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Normale Version: Unrealistische Angst (Einkauf, Flasche, Chemie...) ?
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Hi! ich bin nicht mehr neu im Forum, aber es hat sich ein Anliegen aufgetan. Ich würde sehr gerne wissen, ob ihr diese Angst irrational findet, ihr auch so denken würdet und und und?

Also: Letzte Woche habe ich beim Hofer (in Österreich) in der Früh 2 große Mineralflaschen gekauft. Ursprünglich war es ein 6er-Pack, 2 Flaschen waren noch drin dh. teils war das Plastik noch rundum. Meinen Einkauf transportierte ich (die Flaschen liegend) in einer Tasche. Die Tasche stellte ich – als ich in der Arbeit ankam – auf meinen Bürosessel. Als ich sie verräumen wollte, war der Bürosessel ganz nass. Der andere Einkauf und andere Sachen waren auch nass. Ich sah, dass eine der Flaschen nur mehr bis zur Hälfte gefüllt war. Der Verschluss sah kaputt aus (es stand ein Teil ab - dieses Plastikteil unter dem Stöpsel, wenn man aufschraubt). Erst kam ein Gedanke, dass jemand daraus getrunken hat und die Flasche zurückverpackt hat. Aber die Flasche sieht irgendwie aus wie ein Produktfehler. Dann kam sofort ein Gedanke, dass da Säure/Gift drin ist. Also dass jemand die Flasche "hineingeschmuggelt" hat.... Es tat bei meinen Händen nichts weh, es roch nichts und es war nichts kaputt (Stoff des Bürosessels war ok). Sind eher Anzeichen, dass es keine Säure ist.

Die Flasche steht nun in meinem Auto, da ich noch testen wollte (zb. mit ph-Wert-Streifen) ob es wirklich Wasser ist. Es sind halt ein paar Tage seither vergangen.... Ich möchte Gewissheit, dass es wirklich Wasser ist. Es ist ja ausgelaufen, auch in der Arbeit, im Auto.... Also komme ich damit "in Berührung". Jetzt wasche ich halt öfter die Hände... Und das macht es jetzt kompliziert....
Hallo kleine Elfe,

das ist mit Sicherheit Wasser. Das ist mir auch schon passiert, dass da Wasser ausgelaufen ist. Im Laden standen die Flaschen ja, daher waren sie auch noch voll, obwohl der Verschluss beschädigt war. Und wenn die Folie noch rum war, hat da auch keiner etwas daran gemacht.

Gruß
Karin

Jordis

Hallo.

Dein Beitrag ist zwar schon ein paar Tage alt, aber ich schreibe dir jetzt trotzdem noch.

Also ich kenne das sehr gut. Ich habe diese Ängste auch. Ich schmeiß sehr häufig Lebensmittel weg,die eigentlich noch gut sind. Ich bekomme dann plötzlich den Gedanken oh Gott die sind vergiftet oder schlecht es wird was schlimmes passieren.

Dann schmeiß ich alles weg und wasch mir oft die Hände. Das sind dann schon starke Zwänge. Ich arbeite da zur Zeit sehr intensiv dran.

Ich hab mir z.b. Mal bei Aldi drei Schüsseln gekauft die alle gleich aussahen! Eine Schüssel hat mein Mann genommen und ins Gartenhaus gestellt und Rasendünger rein getan. Ich konnte die anderen danach nicht mehr für die Küche nehmen. Hab sie ständig ausgespült und das Essen drin weggeschmissen obwohl ich wusste die Schale mit dem Dünger steht im Gartenhaus.

Ich Versuche mir jetzt in so Situationen immer zu sagen: Stopp, falscher Alarm! Alles ok! Und dann trinke oder esse ich bewusst die Lebensmittel! Und was soll ich sagen ich lebe noch. Keine Vergiftung,kein Magen Darm nichts. Es ist aber sehr schwer gegen so Gedanken anzutreten, weil dann natürlich erstmal die Angst hochkocht. Aber wenn die Angst abebbt und ich merke es ist nichts passiert dann bin ich stolz auf mich😁

LG Jordis
Danke!

Jordis: ich habe es auch oft schon gemacht (wenn ich innerlich gewusst habe, dass nichts ist), dass ich dann die Sachen trotzdem gegessen / getrunken habe, wo mir vorher unwohl war. Und es war in dem Moment und nachher nichts. Da kommt mir vor, als seien manche Bedenken oft nur vorher. 

Aber dieses Thema ist jetzt ohnehin schonwieder vergessen, da eine andere Sache aufgetaucht ist...... (wo ich heute ins Forum einen Beitrag geschrieben habe).

Kareena

Hallo Kleine Elfe,

ich kenne diese Ängste sehr gut. Ich hatte auch immer furchtbare Angst davor irgendwie "vergiftet" zu werden durch Lebensmittel, die irgendwie komisch aussahen oder wo irgendetwas nicht ganz ok war.

Mittlerweile kann ich sagen, dass ich diese Ängste total überwunden habe und seit Jahren solche Gedanken nicht mehr habe. Eine Methode, die mir gut geholfen hat, war die "10%-Methode". Also, wenn etwas unwahrscheinlicher als 10% ist, darf ich nicht mehr darüber nachdenken. Also beispielsweise: Auf dem Käsebrot ist klar erkenntlicher Schimmel. Es ist ziemlich wahrscheinlich (mehr als 10%), dass ich davon Bauchschmerzen bekomme, oder sonstige Symptome.
Andere Situation: Ich kaufe eine Packung Kaugummi. Eine Ecke der Verpackung ist leicht beschädigt, das Loch ist minimal klein. Ich denke, dass hier jemand Substanzen reingeschmiert haben könnte, die mich tödlich vergiften könnten. Das ist sehr unwahrscheinlich. Die Wahrscheinlichkeit liegt im Promillebereich. Ich darf diesen Gedankenkreis nicht mehr weiter fortführen, da es wahrscheinlicher ist, dass die Verpackung einfach beschädigt ist und da nichts weiter daran schlecht ist.

Mir persönlich hat das sehr weitergeholfen. Vielleicht ist das auch was für dich?

LG (und es war definitiv nur Wasser!)
Kareena
Kareena - danke für den Tipp  Applaus

Cloud

Mich würde ja mal brennend interessieren, warum man solche Angst vor vergiftung entwickelt? Hat oder hatte jemand solche Ängste und fand die Ursache dafür?

Kareena

Also ich kann nur von mir sprechen, als ich diese "Vergiftungs"-Geschichten damals in der Therapie angesprochen habe ließ sich erkennen, dass es ganz oft um Kontrollverlust geht. Ich muss dazu sagen, dass es nicht mein einziger Panikauslöser war. Es gab einige, einer davon war z.B. auch in öffentlichen Verkehrsmitteln fahren. Da war der Kontrollverlust quasi das Nicht-Aussteigen-Können zwischen den Station. Ja, und mit dem "Vergiften" war das wohl ähnlich. Ich kann nicht kontrollieren, wer an welchem Produkt dran war oder wie der Produktionsvorgang ist, deshalb habe ich Angst.