Forum angst-und-panik.de

Normale Version: Angststörung und Panikattacken bei Krankheitsangst
Du siehst gerade eine vereinfachte Darstellung unserer Inhalte. Normale Ansicht mit richtiger Formatierung.

Angsthase89

Liebe Forum-Mitglieder,

ich bedanke mich vorab für das lesen meines Beitrages.
Leider kämpfe ich seit längerer Zeit mit Panikattacken bei Krankheitssymptomen.
Ich hatte schon jahrelang irgendwelche Ängste z.B. zu erblinden oder Krebs zu haben. Bin oft zu Ärzten gegangen aber soweit wurde nie was gefunden.


Aktuell quält mich die Angst um meinen Bruder. Er musste Juni 2020 für 10 Tage ins Krankenhaus, weil er auf dem rechten Auge Schleier sah und einen weißen Punkt. Er bekam Cortison und musste auf MRT warten um auszuschließen, ob er kein MS hat.
Die Ärzte konnten so nichts finden aber er ist bis heute in Behandlung und war von Juni bis heute 7 mal in der Röhre. Er kann bis heute nicht klar sehen nur der weiße Punkt ist weg und er wird sein ganzes Leben lang jetzt den Schleier sehen. Auch vermuten weiter die Ärzte, ob es doch MS ist.

Wenn er mir das erzählt, bekomme ich eine Panikattacke, ich fange an zu schwitzen und muss direkt auf die Toilette. Für mich ist die Welt zusammen gebrochen, dass er jetzt diesen Schleier vor Auge hat. Ich kann tagelang nicht mehr schlafen und mein Herz rast. Ich fange selber Punkte zu sehen und bekomme Panik. Jetzt beim schreiben dieses Beitrags habe ich nasse Hände. Er hat niemandem und ist allein wie ich und erzählt mir das natürlich. Bin ja auch seine Schwester. Ich ertrage es nicht, wenn ich Nachrichten von Bekannten oder Familie bekomme, dass sie krank sind oder was haben. Ich wache dann mitten in der Nacht auf mit Herzstechen und denke, dass ich Herzinfakt bekomme. Ich habe die Angst, dass mein Bruder früher stirbt und schwer krank von MS wird und das ich mich um ihn kümmern muss. Er ist gerade mal 27 aber gefühlt mit seinem Denken wie 16 und geht total schlampig mit seiner Gesundheit um (kifft, raucht, ernährt sich schlecht). Ich würde so gerne kühlen Kopf bewahren aber ich bekomme es nicht hin. Ich breche komplett zusammen und seit Juni 2020 quälen mich die Krankheitsängste noch schlimmer.
Wenn bei ihm noch schlimmere Sachen kommen, weiß ich nicht wie ich das überleben soll. Ich bin nicht fähig ihm eine starke Unterstützung zu sein.
Wie geht ihr mit sowas um? Habt ihr Tipps sie man sich distanziert?

Ich habe eine Therapie seit letzter Woche angefangen. Mal sehen, ob man mir helfen kann.
Guten Morgen,
Schonmal gut, dass Du eine Therapie begonnen hast.
Du must der Therapie Zeit geben, weil es , außer Pillen, keine Wundermittel gibt.
Das Akzeptieren der Situation , wie sie ist, und das Vermeiden des Abrutschen in eine Verzweiflung, ist die für DIch jetzt wichtigste Massnahme. Ohne es Dir auf die Habenseite zu buchen, machst Du das ja schon eine ganze Weile. Du bewertest das halt negativ, weil es sich ganz schlecht anfühlt. Aber die Bewertung findet in Deinem Kopf statt.
In meiner Erfahrung stellt sich eine Besserung kaum merkbar und langsam statt. DU solltest wirklich meine magischen Tips oder Tricks erwarten. Das Akzeptieren der aktuellen Situation ist die erste Aufgabe.