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Normale Version: Die Brust
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Hi zusammen,

erst mal ein kleines Dankeschön an alle die hier Ihre Erfahrungen geteilt haben. Ich bin seit 7 Monaten stiller Mitleser und die Inhalte haben mir sehr geholfen!
Ich leide seit Juli an Panikatttacken und einer generalisierten Angststörung. Den Ärztemarathon sowie eine VT habe ich hinter mir. Ich dachte ich bin auf einem recht guten Weg (Ja ich weiß, man klammert sich manchmal sehr an symptomfreie Phasen) aber in letzter Zeit habe ich wieder zu kämpfen. Körperlich bin ich anscheinend kerngesund.
Zum ersten Mal bin ich mit Engegefühl in der Brust aufgewacht und dieses lässt mich seit 24 Stunden nicht mehr los. Es ist keine klassische Attacke da mein Puls extrem ruhig ist. Hatte jemand von euch schon mal so ein andauerndes Problem? 
Vielen lieben Dank für eure Hilfe. Rolando
Hallo Rolando,

auch das kann ein Symptom der Angst sein.
Aber zu Sicherheit kannst du das durchaus beim Arzt abklären lassen.
Die guten Phasen kommen am sicher auch wieder zurück.

Gruß
Karin
Hallo,

Also ich habe so eine Art „Unruhe“ oder innerliche Nervösität und das fühlt sich oft ähnlich an.
mein Puls ist auch ruhig aber ich fühle mich „nicht ruhig“. Ich glaube da spielt uns unser Gehirn einen großen Streich leider. Wie geht es denn wenn du komplett abgelenkt bist ? Bleibt es dann?
Ich habe diese Unruhe auch über mehrere Tage hinweg auch.... es geht mal besser mal schlechter. Aber ich bin überzeugt das auch dein Gefühl von Kopf her kommt. Das du unterbewusst irgendwas verdrängst oder dich vill. Etwas stresst, was du so gar nicht wahrnimmst.

Wenn s natürlich stärker wird würde ich auch zum Arzt gehen könnten auch mal geklemmte Nerven sein etc.

Ich wünsche dir gute Besserung ! Und das das Gefühl schnell wieder weg geht Smile

Lg Xeni Smile
Vielen lieben Dank euch Beiden!
Der rationale Teil von mir war einfach wiedermal zu schwach um das zu verarbeiten Smile Ich war nochmal beim Arzt und auch er sagte alles okay aber die Angst sucht sich Ihren Weg und tritt meistens immer leicht verändert auf. 
Das war einfach  mein erster intensiver "Rückfall" und dementsprechend schwerer zu verarbeiten denke ich. 
Meine Ablenkungsmethoden funktionieren tagsüber jetzt wieder aber einschlafen ist da ein ganz anderes Thema. 
Xeni es ist exakt so wie du es beschreibst: Ich fühle mich sehr unruhig, teilweise als hätte ich Schmetterlinge im Bauch und das alles bei einem Puls von 57. 
LG
Die Symptome , die Du beschreibst, sind sehr häufig.
Mit rationalen Erwägungen wirst Du auf Dauer nicht weiter kommen. Der Impuls, die Angst mit rationalem Ãœberlegen unter Kontrolle zu bringen, wird nicht funktionieren. Das ist ein typischer Kompensationsmechanismus. Es wird nur zu unendlichem Grübeln führen. Grübeln bringt nichts.
Nimm das und Dich nicht so wichtig. Lenk Dich ab. Such Dir ein ruhiges Plätzchen.
Je mehr Du Dich dagegen wehrst und Anstrengungen unternimmst gegen die "Angst", desdo schwieriger und frustraner wird es.
Du hast keine Arztodysseehinter Dir, glaub mir.
Hallo
Mir geht es genauso. Meistens oder fast immer habe ich Schmerzen in der linken Brustgegend.
Vorgestern zum Beispiel war es eine innere Unruhe, eher vom Magen her. Ich hatte das Gefühl, ordentlich Luft im Bauch zu haben die nicht rauskommt.
Gestern hatte ich ein nervöses Gefühl, wo natürlich im linken Arm, der linken Brust, bis ins Bein.
Die ganze Nacht über hatte ich ein ziehen in der Achselhöhe.teilweise auch stechen.
Und gerade jetzt hab ich schmerzen im kompletten Schulterbereich hinten, das die nach vorne zieht.

Und immer die Gedanken....der Herzinfarkt kommt.

Ich weiß einfach nicht wie ich diesen Teufelskreis unterbrechen kann.
Die Gedanken kreisen um die Symptomatik, teilweise ist der Geist der Sache schon voraus, und es kommen Szenarien der Abklärung, Krankenhaus und Diagnosen dazu. Die Angst hält diese Gedankenmühle am Laufen. Kaum möglich , die ein oder andere Sache nebenbei voll konzentriert zu machen ohne dabei das ungute Gefühl des drohenden Unheils zu spüren. Dann sind alle glücklichen Momente und Ablenkungen, Dinge, die sich eigentlich gut anfühlen sollten, verschattet. Es ist, als ob alles um die Symptomatik kreist. Klärt man das ab, gibt es kurzfristig totale Entspannung und Müdigkeit, und nach einer kleinen Weile schleicht sich die Angst wieder ins Hirn und streut Zweifel , oder es werden andere Symptome zu totbringenden Diagnosen hochstilisiert. Man glaubt, man kann nie mehr eine Lebensqualität haben, so kann es nicht weiter gehen. Und viele verspüren das Bedürfnis, die Symptome en detail hier niederzuschreiben, ferner von Gleichgesinnten zu hören. Außerdem ist in der Verzweiflung der Drang groß, irgendwas zu machen, damit das aufhört. Irgendeine Hoffnung aufrecht zu halten, dass es irgendwie und irgendwann besser wird. Man muss doch was machen können. Ist das so ? Oder ähnlich? Ich schreibe das aus der Perspektive des Betroffenen, nicht schlau daher gesagt. Kennen hier viele.

Ihr seid also nicht alleine damit !
Oft ist es in der Tat so, dass man das auch nicht alleine bewältigen kann. Das Hirn, welches diese Neurose ausführt, läßt sich nicht mit einfachen Mitteln und auch nicht mit Mitteln des Verstandes beeinflussen. Es sind oft zugrundeliegende Ereignisse aus der Vergangenheit, entweder Traumata oder eingeschliffene Muster.
Es gibt deswegen auch in der Regel keinen einfachen Weg raus, wenn man mal von Medikamenten absieht.
Der empirisch beste Weg ist das Bestreiten einer Gesprächspsychotherapie. Das kann unterschiedlich lange dauern. Oft herrscht Verzweiflung und Ungeduld, weil die Psychotherapie nach einigen Sitzungen scheinbar nix bringt.
ZU den scherzhaften Einsichten gehört es halt, dass man mit diesen Gefühlen lernen muss , zu leben und umzugehen, und das genau dies zu erlernen, teilweise Jahre dauern kann.
jeder, der einen kurzfristigen Tweak verspricht, liegt meiner Einschätzung nach falsch. Und trotzdem greifen Betroffene nach jedem solcher Versprechungen, verständlicherweise. Die Buchhandlungen sind voll Ratgebern, besiege die Angst. Dazu kommen zweifelhafte Naturprodukte und schnelle Mentalsessions oder coachings. Manchmal bringen solche Tricks eine Einsicht oder sogar kurzfristige Hilfe (Placebo). Aber dauerhaft oder langfristig ist das nicht, zumindest nicht bei echten Angstneurosen.