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Nächtliche PA...Ich kann nicht mehr. - Druckversion

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Nächtliche PA...Ich kann nicht mehr. - INSOMNIA78 - 24.09.2018

Hy, ich bin ganz neu hier angemeldet und versuche mich gerade ganz akut von einer Panikatacke abzulenken.
Ich bin vor ca 2 Stunden schweißgebadet und mit heftigem Herzstolpern aufgewacht und stecke seitdem in einer Angstschleife fest. Ich habe Todesangst und meine Gedanken rasen wie irre im Kreis herum, ich kann keinen klaren Gedanken fassen.
Warum kommt sowas immer bei Nacht? Ich fühle mich vollkommen isoliert und alleine, möchte im Haus ja auch niemanden wecken oder stören...
Ich hab's mit Tee trinken und kurz an die frische Luft gehen versucht...nichts.
Lesen geht nicht, meine Panik mit Vernunft angehen auch nicht.
Mein Gehirn funktioniert gerade garnicht richtig.
In den letzten Monaten wird das immer schlimmer und ich habe Angst, vollkommen durch zu drehen.
Wie hole ich mich selbst aus dieser Situation raus?


RE: Nächtliche PA...Ich kann nicht mehr. - Karin - 24.09.2018

Hallo Insomnia,

herzlich willkommen bei uns im Forum.
Vielleicht ist etwas in dem Thema erste Hilfe etwas für dich dabei, was dir hilft.
Bist du in Therapie?

Gruß
Karin


RE: Nächtliche PA...Ich kann nicht mehr. - INSOMNIA78 - 24.09.2018

Nein, ich würde mich nie trauen über sowas mit meiner Familie oder dem Hausarzt zu sprechen. Lebe auf dem Land in einer sehr kleinen Ortschaft und da geht man wegen "sowas" nicht zum Arzt.
Ich erhoffe mir hier im Forum ein paar Antworten.


RE: Nächtliche PA...Ich kann nicht mehr. - INSOMNIA78 - 24.09.2018

Ich hab das Thema einmal in meiner Familie nur erwähnt, garnicht in Bezug auf mich selbst, sondern psychische Erkrankungen ganz allgemein.
O-Ton Familienmitglied: "Wer sich für psychisch krank hält nimmt sich selbst viel zu wichtig, sucht nur Aufmerksamkeit und soll lieber dankbar sein, dass er zB nicht Krebs hat"
So viel dazu....


RE: Nächtliche PA...Ich kann nicht mehr. - Karin - 24.09.2018

Ãœber eine Therapie musst du mit niemandem sprechen, sondern dir einen Therapeuten suchen. Du musst das ja dann auch keinem erzählen.
Du kannst hier immer schreiben, wenn es dir nicht gut geht oder dich etwas belastet. Hier sind alle sehr nett und verständnisvoll.


RE: Nächtliche PA...Ich kann nicht mehr. - Taube - 24.09.2018

Auch von mir Willkommen. 
Ich würde das auch nicht dann in der Familie oder Freunden erzählen wenn sie so denken. Meiner Meinung nach können das auch nur welche sagen die sowas noch nie hatten. Klar gibt es immer schlimmere Dinge , wie Krebs usw. Aber schön sind Psychische Dinge leider nicht .
Aber deinem Arzt kannst du davon erzählen , der hat Schweigepflicht und darf es nicht rum erzählen. Ich lebe auch in einem kleinen Dorf. Gehe aber sehr offen damit um. Und hab bisher überwiegend positive Erfahrungen damit gemacht. 
Und wie Karin schon schrieb, wir sind ja auch noch da  Wink


RE: Nächtliche PA...Ich kann nicht mehr. - Franz Felder - 24.09.2018

Hallo,
ich kann Taube nur zustimmen. Du solltest unbedingt einen Psychotherapeuten und/oder Psychiater aufsuchen. Es wird ja einen Stadt in der Nähe geben und einen „Grund“ warum Du dahin fahren musst. Ich verstehe, dass Du bei der „Sichtweise“ nicht mit Deinen Eltern sprechen willst. Allerdings legst Du Dir damit gewaltigen Druck auf. In der Nacht mit Panik umzugehen bedeutet Versuche wie, den Ort zu wechseln, in Bewegung zu  bleiben … Das alles ist hinter verschlossener Tür nicht möglich und der Versuch, es geheim zu halten macht die Sache noch viel schlimmer. Du solltest vielleicht doch überlegen, ob Du Deinen Eltern nicht einfach beschreibst wie es Dir in der Nacht geht.
Ich halte nicht viel von Aufrechnung Leid gegen Leid, aber der Satz: „Es gibt Schlimmeres“ hat noch nie geholfen und natürlich ist Krebs schon alleine wegen der damit verbundenen Todesdrohung tragischer, aber mit Panikattacken leben zu müssen ist ebenfalls eine sehr schwere Bürde.
Liebe Grüße Franz


RE: Nächtliche PA...Ich kann nicht mehr. - Franz Felder - 24.09.2018

Nachtrag: Eines haben Krebs und Panik gemeinsam. Je früher sie behandelt werden, desto größer ist die Heilungschance!


RE: Nächtliche PA...Ich kann nicht mehr. - Niranada - 27.09.2018

Ich leide auch unter einer Angststörung seit 9 Monaten, bin 43 und hatte letztes Jahr zu viele Sorgen und die haben nun die Angststörung ausgelöst. Ein Leben mit unrealen Ängsten ist nicht schön.

Ich kann dich sehr gut verstehen, dass man zuerst einfach nur absolut überfordert ist mit dieser Situation. Du sprichst über die Familie und den Arzt auf dem Land und dass du nicht möchtest, dass irgendwer dies erfährt, gut wendest du dich an Menschen, die dich verstehen.

Weisst du, wenn man den Arm gebrochen hat und jammert, dass man Schmerzen hat, dann versteht jeder den Schmerz, denn er ist sichtbar. Hat man aber eine Angststörung, dann ist diese auf den ersten Blick nicht ersichtlich und sowieso kann niemand auf der Welt jemals nachvollziehen, wie es ist mit unrealen Ängsten zu leben, nur Menschen können dies, die selber darunter leiden.

Du willst nicht zum Arzt, gut, ich kann dies wirklich nachvollziehen, lassen wir dieses Thema mal. Ich selber bin 4 mal zum Arzt gegangen, der nahm mich nicht ernst und hat mich dann auf mein Bitten an den hauseigenen Psychologen überwiesen und auch der wollte mich nicht behandeln und meinte, ich bräuchte keine psychologische Unterstützung. Ich habe den Arzt gewechselt und mir eine Psychologin gesucht, seitdem geht es mir tausendmal besser, ich bin so dankbar. Ich habe es auch mit Antidepressiva versucht (die können helfen bei Ängsten), nach 3 Tagen musste ich sie absetzen, die Nebenwirkungen waren zu heftig.

Gut, du willst keine ärztliche Hilfe, dann gebe ich dir gerne weiter, was ich bei meiner Psychologin gelernt habe, ich mache dir ein Beispiel wie ich gedacht habe und wie jetzt denke:

Beispiel wie ich dachte: heute Abend gehe ich mit Andrea in den Ausgang, hoffentlich fühle ich mich wohl, hoffentlich fühle ich mich nicht unwohl und werde panisch.

Beispiel wie ich heute denke: heute Abend gehe ich in den Ausgang mit Andrea, ich freue mich auf den Abend, es war früher auch immer sehr schön mit Andrea.

Es waren die Angstgedanken, die dann die Panik ausgelöst haben. Ich notiere täglich wie ich mich fühle und muss dann auch bewerten, wie stark ich daran glaube, dass der Abend gut wird (z.b. ich glaube 100% daran).

Wichtig ist immer der erste Gedanke. Ich mache dir ein Beispiel für dich.

Beispiel wie du denkst, wenn du ins Bett geht: hoffentlich kann ich heute nach schlafen, hoffentlich wache ich nicht panisch auf und habe Herzrasen.

Beispiel wie du denken solltest: ich freue mich, jetzt zu Bett zu gehen, schliesslich habe ich jetzt noch etwas Sport gemacht, ich bin müde und ich werde bestimmt gut schlafen, schliesslich habe ich früher auch immer gut schlafen können.

Du solltest übrigens wirklich Sport machen, dass hilft wahnsinnig. Ich gehe jetzt 2 – 3 mal ins Fitness, du kannst auch was anders machen.

Diese Angstzustände vergehen, aber nicht von heute auf morgen und du musst aktiv mithelfen, damit sich dein Zustand bessert.

Du könntest dir auch etwas pflanzliches besorgen, ich selber nehme Schüsslersalz gegen Ängste und (Nr. 2, 5, 7, 13).

Nochmals, eine ärztliche Abklärung und psychologische Unterstützung fände ich ratsam, aber ich kann es auch nachvollziehen, wenn man diesen Weg nicht oder noch nicht gehen will und kann. Ich bin auch erst nach 8 Monaten zur Psychologin gegangen und wäre ich früher gegangen, hätte ich mir wohl einiges ersparen können, die Ängste vermehrten sich.

Ich wünsche dir von Herzen, dass du eine Lösung findest, damit du bald wieder ohne diese nächtlichen Ängste leben kannst, mein Tipp: lass dir bitte helfen.

Alles Gute.