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Meine Erfahrung mit Angst und Hypochondrie - Druckversion

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Meine Erfahrung mit Angst und Hypochondrie - binchen91 - 08.06.2018

Hallo ihr Lieben, endlich habe ich ein Forum gefunden um sich mal auszutauschen.
Ich bin 26 Jahre jung und habe einen 3 jährigen Sohn. Smile Habe schon viele Niederlagen im Leben gehabt und mich immer wieder aufgerafft. Wurde damals oft von meinen Partnern betrogen, habe als Jugendliche auch zu drogen gegriffen (aber nur beim feiern) bis ich davon 2 mal so richtig abgestürzt bin und mir Sachen eingebildet habe die gar nicht so waren. Von da an ging es los. Ich habe damals noch bei meinen Eltern gewohnt, war einen Tag allein zuhause und habe mit mal starke Atemnot empfunden und mir einen Krankenwagen gerufen. Als die Rettungskräfte da waren und mich in den Krankenwagen brachten sagte die eine Frau zu mir ich soll jetzt endlich ordentlich atmen sonst hält sie mir die Nase noch zu. Ich wusste erst natürlich gar nicht was das sollte. Im Krankenhaus angekommen hat es dann auch schon nachgelassen und dann kam der schwindel. Mir war schwindelig und ich wusste nicht wovon. Wurde durchgecheckt und alles war in Ordnung. Dann wurde ich entlassen und bin zum Hausarzt. Die schickte mich dann zum lungenarzt wo soweit auch alles ok war ich aber wegen den Hyperventilieren ein Notfall Spray bekommen hab. Das hat mir auch gut geholfen. Irgendwann war alles dann weg weil ich nicht mehr dran gedacht habe bis zum 10.5.18 . (ICH wusste bis dahin auch noch nichts von meiner angstkrankheit) Ich muss dazu sagen ich war schon immer ein sehr ängstlicher Mensch. Als ich mit meinem Sohn schwanger war hatte ich auch ständig Angst ihn zu verlieren. Während meines Kaiserschnitts hab ich wieder angefangen zu hyperventilieren weil ich so dermaßen Angst hatte das etwas schief geht und mein Kind oder ich sterben. Als ich dann in den kreissaal kam saß mein ehemaliger Freund mit meinem Kind auf dem Arm da und ich war total beruhigt. Habe allerdings so heftig gezittert das ich den kleinen erstmal nicht auf den Arm nehmen konnte. Nächsten Tag war alles wieder gut und ich hatte auch nix mehr. Mein Leben ging wieder normal weiter mit vielen auf und ab's. Geldsorgen, Kaufsucht( die ich allein geschafft habe zu besiegen) , Ärger mit dem Partner aber auch viele Schöne Momente. Alles war halt normal. Ich habe dann Mitte April eine Weiterbildung zur Betreuungs und pflegeassistentin angefangen. wo mir viele Krankheiten genau erklärt wurden. Und dann ging es mit mal los. Sobald ich irgendein Anzeichen hatte was bei einer schlimmen Krankheit auch so sein könnte hab ich mir eingebildet das ich diese haben könnte. In der Schule hatte ich dann oft so ein hitzeschauer und Nackenschmerzen mit ab und zu Kopfschmerzen und ein stechen in der Brust so das ich dachte ich hätte was mit dem Herzen. Am 10
Mai war ich bei meiner Freundin und abends haben wir gegrillt und mit mal musste ich so dringend zur Toilette und habe starken Durchfall bekommen bin dann wieder zum Tisch und mit mal hatte ich ein kurzes knacken in den ohren, Schweißausbruch und mein Hals zog sich zu. Habe mir nix anmerken lassen. Als ich dann mit meinem freund los wollte war mir total schwindelig. Nächsten tag hat er mich dann auch zur schule gefahren. Bin dann 2 tage später zur hausärztin und da war ekg, großes blutbild und Blutdruck ok. Sie hat in der Diagnose auch panikattacke eingetragen und mir pflanzliche Beruhigungstabletten verschrieben. war dann erstmal zuhause und meine Gedanken waren so schlimm das ich ein am Dach hab und anders bin. Konnte nicht verstehen was mit mir los ist. War dann bei 2 Freundinnen die mir rieten zu einem Mann zu gehen der unter anderem auch hypnotisiert. Hab da auch sofort angerufen und konnte gleich kommen. Jedes mal wenn ich da war habe ich immer mehr von meinen Leben erzählt und wir gingen doll in meine Vergangenheit bis ich mich erinnerte das ich das ja schon mal so hatte halt nur dachte das ich hyperventiliere. Habe meine Mutter dann davon erzählt und sie meinte damals im Krankenhaus haben sie ihr gesagt das ich was psychisches hätte was sie mir aber nicht sagen wollte um mich nicht zu beängstigen. Mich beruhigt es seitdem enorm das ich das schon mal hatte und geschafft habe Jahre ohne irgendwelche Anzeichen zu leben. Mittlerweile bin ich ja auch älter und begreife was das hier Grad ist. Der Mann bei dem ich bin meine auch das ich ein hypochonder bin weil ich ja immer gleich denke ich hätte das schlimmste. Hab die Weiterbildung jetzt abgebrochen und bin auf der Suche nach einem neuen Job. Ich habe jetzt viele auf und ab's. hatte schon Tage bei wo ich dachte es ist fast weg und dann wieder Tage zwischen die mich runter ziehen. Ich kann mich aber schon gut selbst beruhigen und die pflanzlichen Tabletten wollte ich nicht nehmen damit ich trotzdem normal am Leben Teilnehmen kann. ( Auto fahren usw). wenn es mir richtig gut geht und ich nicht dran denke mich mit schönen sachen ablenke habe ich keine Anzeichen und dann kommt es auf einmal wieder wenn ich was schlechtes denke. Manchmal Steiger ich mich auch ganz schön in meine Probleme rein und denke ich bekomm nichts gebacken und zack schnürt mein Hals sich zu oder ich habe Schweißausbrüche oder herzrasen. Ich habe eine Freundin die mich in solchen Momenten sehr gut wieder hoch holen kann und für mich da ist. Mein Freund versteht das nicht so ganz was mit mir los ist aber der ist nur am we zuhause und wenn er da ist geht es mir meist sehr gut. Mir tut es total gut wenn er bei mir ist. ☺ Ich stelle mich auch immer mehr meinen Ängsten. Ich hatte in der letzten Zeit ja gedacht das ich komisch geworden bin deswegen wollte ich nirgends mehr hin. Aber jedes mal wenn ich das trotzdem gemacht habe, hab ich mich sehr gut gefühlt weil ja alles normal war und es mir gut ging☺ Manchmal denke ich einfach viel zu negativ und das will ich jetzt ändern. Ich lese mir positive Bücher durch und sage mir jetzt immer grade in den normalen Momenten das es wieder weg geht und alles wieder normal ist. Meine Ernährung hab ich auch etwas umgestellt das ich ein bisschen mehr Serotonin bekomme bzw ausgeschüttet wird 😉 Die Abstände werden immer kürzer wo es mir schlecht geht und das gute das ich mich durch positives denken wieder allein beruhigen kann. Ich weiß das ich nicht allein bin und ich es schon mal geschafft habe und auch viele andere 😊 das gibt mir sehr viel Kraft und mut. Mittlerweile kann ich auch schon über einige schlechte Gedanken lachen die ich hatte weil sie so absurt waren 😄 im Internet lese ich auch viel über die Angst vor der Angst ( nur positives) damit mich das negative gar nicht erst einfesselt oder gucke mir bei you toube Videos an wo einige berichten wie sie die Angst erlebten und besiegt haben. Das motiviert total 😊 Vielleicht hat es ja jemand von euch schon mal so ähnlich erlebt. Freue mich über eure antworten. 😊


RE: Meine Erfahrung mit Angst und Hypochondrie - Taube - 08.06.2018

Hallo und herzlich Willkommen , schön das du den Weg zu uns gefunden hast. 
Auch wenn du mehr oder weniger schon länger mit der Angst zu tun hast. Liest sich das gar nicht mal so schlecht wie du damit umgehst. Vorallem das du dir so , im Internet, oder Hypnose schon Hilfe geholt hast. Du hast den wichtigsten Schritt getan, eingesehen das es Angst ist und keine unheilbare Krankheit. Vielleicht wäre auch eine Therapie was für dich ?


RE: Meine Erfahrung mit Angst und Hypochondrie - binchen91 - 08.06.2018

Ich habe schon drüber nachgedacht aber bin mir noch nicht so ganz schlüssig weil ich durch viele positive Berichte gelesen habe das man es auch ohne Therapie schaffen kann sich besser gesagt selbst heilen kann. allerdings muss man natürlich fest dran glauben. in meinen guten Phasen weiß ich auch das ich es schaffen werde. Ich hab so viel Liebe Menschen um mich herum die mir halt geben. und aufgeben wäre total Schwachsinn weil das Leben viel zu schön ist 😊 Hast du es denn auch schon mal geschafft die Angst zu besiegen das du quasi wieder normal gelebt hast? LG


RE: Meine Erfahrung mit Angst und Hypochondrie - Taube - 08.06.2018

Dann wirst du es auch ohne Therapie schaffen. Ich hab auch am Anfang viel gelesen darüber und auch das hat ich weiter gebracht. Ja ich lebe eigentlich relativ Angstfrei. Gut wenn ich zum Beispiel zum Zahnarzt muss dann zeigt sie die Angst auch mehr. Aber im Großen und Ganzen bin ich zufrieden. Wenn ich Symptome habe bewerte ich sie nicht mehr so doll. Und wenn was positiv an der Angst ist , dann das ich gelernt habe die schönen Dinge viel mehr zu schätzen und zu beachten. Genau das Leben ist schön  Wink


RE: Meine Erfahrung mit Angst und Hypochondrie - binchen91 - 08.06.2018

darf ich mal fragen wie es bei dir war? also was hattest du für Anzeichen und Gedanken? Und wie lange hattest du sie? 😊


RE: Meine Erfahrung mit Angst und Hypochondrie - Taube - 08.06.2018

Ja klar. Bei mir fing das ganze vor 10 Jahren an. Ängstlich war ich schon immer. Aber da fing das ganze mit starken Schwindel an. An Angst- und Panik hab ich da überhaupt nicht gedacht. Ich war der festen Ãœberzeugung ich hab ein Tumor im Kopf. Hausarzt, MRT. Und dann ging es richtig los. Ich hatte so eine Angst vor dem MRT. Und bin dahin und hab es nicht durchziehen können. Also wieder zum Hausarzt und dann kam das erste mal das Wort Angst- und Panik . Neurologe war ich dann noch , das war alles ok. Blutwerte usw. auch. Und dann hab ich gleich den Weg zum Therapeuten gemacht. Es gab Zeiten da hab ich gedacht ich pack das niemal, und hatte ich mich an ein Syptom gewöhnt kam ein neues. Aber irgendwann war mir klar ich will mir das Leben nicht versauen. Ich möchte wieder leben und das auch genießen könne. Durch die Therapie und auch durch dieses Forum hab ich es geschafft. Es war nicht immer leicht aber es lohnt sich . Also ich bin nicht komplett Angstfrei. Aber kann besser damit umgehen.


RE: Meine Erfahrung mit Angst und Hypochondrie - binchen91 - 08.06.2018

Also ich denke komplett angstfrei kann man gar nicht sein denn Angst gehört im Leben ja dazu. Und jetzt hast du auch noch Anzeichen? Also ich hatte es ja wie ich schon geschrieben habe gar nicht mehr so wahr genommen die letzten Jahre bzw gar nicht dran gedacht. Bei der Geburt von meinem Sohn hab ich ja wie gesagt hyperventiliert aber danach war es ok für mich. Ich hatte halt Angst und dann haben sie mir geholfen und alles war wieder gut 😊 Ich finde dieses Gedanken umschweifen von einen auf den anderen Moment so krass. Dann beobachte ich mich sehr genau und werde dadurch nervös und vergesse Sachen woraus ich dann schließe bzw meine Gedanken nicht das ich doch ne ernste Krankheit habe. Das ist total Wahnsinn. Ich hab mir jetzt auch vorgenommen Sport zu machen denn das soll auch gut helfen. und meine Ernährung Stelle ich auch um. Ich bin schon sehr gespannt wie die neuen Umstellungen auf mich wirken und freu mich drauf 😊 Hast du eigentl lange gebraucht darüber zu reden?
und du hast somit auch nicht zu Tabletten gegriffen oder ? Ich hab nämlich keine Lust mich davon außer Gefecht setzen zu lassen.


RE: Meine Erfahrung mit Angst und Hypochondrie - Taube - 08.06.2018

Also so Angst vor Krankheiten hatte ich fasst nie. Nur am Anfang als ich nicht wusste was das ist. Klar denke ich mal , hoffentlich krieg ich nicht auch mal Krebs (bin da von meiner Familie leider sehr vorbelastet) aber ich geh zu Vorsorge was man so machen kann, mehr kann ich nicht tun. Bei mir war und ist es teilweise noch, die Angst vor der Angst. Also vor der Panik mehr. 
Ich konnte eigentlich von Anfang an ganz gut darüber reden. Chemische Tabletten hab ich nie genommen. Das heißt ein mal, da hab ich gedacht jetzt ist mein Ende da. Danach nur Pflanzliche. 
Ja jetzt sind manchmal auch noch Anzeichen da. Im März ist mein Bruder gestorben da ging es mir seelisch natürlich allgemein nicht gut, und da waren auch mehr Anzeichen da. Aber jetzt geht es eigentlich. 
Sport mach ich seit gut einem Jahr auch. Hier zu Hause bei mir. Das tut mir total gut. Und auch für die Seele ist das super.


RE: Meine Erfahrung mit Angst und Hypochondrie - binchen91 - 08.06.2018

Weißt du denn was der Auslöser war für deine Angst und Panik? das mit deinem Bruder tut mir sehr leid. Kann mir vorstellen das es nicht leicht war.
Hast du das auch manchmal doll gehabt das du das absolut nicht schaffst und dich so leer gefühlt? Wie schon gesagt dieses Gefühlschaos ist wirklich Wahnsinn.


RE: Meine Erfahrung mit Angst und Hypochondrie - Taube - 09.06.2018

Ja den hab ich eigentlich schnell durch die Therapie raus gefunden. Und grad am Anfang war ich schon total verzweifelt und hab gedacht ich schaffe es nicht. Und diese Leere habe ich da auch gefühlt.