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Warum ist die Angst sooo groß?
#1
Hallo Ihr Lieben,
Mir ging es lange Zeit mit meiner Angst relativ gut,hatte mein Leben im Griff.
Bin vor 6 Wochen zu einer Psychosomatischen Reha gefahren. Dort traf mich die Angst voll, nach 2 Wochen brach ich ab, da ich mich dort alleingelassen fühlte. Seitdem wird es aber immer schlimmer. Kennt einer das, dass die Angst den ganzen Tag da Ist? Ich Fühle mich unwirklich, habe das Gefühl von Watte im Kopf, Kopfdruck und Unruhe. Denke ich werde verrückt oder sterbe, finde keine klaren Gedanken. Gestern bin ich in eine Tagesklinik gegangen, soll dort einige Zeit hin. Bekomme jetzt Atosil zur Beruhigung, kennt sich damit jemand aus? Wird die Angst wieder besser?
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#2
Hi Ina, du sagst es wurde in der Reha erst schlimm? Was ist denn dort vorgefallen? Gab es einen Auslöser? Bzw. Wieso bist du in die Reha wo es dir doch im Prinzip OK davor ging? Viele Grüße, Armin

(30.03.2016, 18:21)Ina 48 schrieb: Hallo Ihr Lieben,
Mir ging es lange Zeit mit meiner Angst relativ gut,hatte mein Leben im Griff.
Bin vor 6 Wochen zu einer Psychosomatischen Reha gefahren. Dort traf mich die Angst voll, nach 2 Wochen brach ich ab, da ich mich dort alleingelassen fühlte. Seitdem wird es aber immer schlimmer. Kennt einer das, dass die Angst den ganzen Tag da Ist? Ich Fühle mich unwirklich, habe das Gefühl von Watte im Kopf, Kopfdruck und Unruhe. Denke ich werde verrückt oder sterbe, finde keine klaren Gedanken. Gestern bin ich in eine Tagesklinik gegangen, soll dort einige Zeit hin. Bekomme jetzt Atosil zur Beruhigung, kennt sich damit jemand aus? Wird die Angst wieder besser?
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#3
Naja, es kommt immer darauf an.
Auch in Therapien ist es meist so, dass es einem dann zeitweise schlechter geht, weil Dinge ans Tageslicht kommen, die man lange versucht hat tief im inneren einzuschließen.
Das muss man dann erstmal verarbeiten, bis es besser wird.

Aber ich schließe mich Armin in, dass es da bestimmt einen Auslöser geben musste.
Und warum hast du dich allein gelassen gefühlt?

ADs sind ja nur zur Hilfestellung da. Also keine Dauerlösung. Kenne mich aber damit nicht aus, weil ich es ohne versucht.
Damit möchte ich aber nicht sagen, dass ich andere verurteilen, die ADs nehmen.

LG Brini
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#4
Erst mal danke für die Antworten! Vor der Reha hatte ich die Angst im Griff. Wollte den Zustand durch die Reha noch optimieren , habe vor 5 Jahren eine gemacht, danach ging es mir super. War jetzt auch so an meinem Limit, Zweifel an der Partnerschaft, Unzufriedenheit/Ärger im Job, meine Kinder werden groß und ich muss loslassen. Wollte auf der Reha Kraft tanken und Entscheidungen treffen. Vielleicht waren die Ziele zu hoch gesteckt. Zumindest fanden die Themen keinen raum mehr, da die Angst den Platz raubt.
In der Reha hätte ich mir mehr Aufklärung und mehr den Tritt in den Hintern gewünscht. Da kam aber mehr Ratlosigkeit.
Nun nochmal die Frage, ist es typisch , den ganzen Tag diese Symptome zu haben. Stehe die ganze Zeit neben mir, trotz des Atosils bin iich unruhig , fühle mich zittrig und kraftlos. Ich brauche immer wieder die Bestätigung, dass nichts passiert!? Ich frage mich wie lange Körper und Geist das aushalten und ob es wieder besser wird.
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#5
Hallo, Dein Körper und Dein Geist halten mehr aus als Du denkst! Und ja - es kann durchaus sein, dass Du die Symptome den ganzen Tag hast - kann ich ein Lied davon singen ... Das Problem ist, dass sich die Angst genau daraus nährt. Die Symptome sind da und wir widmen ihnen unsere ganze Aufmerksamkeit - was diese wiederum am 'Leben' hält ... Für mich ist die Lösung, diesen Teufelskreis zu durchbrechen. Ich zieh mich z.B. in meine Werkstatt zurück und nehme mir eine Arbeit vor, die meine volle Aufmerksamkeit fordert. Oder ich lese ein Buch, rufe jemanden an, geh mitm Hund raus, ...

Es klappt nicht immer 100%ig - aber helfen tuts auf jeden Fall. Im Optimalfall bin ich so auf meine Tätigkeit konzentriert, dass ich die Angst und die Symptome schlichtweg vergesse/nicht mehr wahrnehme :-)  Das ist dann pure Erholung für Körper, Seele und Geist.

Dagegen kämpfen oder 'es' weghaben wollen bringt - zumindest bei mir - rein gar nichts. Im Gegenteil - machts nur schlimmer.
Es ist eben gerade so - Punkt. Deine Seele will Dir etwas mitteilen oder braucht einfach nur ne kleine Pause. Du wirst daran weder sterben noch verrückt werden!

Sag doch zu Deiner Unruhe einfach mal: 'Hey - ich habe Dich wahrgenommen. Was willst du mir denn mitteilen?' Dann aber bitte nicht den Kopf zerbrechen - einfach abwarten (und Tee trinken :-)  Die Unruhe kann nämlich auch Dein Freund sein! Sie warnt Dich vielleicht weil Dein Leben gerade in eine falsche Richtung läuft, oder, dass die Zeit gekommen ist, etwas aufzuarbeiten/in Ordnung zu bringen.

Meine Erfahrung ist zumindest, dass die Unruhe/Seele immer mehr schreit, wenn ich dagegen ankämpfe. Stell Dir vor, Du musst jemand etwas wirklich wichtiges mitteilen und derjenige hört einfach nicht zu - was tust Du? Irgendwann schreist Du und schüttelst ihn vielleicht sogar. So stell ich mir das vor.

Das waren mal ein paar von meinen Gedanken dazu. Vielleicht helfen sie Dir ja ein wenig weiter :-)

Alles Gute und liebe Grüße

Alex




(31.03.2016, 18:37)Ina 48 schrieb: Erst mal danke für die Antworten! Vor der Reha hatte ich die Angst im Griff. Wollte den Zustand durch die Reha noch optimieren , habe vor 5 Jahren eine gemacht, danach ging es mir super. War jetzt auch so an meinem Limit, Zweifel an der Partnerschaft, Unzufriedenheit/Ärger im Job, meine Kinder werden groß und ich muss loslassen. Wollte auf der Reha Kraft tanken und Entscheidungen treffen. Vielleicht waren die Ziele zu hoch gesteckt. Zumindest fanden die Themen keinen raum mehr, da die Angst den Platz raubt.
In der Reha hätte ich mir mehr Aufklärung und mehr den Tritt in den Hintern gewünscht. Da kam aber mehr Ratlosigkeit.
Nun nochmal die Frage, ist es typisch , den ganzen Tag diese Symptome zu haben. Stehe die ganze Zeit neben mir, trotz des Atosils bin iich unruhig , fühle mich zittrig und kraftlos. Ich brauche immer wieder die Bestätigung, dass nichts passiert!? Ich frage mich wie lange Körper und Geist das aushalten und ob es wieder besser wird.
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#6
Hallo Alex, das waren tolle Anregungen, über die ich sehr nachgedacht habe! Ich bemühe mich, sie umzusetzen, es kostet nur so verdammt viel Kraft. Fühle mich unruhig und wieder rum wie gelähmt.
Liebe Grüße
Ina


Hallo, Dein Körper und Dein Geist halten mehr aus als Du denkst! Und ja - es kann durchaus sein, dass Du die Symptome den ganzen Tag hast - kann ich ein Lied davon singen ... Das Problem ist, dass sich die Angst genau daraus nährt. Die Symptome sind da und wir widmen ihnen unsere ganze Aufmerksamkeit - was diese wiederum am 'Leben' hält ... Für mich ist die Lösung, diesen  Teufelskreis zu durchbrechen. Ich zieh mich z.B. in meine Werkstatt zurück und nehme mir eine Arbeit vor, die meine volle Aufmerksamkeit fordert. Oder ich lese ein Buch, rufe jemanden an, geh mitm Hund raus, ...

Es klappt nicht immer 100%ig - aber helfen tuts auf jeden Fall. Im Optimalfall bin ich so auf meine Tätigkeit konzentriert, dass ich die Angst und die Symptome schlichtweg vergesse/nicht mehr wahrnehme :-)  Das ist dann pure Erholung für Körper, Seele und Geist.

Dagegen kämpfen oder 'es' weghaben wollen bringt - zumindest bei mir - rein gar nichts. Im Gegenteil - machts nur schlimmer.
Es ist eben gerade so - Punkt. Deine Seele will Dir etwas mitteilen oder braucht einfach nur ne kleine Pause. Du wirst daran weder sterben noch verrückt werden!

Sag doch zu Deiner Unruhe einfach mal: 'Hey - ich habe Dich wahrgenommen. Was willst du mir denn mitteilen?' Dann aber bitte nicht den Kopf zerbrechen - einfach abwarten (und Tee trinken :-)  Die Unruhe kann nämlich auch Dein Freund sein! Sie warnt Dich vielleicht weil Dein Leben gerade in eine falsche Richtung läuft, oder, dass die Zeit gekommen ist, etwas aufzuarbeiten/in Ordnung zu bringen.

Meine Erfahrung ist zumindest, dass die Unruhe/Seele immer mehr schreit, wenn ich dagegen ankämpfe. Stell Dir vor, Du musst jemand etwas wirklich wichtiges mitteilen und derjenige hört einfach nicht zu - was tust Du? Irgendwann schreist Du und schüttelst ihn vielleicht sogar. So stell ich mir das vor.

Das waren mal ein paar von meinen Gedanken dazu. Vielleicht helfen sie Dir ja ein wenig weiter :-)

Alles Gute und liebe Grüße

Alex




(31.03.2016, 18:37)Ina 48 schrieb: Erst mal danke für die Antworten! Vor der Reha hatte ich die Angst im Griff. Wollte den Zustand durch die Reha noch optimieren , habe vor 5 Jahren eine gemacht, danach ging es mir super. War jetzt auch so an meinem Limit, Zweifel an der Partnerschaft, Unzufriedenheit/Ärger im Job, meine Kinder werden groß und ich muss loslassen. Wollte auf der Reha Kraft tanken und Entscheidungen treffen. Vielleicht waren die Ziele zu hoch gesteckt. Zumindest fanden die Themen keinen raum mehr, da die Angst den Platz raubt.
In der Reha hätte ich mir mehr Aufklärung und mehr den Tritt in den Hintern gewünscht. Da kam aber mehr Ratlosigkeit.
Nun nochmal die Frage, ist es typisch , den ganzen Tag diese Symptome zu haben. Stehe die ganze Zeit neben mir, trotz des Atosils bin iich unruhig , fühle mich zittrig und kraftlos. Ich brauche immer wieder die Bestätigung, dass nichts passiert!? Ich frage mich wie lange Körper und Geist das aushalten und ob es wieder besser wird.
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#7
Hallo Ina,

stell dir vor du hast dir einen jungen Hund geholt, der nicht erzogen ist oder eben viel mitgemacht hat. (Die Angst - gehört zu uns und ist kein Teufel, sondern will nur helfen)
Der Hund gehört auch zu dir, du hast ihn lieb, aber irgendwann ist er so auf dich fixiert, dass du nicht mal das Bein ausstrecken kannst, ohne dass er sofort mit Bellen reagiert, weil er so Angst um dich hat.
Also schimpfst du ihn, reißt an seiner Leine und somit reagiert er noch mehr, weil er denkt es wird immer Lebensgefährlicher.
Aber auch hier kannst du nur mit Geduld und Liebe nach und nach zeigen, dass ein Bein auszustrecken keine Lebensbedrohung darstellt.
Dich nervt nur leider dieses angebelle (Symptome) und du möchtest das er aufhört, aber je mehr du dagegen gehst, desto schlimmer wird es.
Verstehst du?
Das ist auch das was Alex schrieb. Je mehr du die Angst wegbekommen willst, desto mehr fühlt sie sich berechtigt da zu sein, weil so vehement, wie du dagegen gehst, muss ja die Situation lebensgefährlich sein.
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#8
Hallo Ina,

du kannst in meiner Vorstellung ähnliches lesen, mein Angstzentrum hat sich im laufe der Jahre einen Automatismus zugelegt. Es scannt jede Lebenssituation
ab, und vermittelt mir wovor ich denn Angst haben könnte, und es findet immer was...(das geht den ganzen Tag so) Zum Thema Atosil (bekomme ich im Moment auch guck mal hier: https://www.forum.angst-und-panik.de/sho...ght=atosil

Alles Gute, Hagen
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#9
Hallo Hagen,

Ina ist leider kein Mitglied mehr im Forum.

Gruß
Karin
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#10
Hallo Karin,

danke für die Info...

LG Hagen
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