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Angst zu Unterzuckern - Druckversion

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Angst zu Unterzuckern - Mia17 - 08.09.2020

Hallo Community,

ich bin Neu hier und leide seit 11 Jahren unter Angst und Panikstörung.
Ich habe schon zwei Erfolgreiche Therapien hinter mir und konnte ausser Flugangst und Fahrstuhl fahren eigentlich mein Leben mit dieser Angst gut leben.
Seit September 2019 hat es mich dann richtig eingeholt, ich konnte Monate lang nicht alleine sein, weder schlafen, duschen geschweige einkaufn gehen.
Die Therapie startete ich dann endlich im November und es wurde besser.
Mittlerweile kann ich wieder alleine sein, einkaufen, arbeiten und einigermaßen am Leben teilnehmen.
In Therapie bin ich noch.
Der Schwindel kommt in bestimmten Situationen, ist zum Glück nicht mehr den ganzen Tag.
Das einzige wo ich wirklich noch zu kämpfen habe, und jetzt kommen wir zum eigentlichen Thema, ist das ich panische Angst habe zu Unterzuckern, da ich kein Vertrauen zu meinem Körper habe.
Ich muss ständig essen und trinken, dann habe ich das Gefühl alles im Griff zu haben und kein Schwindel zu bekommen.
Wenn ich mit Freunden zum essen verabredet bin, esse bevor ich los gehe ein Brot, da ich ja nicht weiß wie lange ich im Restaurant auf mein Essen warten muss. Ebenso wenn ich das Haus verlasse, esse ich vorher und habe auch immer Proviant in der Handtasche.
Das ist sehr anstrengend und ich nehme so viel zu und fühle mich in meinem Körper nicht wohl. Würde gerne etwas abnehmen wollen aber wenn ich nur esse und dann natürlich nur Kohlenhydrate oder fettiges dann kann das nichts werden. Kohlenhydrate und fettiges gibt mir das Gefühl einen längeren Zeitraum ruhe zu haben.
Ich habe bis jetzt versucht viel darüber zu lesen aber diese Angst zu Unterzuckern wird immer mit Diabetes in Verbingung gebracht.
Gibt es hier in der Community eventuell jemand der das gleiche leiden hat wie ich und vielleicht einen Tipp hat das ich das in den Griff bekomme? Oder sich einfach auszutauschen.


RE: Angst zu Unterzuckern - Karin - 08.09.2020

Hallo Mia,

herzlich willkommen bei uns im Forum.
Eine ehemalige Kollegin, die hatte wirklich Diabetes, hatte immer eine reife Banane dabei. Die musste also nicht ständig was essen, so wie du, sondern nur wenn sie wirklich Unterzucker hatte und da half die Banane ganz schnell. Das wäre doch sicher auch eine Möglichkeit für dich und Unterzucker bekommt man so schnell nicht, wenn man normal und regelmäßig isst. Du hast ja nur Angst davor den zu bekommen. Traubenzucker in der Handtasche dabei geht auch gut, hatte sie mal erzählt.

Gruß
Karin


RE: Angst zu Unterzuckern - Marijana 74 - 08.09.2020

Hallo Mia,

das kenne ich sehr gut... ich bin deshalb auch in einer UniKlinik gründlich durchgecheckt worden und es wurde mir dann gesagt das ich keinen Diabetes habe und das auch nicht von den Nebennieren kommt.

Mein Arzt meinte das wohl wegen meiner Ängste zu oft Cortisol ausgeschüttet wird in Stressituationen und das wirkt sich dann auch auf weitere Hormone wie Insulin aus. Ich hatte häufig das Gefühl unterzuckert zu sein, auch nach dem Essen... hatte dann auf süßes oder deftiges Heißhunger und hab mich ohne Traubenzucker in der Tasche nicht mehr rausgetraut.

Unterzucker, Haarausfall, Pickel.... die Stresshormone haben bei mir viele unschöne Symptome gezeigt


RE: Angst zu Unterzuckern - Gopi - 09.09.2020

Beim Gesunden (Nichtdiabetiker) kommt es nicht zu Unterzuckerungen. Auch wenn es sich so anfuehlen sollte, existiert eine komplexe Regulation, die dem entgegenwirkt. Einen einfachen Beweis kann man antreten, in dem man in der Apotheke im Falle eines solchen Schwindels mittels Stick den Blutzucker messen laesst.


RE: Angst zu Unterzuckern - Potter - 15.09.2020

Meine Mutter hat das ganz oft, das Gefühl zu unterzuckern. Sie hat immer eine kleine Flasche Apfelschorle dabei. Außerdem war ich vor kurzem bei einem Diabetologen zu Spritzenschulung, dieser sprach auch von Traubenzucker oder Apfelschorle. Damit geht der Zucker recht schnell wieder hoch.

Vielleicht wäre ein Messgerät ja wirklich gar nicht so schlecht. Könntest du dir vorstellen, dich selbst zu pieksen um den Zucker im Zweifel zu messen ? Wenn du das ein paar mal gemacht hast und siehst, dass der Zucker okay ist, kann ich mir vorstellen dass das schon mal etwas Erleichterung gibt.
Denn am Ende ist es ja oft das Selbe (Ich kenne es nur zu gut), das Gefühl im eigenen Körper nicht sicher zu sein oder diesem nicht trauen zu können. Vielleicht hilft die Kontrolle als Zwischenschritt, wenn das nötige Urvertrauen in den Körper noch zu sehr außer Reichweite scheint.

Viele Grüße,

Potter