glaube mein Kopf explodiert gleich, dann schreibe ich auch alles auf. Einfach kreuz und quer, mache Pfeile oder Blitze dazwischen und versuche durch Verbindungen Ordnung rein zu bringen. Danach schmeiße ich aber den Zettel gleich weg, denn wenn ich mir das irgendwann später nochmal durchlese, zieht es mich nur runter. Und durch das Wegschmeißen fühlt es sich vielleicht auch so an, als würde ich meine negativen Gedanken und meine Analyseversuche und den ganzen Kuddelmuddel einfach in die Tonne hauen. Das tut manchmal echt gut.
Auch bade ich sehr gerne. Wärme am ganzen Körper zu spüren tut auch der Seele gut.
Es gibt viele dieser "Kleinigkeiten", die man tun kann. Natürlich sind sie in schlimmen Phasen nur ein Tropfen auf den heißen Stein oder helfen nur für einige Minuten oder Stunden. Aber wenn man durchhält zieht man sich selbst irgenwann doch wieder raus.
Mit Yoga geht es mir übrigens ganz genauso. Mache seit Monaten kein Yoga mehr, weil es mir dafür nicht gut genug geht. Dafür ist schwimmen zur Zeit super.
Beständig ist nur der Wandel.
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