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überfordert
#1
Hallo liebe Community,

ich bin neu hier Smile und freue mich über rege Unterhaltungen mit euch. 

Ein bisschen was zu mir. Ich bin 33 Jahre alt, männlich und leide seid vielen Jahren an einer Angst- und Panikstörung.

Im Moment ist diese wieder schwer auszuhalten.

Der Grund ist eigentlich ein erfreulicher. Vor zwei Tagen habe ich 2 Meerschweinchen geschenkt bekommen. Ich wollte schon immer ein Haustier. Idealerweise wäre ein Hund schön. Dies lässt sich aber nicht mit meinem Beruf vereinbaren.
So hab ich nun die beiden Meerschweinchen.
Als kleiner Junge hatte ich schon einmal ein Meerschwein, allerdings so wie es ist wird einem ja eine Menge abgenommen als kleines Kind. Und nun sehe und merke ich das man schon eine hohe Verantwortung für die beiden hat. Und dies überfordert mich gerade. Wie es halt so ist steigere ich mich in sämtliche ausgemalten Katastrophen hinein. Das geht über Kleinigkeiten, wie wann besorge ich neues Futter wenn ich Spätdienst habe bis zu Sachen, was mache ich wenn die beiden krank werde oder sich verletzen. Oder was mache ich wenn einer schlecht isst.
Natürlich sind die Lösungen alle ganz einfach, zum Tierarzt gehen, Futter abends kurz nach dem Spät kaufen ( dann geht man halt mal früher). Aber für mich sind diese Lösungen im Moment einfach nicht greifbar.
Ich muss sagen so schlecht wie ich mich jetzt gerade fühle habe ich mich schon sehr lange nicht mehr gefühlt. Ich fühle mich hin und hergerissen als wenn es mich innerlich auseinander reißt und dann diese extreme Angespanntheit. Und ich weiß mir im Moment einfach nicht zu helfen.
Ich freue mich natürlich auch über die beiden, nur im Moment überwiegt eindeutig die Angst.

Vielleicht gibt es ja jemanden der sich so ähnlich gefühlt hat.
Ich würde mich freuen wenn wir darüber reden könnten.
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#2
Hallo Raven,

herzlich willkommen bei uns im Forum.
Die beiden bedeuten eine Veränderung und auch eine Verantwortung für dich. So etwas ist für Angsthasen oft sehr schwierig. Aber du schaffst das schon.

Gruß
Karin
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#3
(06.03.2016, 12:55)Karin schrieb: Hallo Raven,

herzlich willkommen bei uns im Forum.
Die beiden bedeuten eine Veränderung und auch eine Verantwortung für dich. So etwas ist für Angsthasen oft sehr schwierig. Aber du schaffst das schon.

Gruß
Karin

Hallo Karin,

vielen Dank für die aufmunternden Worte.
Aufgeben möchte ich nicht, ich werde mein Bestes geben Smile.
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#4
Hallo Raven,

das größte Problem sind eigentlich immer die Gedanken.
Wenn du jetzt daran denkst, wie du das schaffst, wirft sich die Angst dazwischen und sagt "nö, lass mal lieber. schaffst du eh nicht"

Wichtig ist einfach: machen Smile wenn es soweit ist, nicht lange nachdenken, sondern reagieren. Je mehr du ins grübeln kommst, desto mehr zerdenkst du alles und deine Angst hat eine Angriffsfläche.
Futter kannst du auch übers Internet bestellen. Also Mittel und Wege gibt es genug Smile
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#5
Es " zerreißt" Dich vielleicht
weil Du nun Verantwortung für die Beiden hast?
Verantwortung übernehmen
hat ja auch etwas von Stärke.
Und das Futter kann man doch bestimmt auf Vorrat kaufen,
das muss man doch nicht jeden Tag los.

Komischerweise dachte ich die Tage auch daran mir Haustiere ( Vögel) anzuschaffen.
Mir fehlt dafür im Moment aber irgendwie ....
...die Kraft, der Mut oder was auch immer.
Finde ich aber klasse das Du nun "jemanden" hast für den/ die Du sorgst.
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#6
(06.03.2016, 18:53)Lagonda schrieb: Es " zerreißt" Dich vielleicht
weil Du nun Verantwortung für die Beiden hast?
Verantwortung übernehmen
hat ja auch etwas von Stärke.
Und das Futter kann man doch bestimmt auf Vorrat kaufen,
das muss man doch nicht jeden Tag los.

Komischerweise dachte ich die Tage auch daran mir Haustiere ( Vögel) anzuschaffen.
Mir fehlt dafür im Moment aber irgendwie ....
...die Kraft, der Mut oder was auch immer.
Finde ich aber klasse das Du nun "jemanden" hast für den/ die Du sorgst.

Vielen Dank für den Zuspruch, 
Solangsam werden wir drei auch etwas warm miteinander Smile.
Gelesen habe ich mal das sich Haustiere auch positiv auf die Stimmung und Psyche auswirken.
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#7
Hallo zusammen,

als alter 'Profi-Angsthase' kann ich nur jeder Leidensgenossin und jedem Leidensgenossen ans Herz legen, sich ein Haustier anzuschaffen! Das tut der Seele sooooooooooooo gut 016 - TROTZ der Verantwortung und der Arbeit die natürlich damit verbunden sind.

Ich lebe jetzt seit sieben Jahren mit meinem Hund Jimmy - ein Holländischer Schäferhund ausm Tierheim - und ich kann mir mein Leben gar nicht mehr ohne vorstellen. Allein schon, dass er mich 'zwingt' zum Gassi rauszugehen - obwohl ich auch nicht immer Lust habe, oder mich einfach nicht dazu in der Lage fühle - tut einfach gut. Bewegung, frische Luft, Begegnungen mit anderen HundebesitzerInnen, ...

Wenn ich merke, dass z.B. Unruhe in mir aufsteigt, schmuse ich zu ihm hin und streichle ihn - das beruhigt unglaublich und hat mir schon die eine und andere Tavor erspart!

Also: ran an die Meerschweinchen und positiv denken! 016
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#8
Hallo liebe Mitangstler.
Mit den beiden kleinen Haustieren habe ich mich gut angefreundet und sie gehören zum Alltag dazu und ich erfreue mich an Ihnen Smile

Nur leider haben wir ja immer mal wieder neue Baustellen. Und jetzt ist mal wieder eine eröffnet.
Durch meinem Beruf muss ich Nachtschichten machen. Eine ganze Zeit lang konnte ich diese wegtauschen oder war krank (also bin den einfachen Weg gegangen). 
Heute ist es soweit und ich komme nicht drum herum. Ich muss eine Nacht machen. Ich sage mir schon die ganze Zeit es ist nur eine Nacht und einfach machen und ich schaffe das. Aber die Angst steigt von Minute zu Minute. Mich belastet schon diese lange Wartezeit bis ich heute Abend endlich losgehen kann. Natürlich wäre es das klügste jetzt was zu unternehmen. Aber das fällt mir so schwer. Ich denke mir immer ich brauche die Kraft ,für heute Abend. Ich bin so froh wenn ich das morgen überstanden habe. Nur es wird halt nicht die letzte sein.
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#9
Hallo Raven,

sicher kannst du etwas unternehmen um dich abzulenken, aber etwas, was dich nicht anstrengt, wie z.B. ein Spaziergang. Versuch dir vorzustellen, dass die Nachtschicht ganz angenehm ist, so hast du den nächsten Tag frei. Bist du alleine in der Schicht?
Freut mich, dass du so gut mit den Tieren zurecht kommst. So schaffst du das mit der Nachtschicht auch.
Ich drück dir die Daumen, dass das gut klappt.

Gruß
Karin
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#10
Hi Karin,

Danke für die Antwort. Ich bin alleine in der Nachtschicht. Wenn ich angekommen bin geht's mir meistens auch ganz gut. Nur erstmal dieses ankommen und den Tag hier überstehen macht mich verrückt. Ich werde mal mit einem Spaziergang versuchen. 

Mittlerweile ist das auch einer der Gründe warum es mir immer schwerer fällt meinen Job zu mögen.
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#11
Hallo

Ich glaube, ich kenne das, was du beschreibst, sehr gut. Bei mir ist es so, wen ich den Tag Zuhause bin und am Nachmittag bspw. Noch ei en Termin habe. Dann sitze ich sozusagen den ganzen Tag "wie auf Kohlen" und hab Angst, irgendwas zu unternehmen, weil es mich anstrengen und ich dann den Termin nich wahrnehmen könnte.
Ich bin dann auch voller Angst, hab dauernd die Uhr im Kopf, weiß nicht, was ich bis dahin machen könnte, usw. Und dann fällt es mir ungeheuer schwer, mich überhaupt aufzurufen. Wie du sagst, wenn ich Dan mal los bei oder eben beim Termin, dann geht es, aber bis dahin ist es eine Qual.

Ich hab auch noch keine e Lösung dafür gefunden den, versuch mich aber damit aufzubauen, dass ich weiß, dass es eben dann besser wird.

Du schaffst das !
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#12
Danke saphira, schön mal von jemanden zu hören der genauso empfindet.
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#13
Hi Raven,

noch einer dems so geht. Mir sind Termine auch unangenehm, bzw. das darauf warten. Wenn der Termin dann ist wirds auf einmal besser. Danach bin ich dann aber meistens platt. Es sind immer so die Gedanken was wäre wenn, und da grübelt man die ganze Zeit drüber, anstatt in der Zeit was sinnvolles zu tun. Manchmal ist es sogar so, dass es mir gut geht, und dann sagt mir mein Handy das heute mittag ein Termin ist. Und schlagartig gehts mir schlecht.
Es sollen Erwartungsängste sein, und Ängste sich irgendwie zu blamieren meint mein Therapeut. Ich sei irgendwann mal, oder öfters ziemlich beschämt worden zu sein. Also ist das Thema Scham...

Ich weiß ja nicht wie das bei Dir ist, aber warum hast Du Angst vor der Nachtschicht? Was ist der tiefere Grund?
"Eigentlich" gibts ja keinen, oder?

Mir hilfts, wenn ich bemerke das es wieder losgeht, mir einfach bewusst zu machen, dass sich jetzt etwas verselbständigt, seien es die Gedanken, und mir dann sage, jetzt ists halt wieder so. Und ich weiß es doch wieder hinzubekommen, wie immer. Bis jetzt habe ich es immer hinbekommen, auch wenns unangenehm war.

Grüße, Maik
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#14
Hi Maik, es ist nicht unbedingt die Nachtschicht die mir Angst macht, eher dieses warten darauf in der Zeit geht's mir ja meist schlecht. Vielleicht ist ein Grund halt noch das ich nachts schon alleine bin und es halt keine Alternative gibt im Vergleich zur Tagschicht. Wenn ich mich in der Tagschicht nicht wohlfühle schalte ich einen Gang zurück und lass meine Kollegen die Arbeit machen. In der Nachtschicht habe ich keine Wahl. Alle Verantwortung liegt auf mir. Und natürlich habe ich immer noch die Einstellung das ich funktionieren muss ( auch wenn ich in dieser Hinsicht mich schon gebessert habe). Es fällt mir halt schwer zu sagen, hier ist jetzt Schluss ich schaff das nicht mehr. Auf der anderen Seite ist das natürlich auch positiv weil ich dadurch immer wieder angetrieben werde. Ich setze mich dadurch aber auch unter Druck. 
(01.04.2016, 12:05)Rakete schrieb: Hi Raven,

noch einer dems so geht. Mir sind Termine auch unangenehm, bzw. das darauf warten. Wenn der Termin dann ist wirds auf einmal besser. Danach bin ich dann aber meistens platt. Es sind immer so die Gedanken was wäre wenn, und da grübelt man die ganze Zeit drüber, anstatt in der Zeit was sinnvolles zu tun. Manchmal ist es sogar so, dass es mir gut geht, und dann sagt mir mein Handy das heute mittag ein Termin ist. Und schlagartig gehts mir schlecht.
Es sollen Erwartungsängste sein, und Ängste sich irgendwie zu blamieren meint mein Therapeut. Ich sei irgendwann mal, oder öfters ziemlich beschämt worden zu sein. Also ist das Thema Scham...

Ich weiß ja nicht wie das bei Dir ist, aber warum hast Du Angst vor der Nachtschicht? Was ist der tiefere Grund?
"Eigentlich" gibts ja keinen, oder?

Mir hilfts, wenn ich bemerke das es wieder losgeht, mir einfach bewusst zu machen, dass sich jetzt etwas verselbständigt, seien es die Gedanken, und mir dann sage, jetzt ists halt wieder so. Und ich weiß es doch wieder hinzubekommen, wie immer. Bis jetzt habe ich es immer hinbekommen, auch wenns unangenehm war.

Grüße, Maik
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#15
So mittlerweile bin ich angekommen und auch schon ein bisschen bei der Arbeit dabei und ich muss sagen es lief alles sehr gut, fast wie in alten Zeiten. Ich war doch relativ entspannt auch in Bezug auf die Wartezeit. Es war fast wie in alten Zeiten.
Danke für eure Unterstützung.


MFG
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#16
Das freut mich sehr für dich.
Wie lange arbeitest du?
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#17
Bis 6 Uhr musste ich arbeiten. Es war auch relativ ruhig. 


(02.04.2016, 03:47)Karin schrieb: Das freut mich sehr für dich.
Wie lange arbeitest du?
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#18
Du hast das ja alles hinter dich gebracht und auch geschafft.
Und wenn es ruhig war, hattest du auch keinen Stress.
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#19
Da sieht man, dass die Angstgedanken irrational sind Smile Sie denken immer, sie wissen wie es ist, aber wie können sie hellsehen? Das kann niemand Big Grin
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#20
Hallo liebe Leute,

Lange ist es her und ich schreibe mal wie es mir so ergangen ist. Mir geht es ganz gut das verdanke ich auch den Umstand das ich meine Nächte regelmäßig wegtauschen konnte. Ich arbeite aktiv an meiner Zukunft. Habe mit den Führerschein begonnen und bin mittendrin und guter Dinge. Ich habe einen Versetzungsantrag gestellt um raus aus den Nächten zu kommen, dies allerdings ohne Erfolg bis jetzt. Ich hatte einen schönen Urlaub und bin positiver Dinge.
Natürlich gibt es wieder ein großes Aber. Und das sind Nächte die ich nicht wegtauschen konnte und die mich übermorgen erwarten. Seit 2 Wochen bin ich schon angespannt, die Laune ist schlecht und ich fühle mich nicht wohl. Ich habe vor langer Zeit schon beschlossen, das es manchmal Kämpfe gibt die man nicht ohne Wunden austragen kann. Dazu zählt für mich das bewältigen von Nachtschichten. Und ich habe auchfür mich beschlossen diese Tortur nicht mehr zu machen. es bringt mir nix außer Kummer und leid.natürlich ist da immer noch mein Gewissen welches mir sagt du darfst dich nicht krankmelden, was denken nur die Kollegen, und eigentlich fühlst du dich doch auch nicht krank.
Mir fällt es auch schwer mit meiner Hausärztin darüber zu reden, weil sie mir das Gefühl gibt, mich nicht ernst zu nehmen. Ich möchte hier keinen Freibrief von euch. Ich möchte nur wissen ob ihr auch Bereiche habt wo ihr für euch sagt das wird nicht besser und ich habe nicht die Kraft dafür und fühle mich meist schlechter als ohne. Und was ihr für bewältigungsstrategien habt. Vielen Dank und einen schönen Sonntag euch allen.
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