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wie "egoistisch" darf ich als Partnerin sein?
#1
Hallo,
ich würde gern en paar Wochen reisen, da mein Freund aber unter Ängsten und Panik leidet, möchte er nicht mitkommen. Ich habe ihm gesagt, dass ich auch mit einer Freundin reisen würde, er meinte aber, er will nicht so lang allein sein und wirft mir vor ich würde ihn nicht lieben. Das Thema Reisen vefolgt mich schon lange, ich habe einfach unglaubliches Fernweh, war schon mal mehrere Monate auf reisen und hab die letzten Jahre auch darauf aus Rücksicht verzichtet. Bin ich zu egoistisch, wenn ich trotzdem reise? Wie gehe ich mit den Vorwürfen um? Ich weiss nicht , was ich machen soll?
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#2
Hallo Lyla,
ich schreibe hier mal als betroffener Patient, nicht als Anghöriger. Bei uns ist das so, dass meine Freundin im Moment auch oft Dinge so einrichtet, dass sie mir möglichst gut passen. Oft macht sie das so, dass ich es gar nicht bemerke, aber wenn's hinterher rauskommt, hab ich jedesmal ein komisches Gefühl. Man will ja eigentlich Partner und nicht Patient sein. Wenn's sich aber nicht vermeiden lässt, finde ich, es gibt einen gravierenden Unterschied zwischen einer Form von Dankbarkeit und einer von vorn herein bestehenden generellen Anspruchshaltung.
Ich weiß nicht, wie ausgeprägt seine Erkrankung ist und wie lange die Situation schon andauert, daher kann ich nur generell ein bisschen spekulieren. Wenn du deinen Freund liebst, musst du vielleicht Kompromisse machen, ihm beistehen, Dinge organisieren, die eigenen Interessen etwas zurückstellen, etc. Das kann aber nur so lange funktionieren, wie du das gerne machst oder einfach leisten kannst. Wenn's auf Ansprüchen seinerseits begründet ist, ist das meiner Meinung nach ein echter Beziehungskiller. Man(n) macht sich ja mächtig attraktiv, wenn man seine Freundin jahrelang dazu bewegt, auf Reisen zu verzichten, wahrscheinlich auch auf andere Dinge, oder? Gefühlsmäßig würde ich sagen "Lass dich nicht erpressen, fahr einfach und lass ihn in seiner (selbst gewählten!) Abhängigkeit schmollen!", aber ganz so einfach ist das vielleicht doch nicht. Vielleicht musst du mal grundsätzlich abwägen, welcher Teil dir jeweils wie viel bedeutet, vielleicht könnt ihr ja auch nur einfach zusammen irgendwelche Maßnahmen ausdenken, dass Monsieur mal eine Weile ohne dich auskommt. Auf jeden Fall bringt es euch mutmaßlich beiden nichts, wenn du dich allzu lange und bei wichtigen Dingen auf das Spiel einlässt. Im Gegenteil.
Meine Vermutung ist, dass es ihm sogar ganz gut tun könnte, wenn er auf sich gestellt ist. Muss der Hintern nämlich mal bewegt werden, anstatt sich auf dich zu verlassen.
Ãœbrigens: Ich wurde mal gezwungen, einfach mitzukommen. Hätte schrecklich schief gehen können und war zwei Tage die Hölle für beide, war letztlich aber eines der gesündesten Dinge, die mir in puncto Angststörung je passiert sind.  

Beste Grüße, Klaus
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#3
Hallo Klaus,
vielen Dank für deine Antwort. Es hat mir gut getan, weil ich wirklich traurig war.
Ich möchte ja meinem Freund in seinem Leben unterstützen und viele Sachen mach ich sehr gern und aus Liebe.
Ich könnte schon alleine gehen, aber ich weiß, wie die Wochen davor sein werden. Men Freund wird die ganze Zeit sagen, dass er nicht will, dass ich gehe und kurz bevor der Tag dann kommt, passiert etwas ganz schlimmes oder er wird krank und ich hab ein noch schlechtere Gewissen zu gehen. Und auch das Gefühl zu haben, nicht von ihm geliebt zu werden. Wie kann ich das aushalten und einen guten Umgang damit zu finden?

Es ist oft so schwer, zwischen den eigenen Wünschen und der des Partners. Ich bin ein Mensch, der selber in einer Alki-Angstgestörten-Coabhänigen Familie aufgewachsen ist und ich weiß oft nicht, ob es mein Wille ist oder ob ich es eine co-abhängige Entscheidung und selbst an der Grenze meiner Energie.
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#4
Hallo Lyla!
Wenn er dich fragt ob du ihn nicht liebst, kannst du gegen Antworten ob er dich denn nicht liebt. Denn er will doch das es dir auch gut geht. Und ich finde auch, er macht sich abhängig von dir. Wenn du fährst "muss" er alleine klar kommen. Und das kann nur fördernd für die Angst sein. Das du ihn unterstützt ist sehr gut, aber es sollte nur soweit gehen das es dir auch damit gut geht. 
124
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#5
Ich weiß nicht so recht, ob das mit Egoismus zu tun hat oder einfach nur die Angst vor dem was kommt ist. Ein A/P´ler fliegt selten gern, reist nicht gern mit dem Zug, mag eigentlich kaum Veränderung. Andererseits ist es viel verlangt, wenn der "gesunde" Partner darauf verzichten soll. Für mich stellt sich die generelle Frage, sollte einer allein seinen Urlaub verbringen, wenn der andere aus Gründen auch immer, darauf keine Lust hat. Was sind große Reisen und vor allem, Wochenlang, wer kann das schon? Ob nun A/P oder nicht, ich wäre da schon etwas sauer, ich finde, man kann Kompromisse suchen.
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#6
Hallo zusammen, 
vielen Dank für eure Antworten. Leider hat mir ja noch kein wirklicher Angehöriger geantwortet. Trotzdem ist der Austausch wichtig. Ich hab jetzt meine Reise gebucht für 20 Tage. Der Kompromiss mit meinem Partner war die Länge der Reise. Er ist leider jetzt trotzdem sauer auf mich, weil er erfahren hat, dass sein Therapeut in dieser Zeit auch nicht da ist. Ich habe jetzt schon wieder ein schlechtes Gewissen,mwas ich meinem Freund zumute, da er nur wenig Menschen hat, die er in dieser Zeitfragen kann, ob sie etwas mit ihm machen. Ich kann ihn verstehen, mir wäre es auch im ersten Augenblick komisch und ich müsste schon erst einmal schauen, was ich dann so ganz allein mache, aber mir würde etwas einfallen und ich kann mich dann  auch gut mit mir  alleine beschäftigen. Ist es denn für AuPler wie sie hier genannt werden, so schlimm, allein zu sein?
manchmal denke ich wirklich, dass ich meinen Partner quäle und mich auch, weil unsere Bedürfnisse so verschieden sind. Wäre es nicht einfacher, wenn er auch eine Freundin hätte, die A u Pler ist? Dann wären sie nie allein und hätten nicht das Bedürfnis z. B zu reisen. Es macht mich halt so unendlich traurig, dass wir es nicht hinbekommen unsere Bedürfnisse gegenseitig zu stillen. Vielleicht denkt ihr dass ich das so einfach schreibe, aber ich bin wirklich verzweifelt und hilflos. 
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#7
Hallo
Also ich bin der gleichen Meinung wie Rena. Macht man eigentlich nicht in einer Beziehung. Habe auch mit einem Menschen 2,5 Jahre zusammen gelebt die unter a&p leidet.
Also wenn du Fragen hast stehe ich gern bereit.
Lg Bäumchen
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#8
Hallo Bäumchen, 
dein Kommentar mit "macht man nicht" ist nicht wirklich hilfreich. Mir geht es um die Frage, wie unterschiedliche Bedürfnisse in einer Beziehung befriedigt werden können und dass ich nach 4,5 Jahren Beziehung sehr wohl schon viele Kompromisse eingegangen bin und viele meiner eigenen Interessen aus Rücksicht auf die AuP meines Freundes zurückgesteckt hab, ist ja wohl klar. 
Wie schaffen es Paare gut und lange miteinander zu leben,  wenn einer der beiden eine Angststörung hat?
Also falls Jemand  da konkrete, gute Ratschläge für mich hat oder einfach nur über eigene Erfahrung mit mir im Austausch ist, freue ich mich. 
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#9
Hallo
Jetzt bringe ich mal paar Beispiele wie ich das gemacht habe im Alltag. Ich habe mit dem Partner Dinge gemacht die ihr Angst machen wie zB Stau auf der Autobahn oder in einer Tiefgarage fahren. Also kleine Dinge die man im Alltag nutzt. Manchmal Waren die Dinge bewusst gemacht manche unbewusst. Warum versucht ihr es nicht mal mit einem kleinen Urlaub irgendwo hier in Deutschland? Ich Sehe das mal so wenn man selbst irgendwie krank wäre und der Partner würde irgend welche sachsen machen würde mich das auch stören und ich wäre auch sauer. Aber ich kann auch dich verstehen das du mal raus willst. Jetzt mal was anderes vor was hat er den Angst? Wie gesagt das sind meine Erfahrungen und auch die Dinge die ich hier von Leuten erfahren habe.
Lg Bäumchen
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#10
Nein das sehe ich anders. Ich kann nicht von meinem Partner verlangen das er zu Hause bleibt weil ich mich nicht "traue" mit zu fahren . Klar in den Urlaub fahren ist noch mal was anderes wie ein Abend. Aber ich habe mich eigentlich eher für meinen Mann gefreut wenn er z. B . ein Abend hatte mit Freunden. Hab mich eher über mich geärgert das ich nicht mit war und mich nicht traute. 
Aber da hat jeder seine Meinung zu. 
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#11
Hallo zusammen,
Schön, eure Antworten zu lesen.
ja, es stimmt, dass es wichtig ist gemeinsame Reisen zu machen und das haben mein Partner und ich auch schon. Er ist mir auch schon entgegengekommen und hat seine Ängste für mich überwunden. Trotzdem hab ich ja auch Gefühle und ich bin wütend auf diese blöde AuP, die so viel Unsicherheit und Einschränkung für unsere gemeinsamen Unternehmungen und die Beziehung bringt. Ich hab das Gefühl, dass ich immer für alles Verständnis haben soll. Ich möcht doch z.B. nur einmal planen ins Kino zu gehen und das auch zu tun ohne kurz vorher einen Rückzug zuerleben. Oder auch ein bischen Bestätigung meiner Person, weil mir momentan nur das Gefühl gibt, ich sei wichtig, damit er nicht allein ist und nicht weil er gern mit mir zusammen ist. Manchmal möcht ich mich einfach nur an ihn anlehen und mich klein und schwach fühlen und nicht immer die Starke sein zu müssen, die den Alltag aufrecht erhält.
Bin ja schon beruflich immer für andere da und brauch ja auch etwas was mir Kraft und Energie gibt.
Die Reise ist für mich wie eine Kur nach einer langen Durststrecke, wo ich wirklich viel meinem Freund gegeben habe (finanziell, unterstützend in seinem therapeutischen Prozess, Hilfe beim Beenden eines Studiums) Und ich hab einfach erwartet, dass er mir ein bischen was gönnt, so wie dein Mann, Taube, und nicht mich mit tagelangem Liebesentzug straft.
Aber ich hab von Kindheit gelernt mit sehr wenig emotionaler Unterstützung auszukommen und ich bin genau wieder in dem selben Muster drin. Es wir ja immer gesagt, dass man sich das sucht, was man kennt. Ich versuche mit der Reise da auszubrechen, etwas Neues zu wagen, etwas auszuprobieren, ich bin ja auch noch da auch wenn ich nicht durch AuP eingeschränkt bin.
Vielleicht ist es auch für ihn gut allein zu sein, auch wenn es sehr schwer sein wird.
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#12
Sehe ich genauso, er muss es einfach lernen auch alleine klar zu kommen. Und ich finde du solltest da wirklich auch an dich denken. So wie du es auch schreibst. Als deine Belohnung um auch wieder Kraft zu tanken. Nützt ja keinem was wenn du irgendwann flach liegst. 
Ich würde ihm das auch genauso sagen, wie du uns das geschrieben hast. Wenn er dann mal nachdenkst sieht er es vielleicht ein. 
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#13
(03.03.2015, 11:41)Taube schrieb: Sehe ich genauso, er muss es einfach lernen auch alleine klar zu kommen. Und ich finde du solltest da wirklich auch an dich denken. So wie du es auch schreibst. Als deine Belohnung um auch wieder Kraft zu tanken. Nützt ja keinem was wenn du irgendwann flach liegst. 
Ich würde ihm das auch genauso sagen, wie du uns das geschrieben hast. Wenn er dann mal nachdenkst sieht er es vielleicht ein. 

Danke, Taube, für deine ermutigenden Worte. 
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#14
Hey Lyla,
sehr gut, dass du die Reise gebucht hast!
Mann, das hört sich ja nach einem Fulltime-Job an, den du da leistest. So einiges davon kommt mir auch bekannt vor (finanziell, Studium, etc.). Allerdings war ich der "Nehmende". Ich muss sagen, dass es mir persönlich und auch der Beziehung langfristig eher geschadet hat, wenn ich meine frühere Partnerin für sowas eingespannt habe - ob nun mit Absicht oder weil die Dinge sich einfach so ergeben haben bzw. sie mir unbedingt helfen wollte. Alles an übermäßiger Unterstützung, das länger als in einer akuten Angstphase, also meist ein paar Wochen oder Monate, strukturell aufrecht erhalten wird, verhindert meiner Erfahrung nach eher das Aufbauen neuen Selbstvertrauens, weil sich der Partner im "Notfall" nicht auf sich selbst verlassen muss (Und Notfall ist ja bei uns Panikern eigentlich potenziell immer...). Das blockiert die Selbstheilungskräfte. Der Betroffene verharrt scheinbar gemütlich in der Situation, macht sich in Wirklichkeit wahrscheinlich aber latente Selbstvorwürfe, was ihn wiederum noch stärker zurückwirft. Wohlgemerkt: Ich meine mit falscher Unterstützung nicht Liebe, Zärtlichkeit, Verständnis, Austausch, gemeinsamen Alltag, etc., die schon alle mega-wichtig sind. Aber mal ehrlich: Ständige "Betreuung" ist doch was anderes als "Partnerschaft", oder? Vielleicht ist dein Freund ja auch so bockig, weil er weiß, dass du ihn gern als Partner dabei hättest, er es sich aber nicht zutraut und sich daher hilflos fühlt. Ist schon ein echt blödes Gefühl, wenn man merkt, dass man mehr Patient denn Partner ist. Da ist es dennoch oder gerade deshalb keine gute Idee, den gebenden Teil auch noch fesseln zu wollen, indem man sich gegen seine/ihre Interessen und Bedürfnisse stellt.

Meine damalige Beziehung ist letztlich im Kern daran kaputtgegangen, dass ich sehr sehr viel von ihr bekommen hatte, aber noch nicht so weit war, es zurückzugeben, als sie es dringend wollte oder auch brauchte. In meiner jetzigen Beziehung muss ich meine Partnerin oft bremsen, Dinge für mich zu tun und sie fast zwingen, auf sich selbst zu achten, obwohl das Rundum-sorglos-Paket für einen Paniker natürlich sehr verlockend erscheint und ich auch oft und gern dabei mitspiele. Aber schlau ist das nicht immer, das muss man sich klarmachen, denke ich.
Allzu große Abhängigkeit (und Co-Abhängigkeit) sind keine Beweise von Liebe, sondern schaden ihr meiner Meinung nach eher. Wo die Grenze ist, was jetzt genau Zeichen von Liebe oder von Abhängigkeit oder einer noch gesunden Mischform sind, muss allerdings jede® für sich selbst beurteilen.

Also, gut, dass du DEINE Reise machst.

LG, Klaus
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#15
Hallo Klaus,
danke für deine ermutigenden Worte! Ich bin jetzt viel optimistischer was meine Beziehungsprobleme angeht.
Du hast recht, ich denke auch, dass sich mein Partner bestimmt ganz viele Selbstvorwürfe macht, ich merke das ja auch, nur er ist leider noch nicht so reflektiert wie du.
Ich bin coabhängig und in Beziehungen ganz schnell wieder in alten Mustern in die ich gar nicht rein will und hab mir ja selbst schon therapeutische Hilfe gesucht.
Ich finde es toll, dass du in deiner Beziehung darauf achtest, dass deine Freundin nicht zu viel macht.
Werden deine Ängste weniger, wenn du Hilfe bekommst oder wenn du sie allein überwindest? Ich bin mir bei meinem Partner da oft so unsicher.
Ich kenn diese überbetüddelnde Seite nur all zu gut, ich bin auch sehr oft zu hilfsbereit, aber das ist übergriffig und ich beachte die Grenzen meines Freundes und auch anderer Menschen nicht. Es sind dann so eingespielte Schemas, die bei mir automatisch ablaufen und das ist nicht gut. Und es ist wirklich eine gute Frage, ob Liebe oder Abhängigkeit. Ich habe auch schon schöne Sache erlebt, weil ich aus Liebe gehandelt habe. Zum Beispiel habe ich mit meinem Freund eine tolle Talstrecke mit wunderschöner Landschaft entdeckt, nur weil wir den Karawankentunnel umfahren haben.

Dir und allen Forumleser_innen ein schönes Wochenende
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#16
Na ja, weiß nicht, ob och sooooooo doll reflektiert bin. Ich nehme schon etwas und manchmal auch deutlich mehr in Anspruch, als ich zurückgebe.
Was dein Thema betrifft: Meine Freundin will über Ostern zwei Tage länger bei ihren Eltern bleiben als vorher geplant. Ich komm' diesmal wegen Panik natürlich wieder nicht mit, was aber okay ist. Und jetzt wird mir in den letzten Tagen doch leicht mulmig bei dem Gedanken, eine ganze Woche allein zu bleiben. Kenn ich eigentlich gar nicht, die Angst davor.  117  010 Das Dumme ist immer, dass man VORHER nicht weiß, wie man sich in dieser Zeit fühlen wird.
Aber hindern werd ich sie nicht. Denke ich jedenfalls. Kratz Und ich denke auch, dass ich's wahrscheinlich ganz gut überstehen werde. Wie in 95% der Fälle bisher.

Schönes WE, Klaus
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#17
P.S.: In einer Akutsituation ist es auf jeden Fall sehr angenehm, Hilfe von einer vertrauten Person zu bekommen, ganz speziell von der Partnerin. Das baut in jedem Fall die höchsten Level der Ängste etwas ab.
WAs das Langfristige angeht, kann das von Tag zu Tag verschieden sein. Ich glaube aber generell, dass man als Angstpatient die Dinge sofort wieder selber erledigen sollte, wenn es möglich ist. Und nichts gibt mehr Selbstvertrauen, als sich einer Situation allein zu stellen und sie erfolgreich zu überwinden. In manchen Zeiten muss man das eben Tag für Tag immer wieder neu tun. Sehr hilfreich ist, zu wissen, dass im NOTFALL Ãœnterstützung oder zumindest Geborgenheit für den müden Helden da wäre, aber die Dinge trotzdem allein zu regeln.
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#18
Hallo Lyla,

ich habe mich gerade erst hier angemeldet und einer der ersten Beiträge, die ich entdeckt habe, war Deiner. Ich hoffe, Du hattest eine gute Reise - wie hat Dein Partner reagiert? Wie war die Zeit ohne Dich für ihn? Und: wie war die Zeit ohne ihn für Dich?

Ich möchte gern mit Dir teilen, dass mein Mann (wir sind seit mehr als 10 Jahren ein Paar und seit 6 davon verheiratet - eine Angststörung hat er im zweiten oder dritten Jahr unserer Beziehung entwickelt) überhaupt nicht gern verreist. Wobei er Zug- und auch Autofahrten inzwischen wieder unter Anstrengung macht - was toll ist. Wir verreisen auch öfter mal zusammen, auch wenn das vorher immer mit Stress für ihn verbunden ist, macht er es inzwischen wieder.
Aber Flugreisen, das geht bei ihm GAR nicht.
Da ich aber leidenschaftlich gern reise und es für mich und meine Batterien ungeheuer wichtig ist, z.B. meine Freunde in Kanada zu besuchen, "schickt" er mich regelmässig dorthin. Ich war auch mal fast 6 Wochen ohne ihn unterwegs, und das in einer Zeit, als es ihm noch nicht wieder so gut ging wie jetzt (seine letzte wirklich Panikattacke liegt inzwischen ca 3 Jahre zurück!). Meistens sind es aber "nur" 2. Es fällt ihm unglaublich schwer, mich gehen zu lassen, aber er tut es. Ich würde sonst eingehen wie eine Topfpflanze, die man nicht mehr giesst, und das weiss er. Bei all dem, was ich immer für ihn tue, findet er es okay, dass er auch mal was für MICH tun kann - mich gehen lassen. Vorher ist das Gejammer meist gross - er stresst sich, sorgt sich, hat Angst, weiss nicht, ob er es ohne mich schafft - das nervt mich manchmal auch, weil es immer dasselbe Muster ist, denn hinterher sagt er IMMER, es hätte ihm soooo gut getan und ich müsste das öfter machen, auch wenn es für ihn nicht leicht ist.

Wenn hier im Thread also ein paar Leute sagen, dass "man das nicht macht", seinen Partner so lange allein zu lassen, weil sie sich das eben nicht vorstellen können, dann lass Dich dadurch nicht von Deinen Plänen abbringen. Denn letztendlich müssen nur Du und Dein Partner wissen, ob das für Euch funktioniert!! Bei uns klappt es jedenfalls, auch wenn sich immer wieder verschiedene Leute wundern, dass ich allein verreise.  Wink
Es ist einfach unglaublich wichtig, auch mal an sich zu denken.
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#19
Hallo elster,

herzlich willkommen bei uns im Forum.
Vielen Dank für deinen Beitrag, aber Lyla ist nicht mehr bei uns im Forum. Aber der Beitrag ist sicher sehr hilfreich für andere User in ähnlicher Situation.

Gruß
Karin
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#20
Hallo Karin,

schade, ich hätte mich schon dafür interessiert, wie es für Lyla war.
Aber danke für die Nachricht!

Beste Grüsse,

Elster.
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